Bronowice (Trzebiel)

Bronowice (Trzebiel)
Bronowice
Wappen fehlt
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Bronowice (Polen)
Bronowice
Bronowice
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Lebus
Landkreis: Żary
Gmina: Trzebiel
Geographische Lage: 51° 33′ N, 14° 45′ O51.55833333333314.758333333333Koordinaten: 51° 33′ 30″ N, 14° 45′ 30″ O
Einwohner:

370

Telefonvorwahl: (+48) 68
Kfz-Kennzeichen: FZA
Wirtschaft und Verkehr
Straße: Droga krajowa 12
Droga wojewódzka 350
Schienenweg: Łęknica–Lubsko
Nächster int. Flughafen: Poznań
Dresden

Bronowice (deutsch Braunsdorf, sorbisch Brunojcy) ist eine Ortschaft in der Gemeinde Trzebiel (Triebel), Powiat Żarski, Polen.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Kartenausschnitt mit Braunsdorf. Grün: Herrschaft Sorau (Niederlausitz), gelb: Standesherrschaft Muskau (Oberlausitz), rot: Priebussischer Kreis des Fürstentums Sagan (Schlesien).

Das Dorf liegt östlich von Bad Muskau und nördlich von Łęknica (Lugknitz) am nordöstlichen Rand des Muskauer Pückler-Parks.

In Form eines Straßendorfs liegt Bronowice an der Kreuzung der Droga krajowa 12 mit der Droga wojewódzka 350.

Aus historischer Sicht gehört das Dorf zur Oberlausitz, das hart an der Grenze zum (nieder-)schlesischen Fürstentum Sagan lag.

Geschichte

Ortsgeschichte

Bronowice gehört zum sorbischen Altsiedelgebiet um Muskau. Es wird angenommen, dass das Dorf vor seiner Muskauer Zugehörigkeit auf Grund seiner Lage rechts der Lausitzer Neiße zur Triebelner Herrschaft gehörte. Ein urkundlicher Beleg für die Zugehörigkeit zur Standesherrschaft Muskau liegt vom 9. September 1366 vor, als Herzog Bolko II. von Schweidnitz-Jauer als zuständiger Pfandherr bestätigt, dass Heinrich von Kittlitz in seiner Funktion als Herr auf Muskau die Dörfer Skerbersdorf, Sagar und Braunsdorf an seine Mutter als Leibgedinge verschrieben hat. Die Zugehörigkeit zur Muskauer Herrschaft und zum Muskauer Kirchspiel prägen das Dorf für die nächsten sechs Jahrhunderte, die erst 1945 mit der Auflösung der Standesherrschaft und der Westverschiebung Polens enden sollte. Die Vorwerke in Berg und Braunsdorf sind es dann auch, deren Bestehen und herrschaftliche Zugehörigkeit seit 1552 bis 1945 in Urbarien belegt sind, während andere Vorwerke erst später hinzukommen oder schon vor 1945 geschlossen werden.

Im Dreißigjährigen Krieg wirkt sich die Lage des Dorfes an der Niederen Landesstraße, die von Leipzig aus über Spremberg, Muskau und Sorau nach Warschau führt, verheerend aus.

Durch Graf Johann Alexander von Callenberg wird 1770 eine Schule gegründet, zu deren Gemeinde auch der Nachbarort Köbeln gehört. Da kein Geld vorhanden ist, verzögert sich der Schulbau bis 1775.

Am 6. April 1781 bricht in den Nachmittagsstunden durch Fahrlässigkeit bei einem Bauern Feuer aus, dem sechs Wirtschaften und das Vorwerk mit allen Wirtschaftsgebäuden anheimfallen. Das herrschaftliche Vorwerk allein verzeichnet einen Verlust von 200 Scheffeln Korn, 200 Schafen, 100 Lämmern, 15 Rindern und weiteren Gütern. Um die Rentabilität der Standesherrschaft zu sichern, sorgt Graf Hermann von Callenberg mit finanziellen Mitteln für einen raschen Wiederaufbau und gewährt den betroffenen Bauern Zuschüsse und Kredite bei der Wiederbeschaffung von totem und lebendem Inventar.

Ein mit Tannenzapfen verkleideter achteckiger Pavillon, den des Grafen Schwester 1773 auf einer Anhöhe nahe Braunsdorf als Lusthäuschen errichten ließ, wird 1781 ebenfalls erneuert. Der landschaftlich schöne Ausblick, der sich vom Zapfenhäuschen aus ergibt, sorgt dafür, dass es ein beliebter Aufenthaltsort der gräflichen Familie wird.

Am 1. Mai 1815 verkündet Hermann von Pückler-Muskau, dass er plane, 2000 Morgen Land zur Gestaltung eines Parks zwischen Köbeln, Braunsdorf und Berg anzukaufen. In dessen Folge sollte das Dorf Köbeln vom rechten auf das linke Neißeufer umgesetzt werden.

Bei seinen Untersuchungen der sorbischen Bevölkerungsstruktur ordnet Muka in den 1880ern Braunsdorf als eines der wenigen Dörfer östlich der Neiße noch dem zentralen sorbischen Sprachgebiet zu. Von der sorbischen Bevölkerung wurde hier der Muskauer Dialekt gesprochen.

Der Bau der Bahnstrecke Muskau–Sommerfeld führt 1898 mit einem Bahnhof durch die östlich benachbarte Gemeinde Neu Tschöpeln, in die Braunsdorf am 1. April 1938 eingemeindet wird.

Seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs ist Braunsdorf mit dem neuen Namen Bronowice ein polnisches Dorf.

Bevölkerungsentwicklung

Aus dem Dreißigjährigen Krieg (1618–1648) ist übermittelt, dass von den 14 Bauernwirtschaften des Ortes zwischen 1630 und 1647 sechs verwüsten. 1708, ein reichlich halbes Jahrhundert später, gibt es 16 Wirtschaften und 10 Häusler. Ein dreiviertel Jahrhundert später ist die Einwohnerzahl zwar leicht gefallen, steigt bis 1810 jedoch wieder an, so dass 18 Bauern, zwei Gärtner und 10 Häusler verzeichnet werden.

Für das Jahr 1782 werden außerdem 174 Einwohner genannt. Noch gegen Ende des 19. Jahrhunderts ist das Dorf vornehmlich sorbisch. Laut Mukas Statistik von 1884 leben im Dorf 357 Sorben und 21 Deutsche, dies entspricht einem sorbischen Bevölkerungsanteil von 94,4 %.[1] Dies ändert sich erst durch Zuzug, der durch die steigende Industrialisierung ausgelöst wird. Bereits 1910 hat sich die Einwohnerzahl auf 708 nahezu verdoppelt. Durch den Ersten Weltkrieg wird das Bevölkerungswachstum gehemmt, so dass 1925 mit 722 Einwohnern ein Anstieg von gerade einmal zwei Prozent zu verzeichnen ist.

Quellen und weiterführende Literatur

Literatur

  • Hermann Graf von Arnim, Willi A. Boelcke: Muskau. Standesherrschaft zwischen Spree und Neiße. 2. Auflage. Ullstein, Berlin u. a. 1978, ISBN 3-550-07377-1.
  • Robert Pohl: Heimatbuch des Kreises Rothenburg O.-L. für Schule und Haus. 1. Auflage. Buchdruckerei Emil Hampel, Weißwasser O.-L. 1924, S. 165.

Fußnoten

  1. Ernst Tschernik: Die Entwicklung der sorbischen Landbevölkerung. Akademie-Verlag, Berlin 1954, S. 123 (Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin – Veröffentlichungen des Instituts für Slawistik 4).

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