- Bernd Seidensticker
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Bernd Seidensticker (* 16. Februar 1939 in Hirschberg) ist ein deutscher Altphilologe.
Leben und Wirken
Nach dem Abitur am Athenaeum in Stade studierte er Klassische Philologie und Germanistik an den Universitäten Tübingen und Hamburg. Er besuchte Veranstaltungen u. a. bei Hartmut Erbse, Wolfgang Schadewaldt und Bruno Snell und war Stipendiat der Studienstiftung des Deutschen Volkes. 1965 legte er das Staatsexamen ab und wurde wissenschaftlicher Assistent in Hamburg. 1968 wurde er mit der Dissertation Die Gesprächsverdichtung in den Tragödien Senecas promoviert, 1973–74 war er Junior Fellow der Harvard University am Center for Hellenic Studies in Washington D.C. 1978 habilitierte er sich mit der Schrift Palintonos Harmonia: Studien zu komischen Elementen in der griechischen Tragödie und wurde zum Privatdozenten ernannt, 1980 zum ordentlichen Professor. 1987 wechselte er an die Freie Universität Berlin.
1989 war er Fellow am Institute for Advanced Study in Princeton. Seit 1993 ist er Mitglied der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, wo er Vorsitzender der Kommission für Altertumswissenschaften ist. 1995–97 war er Vorsitzender, 1997−99 Zweiter Vorsitzender der Mommsen-Gesellschaft. 1999 wurde er zum korrespondierenden Mitglied der Braunschweigischen Wissenschaftlichen Gesellschaft ernannt.
Gemeinsam mit Widu-Wolfgang Ehlers ist er geschäftsführender Herausgeber des Philologus.
Seidensticker hatte zahlreiche Gastprofessuren inne: in Austin (1974–75, 1976–77, 1980, 1986, 1990), Berkeley (1981), Harvard (1986) und Ann Arbor (1992).
Herausgeberschaft
- zusammen mit Wilfried Nippel: Theodor Mommsens langer Schatten. Das römische Staatsrecht als bleibende Herausforderung für die Forschung, Georg Olms Verlag, Hildesheim, Zürich, New York 2005 ISBN 3-487-13086-6, Spudasmata Nr. 107 ISSN 0548-9705
Weblinks
- Literatur von und über Bernd Seidensticker im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Bernd Seidensticker an der Freien Universität Berlin
Inhaber der Lehrstühle für Klassische Philologie an der Freien Universität BerlinErster Lehrstuhl (seit 1989 Latinistik): Georg Rohde (1949–1960) | Franco Munari (1961–1987) | Widu-Wolfgang Ehlers (1989–2008) | Therese Fuhrer (seit 2008)
Zweiter Lehrstuhl (seit 1987 Gräzistik): Uvo Hölscher (1954–1962) | Rudolf Kassel (1963–1975) | Paul Moraux (1975–1984) | Bernd Seidensticker (1987–2007) | Gyburg Uhlmann (seit 2007)
Dritter Lehrstuhl: Kurt von Fritz (1954–1958) | Hans Schwabl (1960–1968) | Josef Delz (1968–1970)
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