- Bundesverband deutscher Banken e.V.
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Der Bundesverband deutscher Banken (BdB) ist die Interessenvertretung der privaten Banken in der Bundesrepublik Deutschland. Er hat die Rechtsform eines eingetragenen Vereins.
Der BdB wurde 1951 in Köln als Nachfolgeorganisation des bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs bestehenden Centralverbandes des deutschen Bank- und Bankiergewerbes gegründet. 1999 wurde der Sitz nach Berlin verlegt. Daneben unterhält der BdB ein Büro in Brüssel und ist Mitglied der European Banking Federation. Die 100%-ige Tochtergesellschaft Bankverlag hat ihren Sitz weiterhin in Köln.
Der Verband vertritt ca. 230 private Kreditinstitute. Öffentliche Banken vertreten ihre Interessen durch den Bundesverband Öffentlicher Banken Deutschlands (VÖB). Das Verhältnis zwischen den beiden Verbänden ist von Wettbewerb geprägt, insbesondere da der BdB für eine Reduzierung der Staatsquote im Bankensektor eintritt und eine Reduzierung der indirekten Subvention öffentlicher Banken fordert. Daneben vertritt der BdB Forderungen zum Bürokratieabbau, zur Reduzierung der Staatsverschuldung und zur europäischen Integration.
Der BdB ist Träger des Einlagensicherungsfonds für Konten bei den Mitgliedsbanken, Herausgeber der Fachzeitschrift Die Bank und hat für die ihm angeschlossenen Banken ein Verfahren zur Schlichtung von Kundenbeschwerden mit einem neutralen Ombudsmann und unter Einbeziehung von Verbraucherverbänden geschaffen, dessen Ergebnis für die Mitgliedsbanken bindend ist. Der BdB ist Eigentümer des bank-verlag, eines Serviceunternehmens der privaten Banken.
Der Verband wird von einem zwölfköpfigen, auf drei Jahre gewählten Vorstand geleitet. Die Vorstandssitze werden unter den Banken nach Kategorien aufgeteilt. Die fünf deutschen Großbanken stellen je ein Mitglied, die Privatbankiers zwei, die Regionalbanken zwei, die Hypothekenbanken und die Auslandsbanken je ein Vorstandsmitglied. Darüber hinaus ist der Hauptgeschäftsführer des BdB kraft Amtes Vorstandsmitglied. Aus diesem Vorstand werden ein Präsident und zwei Stellvertreter gewählt. Es wird versucht, das Präsidentenamt zwischen den Großbanken und den Privat- bzw. Regionalbanken alternieren zu lassen, doch wird diese Regel selten eingehalten.
Die Präsidenten des BdB in chronologischer Reihenfolge:
- 1951–1960 Robert Pferdmenges (Sal. Oppenheim)
- 1960–1967 Gotthard Freiherr von Falkenhausen (HSBC Trinkaus)
- 1968–1975 Alwin Münchmeyer (Schröder, Münchmeyer, Hengst & Co.)
- 1975–1979 Wilhelm Christians (Deutsche Bank)
- 1979–1983 Harald Kühnen (Sal. Oppenheim)
- 1983–1987 Hanns Schroeder-Hohenwarth (BHF-Bank)
- 1987–1991 Wolfgang Röller (Dresdner Bank)
- 1991–1994 Eberhard Martini (Bayerische Hypotheken- und Wechselbank)
- 1994–1997 Karl-Heinz Wessel (Sal. Oppenheim)
- 1997–2000 Martin Kohlhaussen (Commerzbank)
- 2000–2001 Frank Heintzeler (BW-Bank)
- 2001–2005 Rolf-E. Breuer (Deutsche Bank)
- 2005–2009 Klaus-Peter Müller (Commerzbank)
- seit 2009 Andreas Schmitz (HSBC Trinkaus)
Mitgliedschaften
Der Bundesverband deutscher Banken ist Mitglied im Netzwerk Europäische Bewegung.
Weblinks
- Bankenverband.de – Offizielle Website des Bankenverbandes
- die-bank.de – Zeitschrift „Die Bank“.
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