Buszyno

Buszyno
Buszyno
Buszyno führt kein Wappen
Buszyno (Polen)
Buszyno
Buszyno
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Westpommern
Landkreis: Koszalin
Gmina: Polanów
Geographische Lage: 54° 12′ N, 16° 43′ O54.20055555555616.713333333333Koordinaten: 54° 12′ 2″ N, 16° 42′ 48″ O
Einwohner:

130

Postleitzahl: 76-010
Telefonvorwahl: (+48) 94
Kfz-Kennzeichen: ZKO
Wirtschaft und Verkehr
Schienenweg: kein Bahnanschluss
Nächster int. Flughafen: Danzig
Stettin-Goleniów

Buszyno (deutsch Bussin) ist ein Dorf im äußersten Osten der polnischen Woiwodschaft Westpommern. Es gehört zur Stadt- und Landgemeinde Polanów (Pollnow) im Kreis Koszalin (Köslin).

Inhaltsverzeichnis

Geographische Lage

Buszyno liegt zehn Kilometer nördlich von Polanów im Grabowtal unmittelbar an der Grenze zur Woiwodschaft Pommern auf einer Höhe von 40 Metern über NN. Eine Stichstraße verbindet den Ort mit der Woiwodschaftsstraße 205 (Darłowo (Rügenwalde)Sławno (Schlawe)Bobolice (Bublitz)), und eine weitere Verbindungsstraße führt unmittelbar in den Ort Krąg (Krangen), mit dem das Dorf zwischen 1921 und 1945 die gemeinsame Bahnstation Krangen-Bussin hatte. Das Bahnhofsgebäude stand auf Bussiner Gemarkung an der Reichsbahnstrecke 111m Gramenz – Bublitz – Zollbrück.

Nachbardörfer von Buszyno sind im Norden Krąg (Krangen), im Osten Podgóry (Wendisch Puddiger), im Süden Wielin (Vellin) und im Westen Komorowo (Kummerow).

Ortsname

Der Ortsname erscheint noch in den Formen Borsin und Bursin. Die Namensdeutung ist ungewiss. Man nimmt eine slawische Herkunft an.

Geschichte

Funde aus der Stein- und Bronzezeit weisen auf eine alte Besiedlung des Ortes hin. Zum ersten Mal erscheint der Name erst 1590 in einer Pfarrmatrikel. Das Dorf ist Podewilsches Lehen und war immer ein Bauerndorf.

Im Jahre 1818 lebten in Bussin 134 Einwohner. Ihre Zahl stieg bis 1871 auf 484, sank dann aber wieder bis 1905 auf 368 und weiter bis 1939 auf 332.

Vor 1945 gehörte Bussin zum Amtsbezirk Krangen, Standesamtsbezirk Kummerow und Amtsgerichtsbereich Schlawe. Letzter deutscher Bürgermeister war Walter Radtke. Bussin lag damals im Landkreis Schlawe i. Pom., in unmittelbarer Nähe zum Landkreis Rummelsburg i. Pom., im Regierungsbezirk Köslin der preußischen Provinz Pommern. In die Gemeinde eingegliedert waren die Ortschaften Erlau (Rekówko), Fliensberg (Browo), Höfchen (Strodółka) und Sittes.

Rechtzeitig vor der Besetzung durch die Rote Armee brachten sich 1945 die Bewohner von Bussin im östlich bewaldeten Hügelzug in Sicherheit. Dort jedoch wurden sie am 5. März 1945 entdeckt und nach Polanów getrieben. Am 20. April 1945 erfolgte der Abbruch der Bahnstrecke durch die Zivilbevölkerung zugunsten der Sowjetunion.

Anfang 1946 übernahmen die Polen den nun Buszyno genannten Ort. Er ist heute ein Ortsteil der Stadt- und Landgemeinde Polanów im Powiat Koszaliński der Woiwodschaft Westpommern (bis 1998 Woiwodschaft Köslin).

Kirche

Die Einwohner von Bussin waren vor 1945 fast alle evangelischer Konfession. Bussin gehörte mit Hanshagen (Domachowo) zur Kirchengemeinde Krangen (Krąg), die mit der Kirchengemeinde Kummerow (Komorowo) (mit Drenzig (Drzeńsko), (Wendisch) Buckow (Bukowo) und Bosens (Bożenice) und der Kirchengemeinde Zirchow (Sierakowo Sławieński) (mit Latzig (Laski) ein eigenes Kirchspiel bildete. Pfarrsitz war Krangen.

Das Kirchspiel gehörte zum Kirchenkreis Schlawe der evangelischen Kirche der Altpreußischen Union. Es zählte im jahre 1940 insgesamt 2270 Gemeindeglieder, von denen 860 auf die Kirchengemeinde Krangen entfielen. Letzter deutscher Geistlicher war Pfarrer Wilhelm Vedder.

Heute ist Buszyno überwiegend katholisch. Das Dorf gehört zur Filialgemeinde Krąg (Krangen) der Parochie Ostrowiec (Wusterwitz), in die auch die Kirchengemeinden Podgórki (Deutsch Puddiger) und Smardzewo (Schmarsow) eingegliedert sind. Sie gehört zum Dekanat Sławno (Schlawe) im Bistum Köslin-Kolberg der Katholischen Kirche in Polen.

Die wenigen evangelischen Einwohner werden nun vom Pfarramt Koszalin (Köslin) in der Diözese Pommern-Großpolen der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen betreut.

Schule

Bis 1822 gingen die Kinder nach Krangen zur Schule. Erst dann wurde ein eigener Lehrer für Bussion bestellt, und nach 1832 erhielt das Dorf ein eigenes Schulgebäude, das 1945 vernichtet wurde. Letzter deutscher Lehrer war Otto Hasse.

Literatur

  • Der Kreis Schlawe. Ein pommersches Heimatbuch, hrsg. von Manfred Vollack, 2 Bände, Husum, 1988/89
  • Ruth Hoevel, Das Kirchspiel Krangen im Kr. Schlawe in Pommern, Münster, 1981

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