- Chwaliszowice
-
Chwaliszowice
Hilfe zu WappenBasisdaten Staat: Polen Woiwodschaft: Lebus Landkreis: Żary Gmina: Trzebiel Geographische Lage: 51° 35′ N, 14° 48′ O51.57514.8Koordinaten: 51° 34′ 30″ N, 14° 48′ 0″ O Einwohner: 294
Telefonvorwahl: (+48) 68 Kfz-Kennzeichen: FZA Wirtschaft und Verkehr Schienenweg: Bahnstrecke Lubsko–Bad Muskau Nächster int. Flughafen: Poznań Dresden Chwaliszowice (deutsch Quolsdorf, genauer Quolsdorf bei Tschöpeln, 1936–1945 Quolsdorf bei Töpferstedt; sorbisch Chwaloize) ist ein Dorf in der polnischen Landgemeinde Trzebiel im Landkreis Żary (Woiwodschaft Lebus).
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Chwaliszowice liegt abseits der Droga krajowa 12, die vom deutsch-polnischen Grenzübergang Bad Muskau–Łęknica über Trzebiel (Triebel) nach Żary (Sorau) führt. Mit einem Bahnhof liegt Chwaliszowice an der Bahnstrecke Lubsko–Bad Muskau im Ostflügel des Muskauer Faltenbogens.
Aus historischer Sicht ist das Dorf ein schlesisches, an das im Norden die Niederlausitz und im Osten eine Exklave der oberlausitzischen Standesherrschaft Muskau grenzte.
Geschichte
Ortsgeschichte
Das Dorf wird 1498 in einer Urkunde des Herzogtums Sagan erwähnt. 1543 wurde es von Herzog Moritz von Sachsen an Melcher von der Heide belehnt. In der Zeit, in der das Herzogtum in drei Kreise eingeteilt war, gehörte das Dorf zum Priebussischen Kreis.
Um 1800 gab es im Dorf neun Bauerngüter, vier Gärtner- und zwei Häuslerstellen.[1] Die Einwohner waren in die Kirche von Zibelle gepfarrt, wo die Kinder auch die Schule besuchten, bis die Gemeinde 1913 eine eigene Schule baute.
Neben der Landwirtschaft waren im frühen 20. Jahrhundert zwei Ziegeleien, zwei Sägewerke, eine Wassermühle und eine Pantoffelfabrik gewerbliche Arbeitgeber.
Jahr Einwohner 1910 [2] 252 1933 [3] 448 1939 400 Durch die Auflösung des Kreises Sagan kam dessen westlicher Teil, darunter auch Quolsdorf, 1932 an den Kreis Rothenburg.
Nach dem Zweiten Weltkrieg lag das Dorf infolge der Westverschiebung Polens auf der polnisch verwalteteten Seite der Oder-Neiße-Linie. Gemeinsam mit den meisten anderen Gemeinden des Ostteils des Rothenburger Kreises kam die nun als Chwaliszowice bezeichnete Gemeinde zum Powiat Żarski, der aus dem polnischen Anteil des Sorauer Kreises hervorgegangen ist. Seit 1950 gehörte der Kreis bis zu seiner Auflösung durch die polnische Verwaltungsreform von 1975 zur Woiwodschaft Grünberg, die bei der Reform verkleinert wurde. Seit der Wiedereinführung der Kreise zum 1. Januar 1999 liegt Chwaliszowice wieder im Landkreis Żary (Woiwodschaft Lebus).
Ortsname
Urkundliche Namensformen sind unter anderem Khulsdorf (1526), Kolsdorf (1529), Kohlsdorf (1543), Quolßdorff (1666) und Quolsdorff (1745). Zur besseren Unterscheidung von Quolsdorf bei Mellendorf wurde der Ort auch Wendisch-Quolsdorf genannt, später setzte sich Quolsdorf bei Tschöpeln durch. Nach der Umbenennung des Ortes Tschöpeln in Töpferstedt in der Zeit des Nationalsozialismus wurde der Namenszusatz von Quolsdorf daran angepasst.
