- Dschamolidin Abduschaparow
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Dschamolidin Abduschaparow (usbekisch Jamolidin Abdujaparov; * 28. Februar 1964 in Taschkent) ist ein ehemaliger usbekischer Radrennfahrer, der in der zweiten Hälfte der 1980er und der ersten Hälfte der 1990er Jahre einer der besten Sprinter im Straßen-Radsport war.
Karriere
Abduschaparow, dessen langer, für Westeuropäer kompliziert auszusprechender Namen üblicherweise auf Abdu verkürzt wurde, konnte seine ersten Siege als Staatsamateur im sowjetischen Nationalteam feiern. So lieferte er sich bei der Friedensfahrt packende Sprint-Duelle mit Olaf Ludwig und konnte beim seinerzeit wichtigsten Amateur-Radrennen der Welt insgesamt sechs Etappen gewinnen. Im Zuge des Umbruchs in der Sowjetunion wurde er 1990 Profi.
1991 errang Abduschaparow seine beiden ersten von insgesamt neun Etappensiegen bei der Tour de France und gewann gleichzeitig zum ersten Mal das Grüne Trikot des besten Sprinters der Tour, welches er 1993 und 1994 erneut eroberte. Allein zweimal triumphierte Abduschaparov auf der prestigeträchtigen letzten Etappe auf der Pariser Avenue des Champs-Élysées (1993, 1995). Auch bei den anderen beiden großen Landesrundfahrten konnte er gewinnen: sieben Etappen bei der Vuelta a España, eine beim Giro d’Italia. Je einmal gewann Abduschaparow dabei auch das Trikot des besten Sprinters.
Seine dominante Stellung im Sprint verdankte der Usbeke dabei nicht nur seiner Endschnelligkeit, sondern auch seinem äußerst rabiaten, weit auspendelndem Sprintstil hart an der Grenze des Reglements. Olaf Ludwig bemerkte hierzu wörtlich: „Der fährt in Löcher hinein, wo keine sind.“ Bewunderer wie Kritiker verliehen „Abdu“ für sein Verhalten im Endspurt eine breite Palette an Kose- und Spitznamen: unter anderem kursierten Der Terror von Taschkent, The Taskent Terminator, Zig Zag und The sprinting wonder. 1991 wurde ihm sein Stil zum Verhängnis: Beim Massensprint in Paris kam er ohne Bedrängnis durch einen Gegner zu weit nach rechts und hakte in der Bande ein, worauf er in Führung liegend kurz vor dem Ziel spektakulär in eine Werbefigur stürzte und dabei einige Konkurrenten in Mitleidenschaft zog. Er musste anschließend mit gebrochenem Schlüsselbein das Rad über die Ziellinie tragen, um das Grüne Trikot zu gewinnen. Schon bei der Friedensfahrt war Abduschaparow bei einem seiner legendären Duelle mit Olaf Ludwig wegen Bedrängens distanziert worden.
Während der Tour 1997 wurde Abduschaparow des Dopingmissbrauchs mit Clenbuterol und Bromantan überführt. Nachdem eine Sperre für ein Jahr ausgesprochen worden war, beendete er seine Karriere. In seiner Heimat widmet er sich inzwischen - nach Auskunft des Eurosportkommentators Karsten Migels - der Zucht seltener Tauben- und Papageienarten und betreibt einen Jeansladen.
Palmarès
- Tour de France 9 Etappen (2x 1991, 3x 1993, 2x 1994, 1x 1995, 1x 1996)
- Grünes Trikot 1991, 1993, 1994
- Giro d’Italia 1 Etappe (1994)
- Maglia ciclamino 1994
- Vuelta a España 7 Etappen (4x 1992, 3x 1993)
- Gewinner der Punktewertung der Vuelta 1992
- Tour de Suisse 1 Etappe (1993)
- Friedensfahrt 6 Etappen (3x 1987, 2x 1988, 1x 1989)
- Gewinner der Sprintwertung (grünes Trikot) 1988
- Sowjetischer Straßenmeister 1987
- Gent-Wevelgem 1991
- Memorial Rik Van Steenbergen 1994
- Critérium du Dauphiné Libéré 2 Etappen 1997
Weblinks
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Commons: Dschamolidin Abduschaparov – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
- Dschamolidin Abduschaparow in der Datenbank der Tour de France (englisch)
- Dschamolidin Abduschaparow in der Datenbank von Radsportseiten.net
Gewinner der Punktewertung („Grünes Trikot“) bei der Tour de France1953 Fritz Schär | 1954 Ferdy Kübler | 1955–1956 Stan Ockers | 1957 Jean Forestier | 1958, 1960 Jean Graczyk | 1959, 1961 André Darrigade | 1962 Rudi Altig | 1963 Rik Van Looy | 1964–1965, 1967 Jan Janssen | 1966 Willy Planckaert | 1968 Franco Bitossi | 1969, 1971–1972 Eddy Merckx | 1970 Walter Godefroot | 1973 Herman Van Springel | 1974 Patrick Sercu | 1975 Rik Van Linden | 1976, 1978, 1981 Freddy Maertens | 1977 Jaques Esclassan | 1979 Bernard Hinault | 1980 Rudy Pevenage | 1982–1983, 1985, 1989 Sean Kelly | 1984 Frank Hoste | 1986 Eric Vanderaerden | 1987 Jean-Paul van Poppel | 1988 Eddy Planckaert | 1990 Olaf Ludwig | 1991, 1993–1994 Dschamolidin Abduschaparov | 1992, 1995 Laurent Jalabert | 1996–2001 Erik Zabel | 2002, 2004, 2006 Robbie McEwen | 2003 Baden Cooke | 2005, 2009 Thor Hushovd | 2007 Tom Boonen | 2008 Óscar Freire | 2010 Alessandro Petacchi | 2011 Mark Cavendish
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