Bruno Theek

Bruno Theek

Bruno Theek (* 20. Mai 1891 in Berlin-Wedding; † 22. März 1990 in Ludwigslust) war ein deutscher Theologe und Schriftsteller, der als „Friedenspastor“ und „roter Pfaffe“ bekannt war.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Nach dem Abitur an dem Humboldt-Gymnasium in Berlin, studierte Theek Medizin und der Theologie. Im Januar 1915 unterbrach die Einberufung zum Militär sein Studium, aber eine schwere Erkältung bewahrte ihm vor einer aktiven Teilnahme. Während er sich deshalb auf Kur in Schlesien befand, bestand Theek im gleichen Jahr das erste theologische Examen. Noch im November wurde er als „garnisonsverwendungsfähig mit Rentenanspruch“ vom Militär entlassen. Die zweite theologische Prüfung schloss er 1917 ab und wurde Vikar in Treuenbrietzen. Bruno Theek arbeitete anschließend als Pfarrer in brandenburgischen Dorfgemeinden und als Hilfsprediger in Berlin-Neukölln. Von 1918 bis 1920 war er Pastor in Nauen, wo er auch das Mittelschulrektor-Examen ablegte.

Im Jahr 1920 schied er selbstbestimmt aus seinem theologischen Amt aus und nahm statt dessen eine Stelle im neuen Wohlfahrts- und Jugendamt der Stadt Berlin an. Seine Erfahrungen und Beobachtung aus dieser Tätigkeit schrieb er in dem Buch SOS nieder.

Zwischen 1930 und 1931 musste er alle politischen Ämter wegen schwerer Erkrankung niederlegen. Zur Heilung befand er sich deshalb auf Kuren im Ausland, zuletzt in Italien. Nachdem Theek wieder nach Deutschland einreisen musste, ging er nach Schwerin um seine Familie nicht in Gefahr zu bringen. Dort konnte er jedoch keine Arbeit finden und so forschte Theek in der Landesbibliothek. Nachdem er nur knapp einer Verhaftung durch die Gestapo entging, floh Bruno Theek nach Rostock.

Am 2. Oktober 1941 wurde Theek verhaftet und ins Hauptquartier der SS nach Schwerin transportiert. Im Dezember wurde er ins KZ Dachau überführt und bis zum Ende des Krieges festgehalten. Theek überlebte. Er kehrte kurzfristig ins politische Leben zurück: als Bürgermeister von Ludwigslust im Jahr 1945. Bis 1965 war Theek Pfarrer der dortigen Stadtkirche.

Theek war Vater der Schauspielerin Ingeborg Theek.

Politisches

1911 trat Theek zwanzigjährig der SPD bei. Nach Ausbruch des Ersten Weltkrieges schloss er sich 1917 der USPD an, wechselte 1922 wieder zur SPD zurück. Nach 1945 war er vorübergehend bei der SED.

Ehrungen

Werke

  • SOS – Jugend am KreuzNotrufe aus der Großstadtunterwelt. 1926 (stand auf der „Liste des schädlichen und unerwünschten Schrifttums“ der Nationalsozialisten; Ausgaben davon wurden bei der Bücherverbrennung am 10. Mai 1933 in Berlin vernichtet)
  • KZ Dachau. Erlebnisbericht. 1945
  • Keller, Kanzel und Kaschott. Lebensbericht eines Zeitgenossen. 1961 (Autobiografie)

Weblinks


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