- Owingen
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Wappen Deutschlandkarte 47.8083333333339.1708333333333535Koordinaten: 47° 48′ N, 9° 10′ OBasisdaten Bundesland: Baden-Württemberg Regierungsbezirk: Tübingen Landkreis: Bodenseekreis Verwaltungs-
gemeinschaft:Verwaltungsgemeinschaft Überlingen-Owingen-Sipplingen Höhe: 535 m ü. NN Fläche: 36,73 km² Einwohner: 4.226 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 115 Einwohner je km² Postleitzahl: 88696 Vorwahl: 07551 Kfz-Kennzeichen: FN Gemeindeschlüssel: 08 4 35 047 Gemeindegliederung: 4 Ortsteile Adresse der
Gemeindeverwaltung:Hauptstraße 35
88696 OwingenWebpräsenz: Bürgermeister: Henrik Wengert Lage der Gemeinde Owingen im Bodenseekreis Owingen ist eine Gemeinde im westlichen Bodenseekreis in Baden-Württemberg, Deutschland.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Geographische Lage
Owingen liegt rund sechs Kilometer nördlich von Überlingen im Bodensee-Hinterland. Die bewaldeten Kulturlandschaft im Urstromtal wird durch viele Seitentälchen eingeschnitten. Auf der Gemarkungsfläche finden sich mehrere Natur- und Landschaftsschutzgebiete, so unter anderem der Sielmann-Weiher im Ortsteil Billafingen. Der Weiher hat drei kleine Inseln und bietet dadurch geschützte Brutmöglichkeiten für zahlreiche Vogelarten. Hohenbodman liegt auf einem Sporn oberhalb des Aachtals.[2]
Gemeindegliederung
Die Gemeinde besteht aus dem Kernort Owingen und den drei Ortsteilen Billafingen, Hohenbodman und Taisersdorf.
Wappen Ortsteil Einwohner (31. Dezember 2006) Fläche Owingen (Kernort) 2.948 1.611 ha[3] Billafingen 728 917 ha[4] Hohenbodman 246 811 ha[5] Taisersdorf 316 333 ha[6] Geschichte
Die erste urkundliche Erwähnung Owingens findet sich in der Petershauser Chronik von 1134. Die Gegend wurde jedoch schon im 5. Jahrhundert durch die Alemannen besiedelt. Der Ortsteil Taisersdorf wird erstmals 1255 urkundlich erwähnt.
Durch die folgenden Jahrhunderte zieht sich eine enge, wenn auch nicht immer reibungsfreie Verbindung mit dem Kloster Salem, dem die Ortschaft seit 1324 untergeordnet war. Im Dreißigjährigen Krieg wird Owingen 1634 durch die Schweden zerstört und 1643 durch die Franzosen geplündert. Mit dem Reichsdeputationshauptschluss und der Säkularisation des Reichsstifts Salem wird Owingen badisch. Im Zuge der Revolution stellt Owingen im Mai 1849 Waffen und Soldaten für die badische Bürgerwehr auf.
Den Strukturwandel nach dem Zweiten Weltkrieg bewältigt die Gemeinde gut und versechsfacht ihre Einwohnerzahl bis heute ungefähr. In den 1960er Jahren war Owingen eine der ersten Gemeinden (außerhalb der größeren Städte) am Bodensee, die eine komplette eigene Kanalisation mit Kläranlage betrieb.
Owingen war ab 1939 selbstständige Gemeinde im Landkreis Überlingen, der im Zuge der Kreisreform am 1. Januar 1973 im neuen Bodenseekreis aufging.
International bekannt wurde die Gemeinde durch die Flugzeugkollision des Bashkirian-Airlines-Flugs 2937 mit DHL-Flug 611 über Owingen am 1. Juli 2002. Im Luftraum über Owingen stieß eine Passagiermaschine der Bashkirian Airlines mit einem Frachtflugzeug der DHL zusammen. 71 Menschen starben bei dem Unglück, darunter viele Kinder, die nach Spanien reisen wollten.
