296. Infanterie-Division (Wehrmacht)

296. Infanterie-Division (Wehrmacht)
296. Infanterie-Division
Aktiv Februar 1940–August 1944
Land Deutsches Reich NSDeutsches Reich (NS-Zeit) Deutsches Reich
Streitkräfte Wehrmacht
Teilstreitkraft Heer
Truppengattung Infanterie
Typ Infanteriedivision
Grobgliederung Gliederung
Stärke 15.000 Soll
Aufstellungsort Passau
Kommandeure
Liste der Kommandeure

Die 296. Infanterie-Division war ein militärischer Großverband der Wehrmacht.

Inhaltsverzeichnis

Divisionsgeschichte

Einsatzgebiete:

  • Frankreich: Januar 1941 – Juni 1941
  • Ostfront, Zentralabschnitt: Juni 1941 – Juni 1944

Die 296. ID wurde als Division der 8. Aufstellungswelle im Februar 1940 in Passau und Deggendorf im Wehrkreis XIII aufgestellt. Nach dem Westfeldzug wurde die 296. ID nach Osten verlegt und nahm dort während der Operation Barbarossa am Überfall auf die Sowjetunion teil. Sie war der Heeresgruppe Mitte unterstellt und kämpfte 1941 in Kiew, Tula und Beljow. 1942 war ihr Einsatzgebiet zusammen mit der 2. Panzerarmee der Raum Orel und 1943 Bobruisk in Weißrussland. Im Juni 1944 wurde die 296. ID unter Generalleutnant Kullmer im Kessel von Bobruisk während der sowjetischen Sommeroffensive zusammen mit der 9. Armee vernichtet und später im August 1944 aufgelöst. Ein Soldatenfriedhof bei Chodossowitschi, Kreis Rogatschew, Oblast Gomel, Belarus erinnert an die Gefallenen [1]

Antisemitismus in der Division

Nach den Forschungsergebnissen des Historikers Christian Hartmann in dessen Habilitationsschrift 2009 fanden sich in der 296. ID bei „ganz unterschiedliche Dienstgraden [...] höherer Offizier, Subalternoffizier, Unteroffizier, einfacher Soldat [...] Anzeichen für einen erschreckenden Antisemitismus“, einen geradezu „fanatischen Hass gegen die Juden und die Bolschewisten“.[2] So schrieb Oberst Heinrich Thoma in einem Brief vom 19. Juli 1941: „Für keinen Juden ist [es] schade, wenn er erschossen wird. Je eher das geschieht, desto besser ist es.“[3] Oberleutnant Hans Reinert wollte laut seinem Tagebucheintrag vom 24. September 1941 die „Fressen [der Juden] mit dem Stiefel zusammentreten“.[4]

Personen

Divisionskommandeure der 296. ID:
Dienstzeit Dienstgrad Name
1. Januar 1941 – 8. Januar 1942 General der Artillerie Wilhelm Stemmermann
8. Januar – 2. April 1942 Generalleutnant Friedrich Krischer Edler von Wehregg
2. April – 1. Mai 1942 Generalmajor Ulrich Schütze
1. Mai 1942 – 1. Januar 1943 Generalleutnant Karl Faulenbach
1. Januar 1943 – 19. Juni 1944 Generalleutnant Arthur Kullmer
Generalstabsoffiziere (Ia) der 296. ID:
Dienstzeit Dienstgrad Name
März 1940 – 21. Juni 1941 Major Günther Leutheußer
1. März – Oktober 1942 Major Horst Nitzschmann
Oktober 1942 – Februar 1944 Oberst Martin Cossmann
Februar 1944 – unbekannt Major Horst Marticke
Hüttner diente als Offizier in der 296. ID. 1985 wurden die General-Hüttner-Kaserne in Hof an der Saale nach ihm benannt.

Auszeichnungen

Insgesamt wurden 22 Angehörigen der 296. ID das Ritterkreuz verliehen und 94 das Deutsche Kreuz in Gold.

Gliederung

  • Infanterie-Regiment 519
  • Infanterie-Regiment 520
  • Infanterie-Regiment 521
  • Artillerie-Regiment 296 (mit vier Abteilungen)
  • Panzerjäger-Abteilung 296
  • Pionier-Bataillon 296
  • Nachrichten-Abteilung 296
  • Nachschubstruppen

[5]

Literatur

  • Christian Hartmann: Wehrmacht im Ostkrieg. Front und militärisches Hinterland 1941/42. München: Oldenbourg 2009. ISBN 978-3-486-58064-8, Rezension in sehepunkte.de
  • Georg Tessin: Verbände und Truppen der Deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939–1945. Band 9. Die Landstreitkräfte 281 – 370. Biblio-Verlag, Bissendorf 1974, ISBN 3-7648-1174-9. 
  • Friedrich Sevenich: Die 296. Infanterie Division (in Dokumenten, Berichten und Befehlen) bis Stalingrad 1941-1943
  • Theo Tebart: Die Geschichte der 296. Infanterie Division
  • Helmut Römhild: Geschichte der 269. Infanterie-Division, Podzun-Pallas-Verlag, 1967

Einzelnachweise

  1. http://www.denkmalprojekt.org/2009/chodossowitschi_kgs_wk2_belarus.htm
  2. Christian Hartmann: Wehrmacht im Ostkrieg. Front und militärisches Hinterland 1941/42. München 2009, S. 671.
  3. Christian Hartmann: Wehrmacht im Ostkrieg. Front und militärisches Hinterland 1941/42. München 2009, S. 674.
  4. Christian Hartmann: Wehrmacht im Ostkrieg. Front und militärisches Hinterland 1941/42. München 2009, S. 675.
  5. http://www.diedeutschewehrmacht.de/296%20inf%20div.htm

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