Hans Hüttner

Hans Hüttner

Hans Hüttner (* 19. November 1885 in Hirschberglein; † 11. September 1956 in Hof (Saale)) war ein deutscher Offizier, zuletzt Generalmajor der Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Hüttner trat am 23. Oktober 1905 in das 19. Infanterie-Regiment der Bayerischen Armee ein und kapitulierte. Bei Ausbruch des Ersten Weltkriegs war Hüttner Vizefeldwebel und Zugführer in seinem Regiment, mit dem er dann an der Westfront zum Einsatz kam. Am 4. Oktober 1914 wurde er dort erstmalig verwundet. Am 22. Januar 1917 wurde er zum Offizierstellvertreter und schließlich am 12. Mai 1918 wegen ganz hervorragender Tapferkeit vor dem Feinde zum Leutnant befördert. Ab diesem Zeitpunkt setzte man Hüttner dann als Kompanieführer ein. Als solcher geriet er am 1. Oktober 1918 in britische Kriegsgefangenschaft.

Nach seiner Entlassung teilte man ihn zunächst der Sicherungs-Kompanie des Bataillons Glaser in Erlangen zu, dass später zum I. Bataillon des Reichswehr-Infanterie-Regiments 47 umgegliedert wurde. Damit erfolgte auch seine Übernahme in die Reichswehr. 1925 wurde er zum Hauptmann befördert und war bis 1934 Kompaniechef im Infanterie-Regiment 21 der Reichswehr in Bayreuth.

Schon Hüttners bisherige Laufbahn war außergewöhnlich. Die Machtübernahme der Nationalsozialisten sollte ihm, der als Arbeiter und Mannschaftssoldat ohne besondere Vorbildung begonnen hatte, jenseits des 50. Lebensjahrs eine in der deutschen Militärgeschichte einzigartige Karriere ermöglichen: In der 1935 gegründeten Wehrmacht wurde Hüttner als Major erster Standortältester der neuen Garnison Hof. 1942 beförderte man ihn zum Oberst und 1945 noch zum Generalmajor.

Hüttner erhielt das Ritterkreuz und das Goldene Verwundetenabzeichen für sechs Verwundungen. Bis zu seinem Tode lebte er in Hof/Saale.

Verbindung zum Nationalsozialismus

In den dienstlichen Beurteilungen der Wehrmacht wird Hüttner als "überzeugter Nationalsozialist" und als ein soldatischer Führer beschrieben, der "vom Nationalsozialismus erfüllt ist". Am 20. April 1943, an Hitlers Geburtstag, hielt Hüttner in Hof eine Durchhalterede: "Einmal wird auch dieser Krieg siegreich zu Ende gehen und dazu wollen wir alle unserem Führer helfen!" Bei der Eroberung von Shitomir (Ukraine) kämpfte Hüttner an vorderster Front. Unmittelbar gefolgt vom Kommando 4a der Einsatzgruppe C, die in Shitomir ein Blutbad anrichtete.[1]

Das Andenken Hüttners in der Bundeswehr

Ungeachtet Hüttners nationalsozialistischer Einstellung benannte die Bundeswehr eine Kaserne nach ihm. Die General-Hüttner-Kaserne in Hof (Saale) wurde am 30. April 1985 eingeweiht und beherbergt heute die Zentrale Untersuchungsstelle der Bundeswehr für Technische Aufklärung (SKB) und die Fachausbildungskompanie Hof (SKB).[2]

Auszeichnungen

Literatur

  • Dermot Bradley: Die Generale des Heeres 1921-1945, Band 6: Hochbaum-Klutmann, Biblio Verlag, Bissendorf 2002, ISBN 3-7648-2582-0
  • Walter Rosenwald, Generalmajor Hans Hüttner 1885 - 1956. Biographie eines fränkisch-bayerischen Soldaten, Hoermann Verlag,Hof an der Saale 1991.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Jakob Knab: Falsche Glorie. Das Traditionsverständnis der Bundeswehr. Berlin 1995, S. 64.
  2. http://www.iwif.de/wf302-96.htm
  3. a b c d Rangliste des Deutschen Reichsheeres, Hrsg.: Reichswehrministerium, Mittler & Sohn Verlag, Berlin 1925, S.162
  4. a b Veit Scherzer: Die Ritterkreuzträger 1939-1945, Scherzers Militaer-Verlag, Ranis/Jena 2007, ISBN 978-3-938845-17-2, S.409

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