- 13 Tzameti
-
Filmdaten Deutscher Titel 13 Tzameti Produktionsland Frankreich, Georgien[1] Originalsprache Französisch, Georgisch, Deutsch Erscheinungsjahr 2005 Länge 86 Minuten Altersfreigabe FSK 18 Stab Regie Géla Babluani Drehbuch Géla Babluani Produktion Géla Babluani,
Bruno Daniault,
Jean-Marie Delbary,
Fanny SaadiMusik The Troublemakers Kamera Tariel Meliava Schnitt Noémie Moreau Besetzung - George Babluani: Sébastien
- Pascal Bongard: Le maître de cérémonie
- Aurélien Recoing: Jacky
- Christophe Vandevelde: Ludo
- Fred Ulysse: Alain
- Nicolas Pignon: Le parrain
13 Tzameti ist ein französisch-georgischer Film aus dem Jahr 2005 von Regisseur Géla Babluani. Der Film gehört zur Gattung „Film noir“ und ist ein Thriller.
Inhaltsverzeichnis
Handlung
Der junge georgische Einwanderer Sèbastien belauscht während seiner Arbeit ein Gespräch über einen Brief, in dem es um eine große Summe Geld gehen soll. Es gelingt ihm, den Brief zu stehlen, jedoch enthält dieser nur eine Wegbeschreibung, ein Zugticket, sowie eine mit der Zahl 13 bedruckte Karte. Gleichzeitig beginnt ihn die Polizei zu verfolgen, diese kann er jedoch abschütteln. Schließlich führt der Brief Sèbastien an ein einsames Waldhaus.
Dort trifft er auf eine Gesellschaft, die eine Art Russisches Roulette veranstaltet: Sèbastien und 12 weitere Männer bekommen jeweils einen Revolver mit einer Kugel und müssen sich in einem Kreis aufstellen. Sie bekommen die Anweisung, jeweils auf den vor ihnen stehenden Teilnehmer zu schießen, wobei die Versammelten Wetten auf die einzelnen Teilnehmer abschließen.[2] Sèbastien gelingt es, die einzelnen Runden als einziger zu überleben und seine Konkurrenten zu töten und erhält schließlich, nachdem er seinen letzten Gegner getötet hat, 850.000 € Preisgeld. Da er jedoch Angst hat, die Polizei könne ihn finden, schickt er das Geld nach Hause; kurz darauf wird er festgenommen. Der Polizei kann Sèbastien jedoch glaubhaft versichern, dass er bereits vor Beginn des Wettkampfes abgewiesen wurde und deshalb nicht teilgenommen hat. Die Polizei lässt ihn daraufhin laufen; als Sèbastien jedoch in den Zug nach Hause steigt, erschießt ihn der Bruder seines letzten Gegners; während Sèbastien stirbt, flieht sein Mörder mit Sèbastiens leerer Tasche.
