Buxhoeveden

Buxhoeveden
Wappen derer von Buxhoeveden

Buxhoeveden ist der Name eines alten niedersächsischen, später deutsch-baltischen Adelsgeschlechts vermutlich altfreier Herkunft, das seinen Namen der Patronatsherrschaft von der in Bexhövede im Landkreis Cuxhaven, erbaute und um 1180 geweihte Eigenkirche ableitete und im Jahr 1185 urkundlich erstmals genannt ist. Die Familie ist eines Stammes und Wappens mit den von der Ropp und wie diese eines der wenigen heute noch lebenden Kreuzfahrergeschlechter.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Stammvater des heute nur noch bestehenden livländischen Familienzweigs ist der Kreuzfahrer Johannes de Beckeshovede (auch: Bikkeshovede), der seit dem Jahr 1224 als „vasallus ecclesiae Rigensis“ bezeugt ist.

Das Adelsgeschlecht gehörte zu den Ritterschaften von Bremen-Verden (ausgestorben um 1450), Livland, Estland und Ösel, die gräfliche Linie auch zur kurländischen Ritterschaft. Vom Adelsgeschlecht Buxhoeveden leitete sich einst auch der Name eines estnischen Rittergutes der Familie und die damals deutsche Bezeichnung des Ortes Neeruti ab (siehe: Liste estnischer Orte).

Adelserhebungen

Die Erhebung in den preußischen Grafenstand erfolgte am 18. Dezember 1795 in Berlin, in den russischen Grafenstand am 5./16. April 1797 in Sankt Petersburg, beides für den kaiserlich russischen Generalmajor Friedrich von Buxhöwden.

Die russische Anerkennung der Berechtigung zur Führung des Baronstitels für das Gesamtgeschlecht erfolgte durch Senatsukas am 12./24. Mai 1861 in Sankt Petersburg. Die Namensänderung von „Buxhöwden“ in „Buxhoeveden“ wurde durch kaiserlich russischen Senatsukas am 7./20. Juli 1902 genehmigt.

Wappen

Stammwappen von 1277

Das älteste erhaltene Siegel aus dem Jahr 1277 zeigt in Silber einen fünfmal gezinnten roten Sparren, auf dem Helm mit rot-silbernen Decken der Zinnensparren beidseitig von je einem silbernen Fuchs bestiegen.

Wappen von 1797

Geviert und belegt mit goldenem Herzschild, darin der russische Reichsadler belegt mit dem gekrönten kaiserlichen InitialP“ (für Zar Paul); 1 und 4 in Blau das gekrönte schwarz, gold bewehrte, mit Lilienstengeln und dem königlichen MonogrammF. W.“ (für den preußischen König Friedrich Wilhelm II.) belegte preußische Adler, 2 und 3 wie Stammwappen. Drei Helme, rechts Stammwappenhelm, auf dem mittleren mit rechts blau-goldenen, links rot-silbernen Decken der preußische Adler, auf dem linken mit blau-goldenen Decken ein geharnischter Schwertarm. Schildhalter: Rechts ein schwarzer Adler, links ein goldener Löwe, beide widersehend.

Namensträger

  • Albrecht von Buxthoeven (um 1165-1229), Bischof von Riga.
  • Hermann I. von Buxthoeven (1163-1248), Bischof von Dorpat.
  • Hermann II. von Buxhöwden (1230-1285) wurde 1262 Bischof von Ösel-Wiek. Er gründete die Stadt Hapsal, das Schloss und die Kathedrale. Auf Ösel legte er den Grundstein für die Ahrensburg.
  • Reinhold von Buxhoewden († 1557), Fürstbischof, war vom 8. Juli 1532 bis 1541 Bischof von Ösel-Wiek. Er wurde bekannt durch seine Verteidigungsschlacht gegen Wilhelm von Brandenburg, den letzten Erzbischof von Riga, der für seinen Bruder, den preußischen Herzog Albrecht I. von Brandenburg-Ansbach, Hochmeister des Deutschen Ordens, versuchte, die Insel Ösel zu erobern.
  • Friedrich Wilhelm von Buxhoeveden (auch Buxhöwden, 1750-1811), russischer General der Infanterie.
  • Otto von Buxhoeveden (1770-1830), Landmarschall von 1808 bis 1813.
  • Peter Wilhelm von Buxhöwden (* 12. März 1787; † 14. Juni 1841), Landmarschall seit 1818. Autor von: Beiträge zur Geschichte der Provinz Ösel. Riga 1838. (geneal. Quelle)
  • Sophie von Buxhoeveden (1883-1956), Hofdame der letzten russischen Zarin Alexandra.

Literatur

  • Genealogisches Handbuch des Adels, Adelslexikon Band II, Seite 205, Band 58 der Gesamtreihe, C. A. Starke Verlag, Limburg (Lahn) 1974, ISSN 0435-2408
  • Buxhoeveden, Hans-Albert Baron von: Familiengeschichte Buxhoeveden. Hamburg Sommer 1962, Druck Firma Wolfgang Marx KG., Hamburg 26.

Weblinks

 Commons: Buxhoeveden – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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