- Bernhard Schwentner
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Bernhard Schwentner (* 28. September 1891 in Schwerin; † 30. Oktober 1944 bei Brandenburg-Görden) war ein deutscher Priester.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Bernhard Schwentner wurde 1891 in Schwerin geboren. Nach dem Besuch des Gymnasiums studierte er ab 1910 in Münster. 1913 trat er in das Priesterseminar in Osnabrück ein und wurde am 7. März 1914 zum Priester geweiht. Bis zu seiner Einberufung war Schwentner Vikar an der St.-Marienkirche in Hamburg-St. Georg. Er wurde im Ersten Weltkrieg als Militärgeistlicher an der Front eingesetzt.[1] Nach dem Endes des Krieges war er an der Hamburger St.-Ansgar-Kirche (Kleiner Michel) als Vikar tätig und wurde von der Universität Münster in Katholischer Theologie[1] und im Anschluß von der Päpstliche Universität Gregoriana im Kirchenrecht promoviert[2].
Von 1920 bis 1927 stand er im kirchlichen Dienst in der Gemeinde Friedrichstadt (heute Pfarrei Husum) in Schleswig-Holstein. Am 30. März 1927 wurde er zum Pfarrer von Neustrelitz ernannt[1], nebenamtlich betreute er die dortige Garnison.[3] Der Bischof von Osnabrück übertrug ihm die Aufgaben des Dechanten für Mecklenburg.[1]
Der wegen seiner Rechtschaffenheit und Aufrichtigkeit besonders angesehene Geistliche war den Nationalsozialisten missliebig. 1943 wurde er von einem Spitzel der Gestapo wegen angeblich staatsfeindlicher Äußerungen angezeigt und am 21. Oktober 1943[1] verhaftet. Obwohl Schwendtner sich in der Zeit als Militärgeistlicher sehr eingesetzt und Freunde unter den Offizieren hatte, trat keiner für ihn ein. Die Bemühungen des Bischofs von Osnabrück Hermann Wilhelm Berning um die Freilassung blieben erfolglos. Von der Haftzeit und der Zeit bis zur Hinrichtung wird berichtet, er habe diesen Verlauf in Ruhe und Abgeklärtheit „in der Nachfolge Jesu Christi“ angenommen und ein Gedicht verfasst.[1] Der Prozess habe weder zu einem Beweis geführt noch seien Entlastungszeugen vernommen worden, das Todesurteil habe wohl schon anfänglich festgestanden. Am 15. September 1944 wurde Pfarrer Bernhard Schwendtner vom Volksgerichtshof wegen Wehrkraftzersetzung zum Tode verurteilt und am 30. Oktober 1944 hingerichtet.[2] Die Urne mit seiner Asche wurde zuerst in Brandenburg,[1] am 26. November 1949 dann in Neustrelitz beigesetzt.
Nach dem Krieg wurden mehrere Straßen nach ihm benannt, zum Beispiel in Hamburg[1], Schwerin[4] und an seinem letzten Wirkungsort Neustrelitz[5]. Im Jahre 1965 wurde neben der Neustrelitzer katholischen Kirche ein Denkmal aus Bronze für ihn errichtet, das die Urne mit seiner Asche enthält. In der katholischen Kirche gilt er als Märtyrer. Der Gedenktag ist am 30. Oktober.[6]
Literatur
- U. v. Hehl: Priester unter Hitlers Terror, Mainz 1984
- B. M. Kempner: Priester vor Hitlers Tribunal, Kirchenbote des Bistums Osnabrück, 3. November 1946
- Zur Erinnerung an Pfarrer Bernhard Schwentner, Kirchenbote des Bistums Osnabrück, Nr. 31, Oktober 1960
- RSHA-Report, Amt IV (21. Oktober 1943)
- K. H. Jahnke: Gegen Hitler: Gegner und Verfolgte des NS-Regimes in Mecklenburg 1933-1945.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ a b c d e f g h Kleiner Michel / Gemeinde / Zeugen des Glaubens. Website der Katholischen Kirchengemeinde St. Ansgar. Abgerufen am 30. Oktober 2011.
- ↑ a b Kulturportal Mecklenburg-Vorpommern » Historische Personen, Historiker/ Theologen. Website der MVweb GmbH & Co. KG, in Kooperation mit dem Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur Mecklenburg-Vorpommern und des Landesfilmzentrum MV. Abgerufen am 30. Oktober 2011.
- ↑ Schwentner, Bernhard. Website des BBKL. Abgerufen am 30. Oktober 2011.
- ↑ Bernhard-Schwentner-Str. / Bernhard-Schwentner-Straße 19061 Schwerin Großer Dreesch. Website der HXT GmbH. Abgerufen am 30. Oktober 2011.
- ↑ Dr.-Schwentner-Str. - Stadtplan Neustrelitz. Website der fastline GmbH & Co. KG. Abgerufen am 30. Oktober 2011.
- ↑ Bernhard Schwentner - Ökumenisches Heiligenlexikon. Website des Ökumenischen Heiligenlexikons. Abgerufen am 30. Oktober 2011.
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