Kritiken
„…Wir versprechen Ihnen jedenfalls einen außergewöhnlichen, extrem bitteren und in der zweiten Hälfte fast unerträglich spannenden Filmgenuss [...] Was er dabei erlebt, sprengt den Rahmen üblicher Survivalthriller. Fazit: Nach einem etwas zähen Start mausert sich dieser wortkarge Thriller zu purem, genialen Spannungskino“
Die Süddeutsche Zeitung bemerkte eine „Spannung zwischen den Kulturen“. Regisseur Géla Babluani würde im Gegensatz zu Eli Roth (Hostel) „einen unterkühlten Psychoterror“ zelebrieren, „in dem es nur feine Schweißperlen auf der Stirn und den stummen Aufschrei angstvoll geweiteter Augen gibt.“ Die Horrorvilla erinnere an die Anstalten aus Einer flog über das Kuckucksnest oder Schock-Korridor. Hervorgehoben wurden die markanten Gesichter der Darsteller sowie die Bildsprache, die an „den Fatalismus des amerikanischen film noir mit der existentialistischen Beklemmung der frühen SchwarzWeiß-Filme von Polanski und Pasolini“ heranreichen würden.[4]
Die tageszeitung hob ebenfalls die vertraute Ästhetik der Schwarz-Weiß-Bilder hervor, mit der man unter anderem eher „hübsche Pärchen in Pariser Straßencafés“ verbinden würde („Die Bilder des georgischen Regisseurs haben etwas dezidiert Französisches“). Ebenfalls wurden Bezüge zu Hostel oder der Saw-Reihe gezogen – 13 Tzameti sei „ein fieser, kleiner Terrorfilm, der diese besondere Form von Extrem-Existenzialismus auf eine neue Bewusstseinsebene zu heben versucht - eine Art Sado-Nouvelle-Vague.“ Die suggerierte Ungerührtheit von Bablanis Regiearbeit habe „etwas Unausweichliches, Nihilistisches“, ein modischer Zynismus, der in Hollywood angesagt sei.[5]
Auszeichnungen
Der Film gewann den „World Cinema Jury Prize“ beim Sundance Film Festival im Jahr 2006, sowie zwei Preise (Luigi de Laurentiis Award und Netpac Award) der 62. Internationalen Filmfestspiele von Venedig 2005. Zudem waren die Brüder Babluani jeweils als bester Nachwuchsdarsteller bzw. Debüt-Regisseur für den César 2007 nominiert und gewannen auch beim Transilvania International Film Festival, dem Tbilisi International Film Festival sowie dem Sitges Festival Internacional de Cinema de Catalunya.[6]
Hintergrund
In den deutschen Kinos lief der Film in der französischen Originalfassung mit deutschen Untertitel, auf DVD allerdings wurde eine deutsche Synchronisation beigefügt.
Hauptdarsteller George Babluani ist der kleinere Bruder von Regisseur Géla Babluani.
Zitat
Regisseur Gela Babluani über die Idee seines Filmes:
„Immer wieder kommen die selben Erinnerungen aus meiner Kindheit hoch, fixe Bilder, wie Lichtstrahlen, welche die Finsternis durchdringen. Diese Bilder sind immer präsent, verwirrenderweise. Doch wenn ich ihren Ursprung zu finden versuche, nehme ich nur noch eine vages Gefühl von Unschuld war, welches in die Vergangenheit entgleitet. Ich wollte dieses Moment mittels einer Initiationsreise ins Innere einer geschlossenen Gesellschaft einfangen, wo sich Schusslinien und Interessen kreuzen, wo es keinen anderen Ausweg gibt als den kalten Überlebenstrieb.““
– Gela Babluani[7]
Remake
Schon bevor der Film in den Kinos kam, sicherte sich Brad Pitt die Rechte an einer Neuverfilmung. Das Remake mit dem Titel 13 ist jedoch wieder von Géla Babluani im Jahr 2010 veröffentlicht worden.
Der Independent-Film Luck basiert auf der Handlung von 13 Tzameti.[8]
Weblinks
- 13 Tzameti in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- 13 Tzameti in der Online-Filmdatenbank
- Sammlung von Kritiken zu 13 Tzameti bei Rotten Tomatoes (englisch)
- Offizielle englischsprachige Website zum Film
- Offizielle deutsche Website zum Film
Einzelnachweise
- ↑ 13 Tzameti im Lexikon des Internationalen Films. Abgerufen am 15. Juli 2011
- ↑ Scott Kaniewski: 13 Tzameti Plays Russian Roulette with the Plot. Associated Content, 26. November 2007.
- ↑ Cinema.de: Filmkritik
- ↑ vgl. Sterneborg, Anke: Georgisches Roulette. In: Süddeutsche Zeitung, 13. März 2008, S. 14
- ↑ vgl. Busche, Andreas: Modischer Zynismus. In: die tageszeitung, 13. März 2008, S. 14
- ↑ 13 Tzameti (2005) – Awards
- ↑ http://www.13-tzameti.de/ - INHALT
- ↑ Soham Shah looks for LUCK via 13 TZAMETI?
Wikimedia Foundation.