Burg Lichtenberg (Pfalz)

Burg Lichtenberg (Pfalz)

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Burg Lichtenberg
Burg Lichtenberg

Burg Lichtenberg

Burgentyp: Höhenburg, Spornlage
Erhaltungszustand: Ruine
Ständische Stellung: Grafen
Ort: Thallichtenberg
Geographische Lage 49° 33′ 20,4″ N, 7° 21′ 20,9″ O49.5556583333337.3558111111111Koordinaten: 49° 33′ 20,4″ N, 7° 21′ 20,9″ O
Burg Lichtenberg (Rheinland-Pfalz)
Burg Lichtenberg

Die Burg Lichtenberg ist mit 425 m Länge die längste Burgruine Deutschlands. Sie liegt bei Thallichtenberg im Landkreis Kusel in Rheinland-Pfalz.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Burg wurde um 1200 erbaut und gehörte zum Besitz der Grafen von Veldenz, nach deren Aussterben 1444 den Herzögen von Pfalz-Zweibrücken. Sie wurde nie durch Angriffe erobert oder zerstört und war die einzige unzerstörte Burg in der Pfalz nach dem pfälzischen Erbfolgekrieg. Durch ein Großfeuer am 26. Oktober 1799 wurde sie schwer beschädigt und ist seitdem Ruine. Lediglich die Burgkapelle und die Landschreiberei überstanden den Brand unversehrt, da sie in genügendem Abstand zur Hauptburg lagen. Ab 1816 gehörte der Landstrich um die Burg zu Sachsen-Coburg-Saalfeld. Diese Exklave wurde 1819 nach der Burg Fürstentum Lichtenberg benannt, bestand jedoch nur bis 1834, als sie an Preußen abgegeben wurde. Erst seit der Gebietsreform 1969 gehört die Burg zum pfälzischen Landkreis Kusel. Seit 1895 steht die Burg unter Denkmalschutz. Ab 1922 erfolgte der Ausbau der Vorburg zur Jugendherberge. 1979 bis 1984 wurde die Zehntscheune wiederaufgebaut und in ihr das Musikantenlandmuseum eingerichtet. 1983/84 erhielt der Bergfried zwei weitere Geschosse und wurde überdacht. Im letzten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts entstand das „Geoskop“ als Zweigstelle des Pfalzmuseums für Naturkunde in Bad Dürkheim.

Anlage

Entwicklung von Burg Lichtenberg bis 1500
Bergfried
Burg Lichtenberg im Winter
Erstes Tor von Westen
Drittes Tor und Burgrestaurant

Ursprünglich bestand die Burg aus zwei kleinen Anlagen, die im Laufe der Jahrhunderte zusammengewachsen sind. Die ältere war die bereits im Spätmittelalter aufgegebene Unterburg an der Spitze des Bergsporns. Sie war annäherungsweise längsrechteckig und hatte einen Bergfried mit Schildmauer gegen die Angriffsseite. Erhalten haben sich hauptsächlich nur die Umfassungsmauern. Der bemerkenswerteste Baurest ist die Toranlage mit der ursprünglichen Burgkapelle im Obergeschoss.

Gegen Ende des 13. Jahrhunderts wurde mehrere hundert Meter oberhalb die Oberburg erbaut. Sie bestand ursprünglich aus einem zentralen quadratischen wohnturmartigen Bergfried und einer ovalförmigen Ringmauer mit Randhausbebauung mit engem Burghof. Sie war von der Fläche deutlich kleiner als die Unterburg. Der Eingang lag an der der Angriffsseite abgewendeten Seite. Im 14. und 15. Jahrhundert wurde die Oberburg sukzessive durch neue geräumige Palasbauten erweitert. Um die Mitte des 15. Jahrhunderts erhielten die Burgen eine gemeinsame Ringmauer und waren somit zusammengewachsen. Auf der Fläche zwischen den beiden Burgen entstanden nur wenig nennenswerte Bauten. Die Burgkapelle wurde erst 1755/58 erbaut. Vom Ende des 15. bis ins 16. Jahrhundert wurde die Burg durch weitere Zwingermauern und Bollwerke v.a. gegen die Angriffsseite verstärkt.

Heutige Nutzung

Der viereckige Turm bietet eine schöne Aussicht auf die Stadt Kusel im Süden und die preußischen Berge im Norden. Außerdem sind heute auf der Burg ein Restaurant, eine Jugendherberge, das Musikantenland-Museum und das im postmodernen Stil in die Burganlage eingepasste Urweltmuseum Geoskop beheimatet. Letzteres zeigt außer paläontologischen Funden und Visualisierungen zur Plattentektonik auch die Eigenheiten der lokalen Geologie sowie die Historie des Bergbaus im Nordpfälzer Bergland, wobei gelegentlich zusätzliche Sonderausstellungen (z. B. 2006: Meteoriten) präsentiert werden. Die Burg ist zudem eine der Spielstätten des Jazzfestivals palatia jazz.

Literatur

  • Alexander Thon (Hrsg.): Wie Schwalbennester an den Felsen geklebt. Burgen in der Nordpfalz. 1. Aufl. Schnell + Steiner, Regensburg 2005, S. 94–99, ISBN 3-7954-1674-4.
  • Pfälzisches Burgenlexikon (Beiträge zur pfälzischen Geschichte 12.3), Bd.3: I-N, hrsg. v. Jürgen Keddigkeit, Ulrich Burkhart u. Rolf Übel, Kaiserslautern 2005, ISBN 3-927754-51-X (formal falsche ISBN)
  • Ernst Schworm und Hartmut Stepp: Burg Lichtenberg, Görres Verlag, 2. Auflage 2002, ISBN 3-935690-10-X

Weblinks

 Commons: Burg Lichtenberg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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