Der polnische Ortsname ist an den sorbischen angelehnt, der als Chwaloize überliefert wurde. Dieser setzt sich zusammen aus chwalisch ‘loben, preisen’ und oyze ‘Dorf’. Nach anderer Meinung ist der Name von Chwalo abgeleitet, was eine Kurzform vom Personennamen Boguchwal ‘Gottlob’ ist.
Quellen und weiterführende Literatur
Literatur
- Robert Pohl (Hrsg.): Heimatbuch des Kreises Rothenburg O.-L. für Schule und Haus. Band 2 = Ergänzung und Register: Priebus und die Dörfer des ehemals Saganer Westteils. Buchdruckerei Emil Hampel, Weißwasser O.-L. 1934, S. 32 f.
Fußnoten
- ↑ Johann Adam Valentin Weigel: Die Fürstenthümer Sagan und Breslau. Himburgische Buchhandlung, Berlin 1802, S. 24 (Geographische, naturhistorische und technologische Beschreibung des souverainen Herzogthums Schlesien 6, Digitalisat auf Wikisource).
- ↑ Gemeindeverzeichnis Deutschland 1900. Abgerufen am 21. Juni 2009.
- ↑ Deutsche Verwaltungsgeschichte Schlesien, Kreis Rothenburg. Abgerufen am 21. Juni 2009.
Orte in der Gemeinde TrzebielBogaczów (Reichersdorf) | Bronowice (Braunsdorf) | Buczyny (Buckoka) | Bukowina (Buchholz) | Chudzowice (Bernsdorf) | Chwaliszowice (Quolsdorf b. Tschöpeln) | Czaple (Tschöpeln) | Dębinka (Tzschecheln) | Gniewoszyce (Gebersdorf) | Jasionów (Jeßmenau) | Jędrzychowice (Groß Hennersdorf) | Jędrzychowiczki (Klein Hennersdorf) | Kałki (Kalke) | Kamienica nad Nysą Łużycką (Kemnitz) | Karsówka (Mühlbach) | Królów (Krohle) | Łuków (Bogendorf) | Marcinów (Merzdorf b. Priebus) | Mieszków (Beinsdorf) | Niwica (Zibelle) | Nowe Czaple (Neu Tschöpeln) | Olszyna (Erlenholz) | Przewoźniki (Hermsdorf b. Priebus) | Pustków (Gut Tschöpeln) | Rytwiny (Rinkendorf) | Siedlec (Zelz) | Siemiradz (Neudorf) | Stare Czaple (Alt Tschöpeln) | Strzeszowice (Tzschacksdorf) | Trzebiel (Triebel) | Wierzbięcin (Kochsdorf) | Włostowice (Roßnitz) | Żarki Małe (Klein Särchen) | Żarki Wielkie (Groß Särchen)
Wikimedia Foundation.
Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:
Chwaliszowice — Village … Wikipedia
Olszyna, Lubusz Voivodeship — For other places with the same name, see Olszyna (disambiguation). Olszyna Village … Wikipedia
Marcinów, Żary County — For other places with the same name, see Marcinów (disambiguation). Marcinów Village Country Poland … Wikipedia
Bahnstrecke Lubsko–Bad Muskau — Lubsko–Bad Muskau Kursbuchstrecke: 178k (1945); PKP 357 (1968)[1][2] Streckennummer … Deutsch Wikipedia
Bronowice (Trzebiel) — Bronowice Hilfe zu Wappen … Deutsch Wikipedia
Niwica — Hilfe zu Wappen … Deutsch Wikipedia
Trzebiel — Trzebiel … Deutsch Wikipedia
Żarki Wielkie — Hilfe zu Wappen … Deutsch Wikipedia
Chudzowice — Village … Wikipedia
Czaple, Lubusz Voivodeship — For other places with the same name, see Czaple. Czaple Village Country Poland Voivodeship … Wikipedia