Eingemeindungen
- 1. Januar 1972: Hohenbodman (Landkreis Überlingen)
- 1. Januar 1973: Taisersdorf (Landkreis Überlingen)
- 1. Januar 1975: Billafingen (Landkreis Überlingen)
Einwohnerentwicklung
- 1945: 670
- 2005: 4.105
Politik
Owingen ist mit der Gemeinde Sipplingen und der Großen Kreisstadt Überlingen eine Vereinbarte Verwaltungsgemeinschaft eingegangen.
Bürgermeister
- 1831–1842: Fidel Endres
- 1842–1869: Johann Storck
- 1870–1874: Josef Keller
- 1874–1896: Josef Endres
- 1896–1904: Gerhard Gams
- 1904–1929: Wilhelm Endres
- 1929–1945: Karl Mayer
- 1946: Edwin Lutz
- 1946–1969: Josef Fischer
- 1969–2001: Karl-Friedrich Reiner
- 2001–2009: Günther Former
- Oktober 2009-Januar 2010 Rudolf Fischer
- seit 2010: Henrik Wengert
Wappen
Das Wappen wurde am 19. Mai 1981 durch den Landkreis genehmigt.
Blasonierung: „In Gold ein achtspeichiges, achtschaufliges rotes Mühlrad.“
Im 19. Jahrhundert zeigte ein Farbdruckstempel die Abbildung der hinter einer Getreidegarbe schräg gekreuzten landwirtschaftlichen Geräte Sense und Rechen. Aufgrund eines Vorschlages des Generallandesarchivs vom Jahre 1902 nahm die Gemeinde das jetzige Wappen an. Es soll auf die Mühle von Owingen hinweisen, die 1207 von Elisabeth von Owingen und ihren Söhnen an das Kloster Salem verkauft wurde. Die badischen Wappenfarben Rot - Gold mögen daran erinnern, dass die Markgrafen von Baden hier schon vor 1200 Besitz hatten.
Partnergemeinde
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Die Ursprünglichkeit von Owingen liegt vor allem am Erhalt der historische Bausubstanz – Es gibt viele Häuser im alten Stil, so dass das historische Ortsbild erhalten wurde. Ein breitausgeschildertes Radwanderwegenetz schafft unmittelbare Nähe zum Bodensee.[2] Durch die Gemeinde verläuft zudem der Jubiläumsweg Bodenseekreis und der Linzgauer Jakobsweg (Via Beuronensis).
Der Lyrikweg Owingen, angelegt für „Gedankengänge rund um Owingen“, führt als Rundweg in etwa eineinhalb Stunden Gehzeit vom Startpunkt am Rathaus Owingen in der Ortsmitte zu Aussichtsplätzen. Entlang des Weges laden sieben Gedichtstelen der Owinger Lyrikerin Gisela Munz-Schmidt zum Nachdenken ein.
Im Ortsteil Billafingen gibt es einen Dorf- und Naturlehrpfad mit 33 Stationen.[2]
Bauwerke
- Der Lugenhof war von 1771 bis 1826 eine offizielle Post- und Relaisstation der Österreichischen Post an der Fernstrecke Wien–Freiburg. Da das Oberamt Stockach eines der zentralen Besitztümer Österreichs war, wurde die Poststation 1777 als „Vorderösterreichische Postanstalt in der Reichsabtei Salmansweiler“ eröffnet. Der Lugenhof war Verkehrsknotenpunkt für die Poststraßen in Ost–West– und Nord–Süd–Richtung. Auch der größte Teil des Breisgaus gehörte damals zu Vorderösterreich, und die Station war Rast- und Ruheort für Reisende von Freiburg nach Wien. Hier wurden die Postpferde umgespannt und Mitfahrende fanden eine Herberge. Die heutige Gastwirtschaft hat ihrer Ursprünge in dieser Zeit. Zunächst im Besitz der Reichsabtei Salem, war der Lugenhof 1803 mit der Säkularisation an den Markgrafen von Baden gegangen. Die Bedeutung als Poststation schwand, als sich der Verkehr in den 1820er Jahren auf die Straße von Stockach über Owingen nach Salem verlagerte. Zwischen 1905 und 1987 wurde der Lugenhof als landwirtschaftlicher Betrieb geführt, ehe Max Markgraf von Baden das Anwesen und die Ländereien für einen Golfplatz zur Verfügung stellte. Mit einer aufwändigen Renovierung und einer Modernisierung des denkmalgeschützten Gebäudebestands ging der Lugenhof 2000 mit der Golfanlage in den Besitz des Golfclubs Owingen-Überlingen e.V über.[7]
- Im Ortsteil Taisersdorf befindet sich die Markuskapelle. Ihre Glocke ist von 1751.[8]
- Im 11. Jahrhundert wurde die Burg Hohenbodman erbaut, deren noch erhaltener Bergfried heute das Wahrzeichen der Gemeinde ist und als Aussichtsturm dient.
