- Verordnung über Anlagen zur Feuerbestattung
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Basisdaten Titel: Siebenundzwanzigste Verordnung
zur Durchführung des Bundes-ImmissionsschutzgesetzesKurztitel: Verordnung über Anlagen
zur FeuerbestattungAbkürzung: 27. BImSchV Art: Bundesrechtsverordnung Geltungsbereich: Bundesrepublik Deutschland Erlassen aufgrund von: § 4 Abs. 1, § 19 Abs. 1,
§ 23 Abs. 1 BImSchG aFRechtsmaterie: Umweltrecht Fundstellennachweis: 2129-8-27 Datum des Gesetzes: 19. März 1997 (BGBl. I S. 545) Inkrafttreten am: 1. Mai 1997 Letzte Änderung durch: Art. 11 G vom 3. Mai 2000
(BGBl. I S. 632, 633)Inkrafttreten der
letzten Änderung:11. Mai 2000
(Art. 27 G vom 3. Mai 2000)Bitte den Hinweis zur geltenden Gesetzesfassung beachten. Die Siebenundzwanzigste Verordnung zur Durchführung des Bundes-Immissionsschutzgesetzes, auch: Verordnung über Anlagen zur Feuerbestattung, enthält immissionsschutzrechtliche Bestimmungen zur Luftreinhaltung beim Betrieb von Krematorien. Sie gilt nur für Anlagen zur Einäscherung des menschlichen Leichnams. Tierkrematorien werden von dieser Verordnung nicht erfasst.
Wesentliches Ziel der Verordnung ist es, den Austritt von Luftschadstoffen aus den Schornsteinen der Krematorien zu reduzieren. Um dies zu erreichen schreibt sie verbindliche Emissionsgrenzwerte für Staub und organische Stoffe sowie für Dioxine und Furane vor. Krematorien in Deutschland sind daher mit modernen Rauchgasreinigungsanlagen ausgerüstet. Darüber hinaus sieht die Verordnung regelmäßige Messungen und Überwachungspflichten vor.
Inhaltsverzeichnis
Quecksilber aus Krematorien
Bei der Einäscherung von Zahnplombenträgern verflüchtigt sich das in den Amalgamplomben enthaltene Quecksilber. Die Quecksilbermenge pro Leiche variiert stark: Der Massenanteil einzelner Amalgam-Füllungen beträgt in der Regel zwischen 0,1 und 1 g Quecksilber, in Einzelfällen bis zu 2 g.[1] Die Verordnung sieht keinen Grenzwert für Quecksilber vor, d.h. beim Bau und Betrieb von Krematorien sind grundsätzlich keine Quecksilberfilter vorgeschrieben und ohne diese kann Quecksilber aus dem Schornstein in die Umgebungsluft gelangen.
Bei geplanten Neubauten wird daher von Umweltschutzverbänden,[2] Bürgerinitiativen,[3] [4] [5] [6] Anwohnern,[7] [8] [9] und weiteren Akteuren[10] [11] bisweilen die Sorge über eine erhöhte Quecksilberbelastung geäußert.
Das für die Verordnung zuständige Bundesumweltministerium sieht aus verschiedenen Gründen keine Notwendigkeit für einen Quecksilber-Grenzwert, unter anderem wegen einer zunehmenden Verwendung anderer Dentalwerkstoffe.[12] Sofern die Genehmigungsbehörde (in der Regel die Gemeinde) aufgrund der örtlichen Gegebenheiten gleichwohl den Einsatz von Quecksilberfilter für erforderlich hält, kann sie jedoch solche Filter oder auch andere weitergehende Anforderungen für die Errichtung und den Betrieb von Krematorien vorschreiben.[13]
Für eine Vielzahl kommunaler Krematorien werden solche Quecksilberfilter vorgeschrieben. Neben Flugstromverfahren mit verschiedenen Adsorbentien (z.B. Aktivkohle) werden Festbettfilter und Wäscher eingesetzt. Einfachere Abgasreinigungseinrichtungen, wie z.B. Gewebefilter, halten Quecksilber nicht zurück. Siehe hierzu auch: Filter.
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ [1] Verband österreichischer Umweltberatungsstellen, 17. Januar 2011. Abgerufen am 16. Oktober 2011
- ↑ [2] Bund Naturschutz in Bayern e.V., Pressemitteilung vom 28. Januar 2005. Abgerufen am 16. Oktober 2011
- ↑ [3] ATV, Hochgeladen auf YouTube am 13. Oktober 2010
- ↑ [4] Durchblick - Zeitung für das Lautertal vom 27. Oktober 2009. Abgerufen am 26. Oktober2011
- ↑ [5] Freie Wählergruppe Vilseck, Pressearchiv. Abgerufen am 16. Oktober 2011
- ↑ [6] Webseite der Bürgerinitiative "Krematorium in Lindenberg - nein danke!". 3. Juni 2011
- ↑ [7] Literaturrecherche zur Standortwahl eines Krematoriums in Bergisch-Gladbach. Abgerufen am 8. Mai 2011
- ↑ [8] Proteste gegen Neubau eines Krematoriums in Vöhringen. In: Augsburger Allgemeine vom 7. Mai 2009. Abgerufen am 7. August 2011
- ↑ [9] Krematorium (in Sinsheim-Reihen) erhitzt Gemüter. In Heilbronner Stimme vom 30. Juni 2010. Abgerufen am 9. Oktober 2011
- ↑ [10] Private Webseite der Bauerschaft Dernekamp. Abgerufen am 14. August 2011
- ↑ [11] Pressemitteilung des Entsorga-Magazins des Bundesverbandes der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Rohstoffwirtschaft vom 8. Juni 2010. Abgerufen am 14. August 2011
- ↑ [12] Schreiben BMU an Europ. Kommission, Frage Nr. 9. Abgerufen am 2. Januar 2011
- ↑ [13] § 13 der 27. BImSchV
Weblinks
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