Naturdenkmäler
In Owingen gefindet sich der Birnensortengarten, in dem sich 300 vom Aussterben bedrohte Birnensorten finden.[2]
Regelmäßige Veranstaltungen
- Schwäbisch-alemannische Fasnet mit den „Owinger Hexen“, den „Owinger Nebelspaltern“, der „Steinbockzunft Taisersdorf“, der „Narrengesellschaft Billafingen“ (mit der Narrenfigur „Einhorn“) und den „Bodmer Trole“.
- Oktoberfest vom Musikverein Owingen im September[2]
- Zahlreiche Gartenfeste im Sommer in allen Ortsteilen[2]
- Ganzjährige Veranstaltungen des Owinger Kulturkreises[2]
Sport
Owingen bietet sowohl einen Fußballklub als auch eine Tennis- und Golfanlage. Im Ortsteil Taisersdorf wird seit Jahrzehnten hochklassiges Ringen beim KSV Linzgau Taisersdorf betrieben.
Wirtschaft und Infrastruktur
Die bis zum Zweiten Weltkrieg rein bäuerlich-handwerklich geprägte Gemeinde profiliert sich in jüngerer Zeit vor allem als Ferien- und Ausflugsort. Industrieansiedlung sind nach ihrer Größe: Sitz- und Büromöbel Klöber, STR CNC-Technik, Terra-S Automotive Systems, Sägewerk Schechter.[2]
Verkehr
Von Überlingen, das über die Bundesstraße 31 und mit der Bahn zu erreichen ist, gelangt man über die Landesstraße 195 oder mit dem Bus nach Owingen. Die Gemeinde gehört dem Bodensee-Oberschwaben Verkehrsverbund (bodo) an.
Am Owinger Rathaus endet die fünfte und beginnt die sechste Etappe des Jubiläumswegs, ein 111 Kilometer langer Wanderweg, der 1998 zum 25-jährigen Bestehen des Bodenseekreises ausgeschildert wurde. Er führt über sechs Etappen durch das Hinterland des Bodensees von Kressbronn über Neukirch, Meckenbeuren, Markdorf, Heiligenberg und Owingen nach Überlingen.
Bildung
Owingen verfügt über eine Grund- und Hauptschule mit Werkrealschule. In Owingen gibt es insgesamt drei Kindergärten.
Persönlichkeiten
Ehrenbürger
- Lambert Baiker, erfolgreicher Schweizer Fabrikant, der seine Heimat immer wieder finanziell unterstützte.[8]
Persönlichkeiten, die vor Ort gewirkt haben
- Peter Berthold (* 1939), Ornithologe und Verhaltensforscher
Einzelnachweise
- ↑ Bevölkerungsentwicklung in den Gemeinden Baden-Württembergs 2010 (Hilfe dazu)
- ↑ a b c d e f g h Eva-Maria Bast: Owingen. „Ich fühle mich hier pudelwohl“. In: Die Region stellt sich vor. Wir sind hier. Sonderbeilage des Südkurier vom 19. November 2010, S. 8.
- ↑ Owingen: 1.611 ha 21 a 95 m²
- ↑ Billafingen: 917 ha 03 a 43 m²
- ↑ Hohenbodman: 811 ha 14 a 45 m²
- ↑ Taisersdorf 333 ha 44 a 80 m²
- ↑ : Hans-Peter Walter (hpw): Knotenpunkt für Postkutschen. In: Südkurier vom 9. September 2010
- ↑ a b Angelika Thiel: Taisersdorf anno dazumal. In: Südkurier vom 3. Juli 2010
Weblinks
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