Abraham Schweizer

Abraham Schweizer

Abraham Schweizer (* 3. Februar 1875 in Schopfloch; † 1942 im Vernichtungslager Treblinka) war ein deutscher Rabbiner, der lange in Horb am Neckar wirkte.

Inhaltsverzeichnis

Familie

Abraham Schweizer wurde als Sohn des Kaufmanns Joseph Schweizer und seiner Frau Jette in Schopfloch geboren. Er war verheiratet mit Zerline Schweizer, geborene Bamberger (1880−1913). Der Sohn Aron Schweizer (1909−1943) wurde in Auschwitz[1] ermordet.

Leben

Schweizer besuchte die Lyzeen in Schwabach und Esslingen am Neckar und danach das Karls-Gymnasium in Stuttgart. Nach dem Abitur im Jahr 1896 studierte er an den Universitäten in Würzburg und Berlin. Im Sommer 1900 promovierte er in Tübingen.

Abraham Schweizer war von 1900 bis 1913 Rabbiner des Bezirksrabbinats Weikersheim, das 1914 aufgelöst wurde. Von 1913 bis 1936 war er Rabbiner in Horb am Neckar, wo er 1936 in den Ruhestand trat. 1913 bis 1936 war Horb Sitz eines Rabbinats, das die jüdischen Gemeinden des Bezirks Horb (dazu Tuttlingen) und die jüdischen Gemeinden Rottweil, Reutlingen, Tübingen und Rottenburg am Neckar umfasste. Abraham Schweizer wohnte gegenüber dem Betsaal in Horb, in der Isenburger Straße 5.

Er war Vorstandsmitglied im Verein Baden-Württembergischer Rabbiner.

Schweizer wurde 1938 im Rahmen der Novemberpogrome für einige Wochen in das KZ Dachau eingeliefert. 1941 wurde er nach Oberdorf am Ipf eingewiesen und von hier aus 1942 nach Theresienstadt deportiert. 1942 kam er nach Treblinka, wo er ermordet wurde.[2]

Ehrungen

  • 1917 wurde er mit dem Charlottenkreuz ausgezeichnet.
  • Der Platz vor dem jüdischen Betsaal in Horb wurde 2010 in „Dr. Abraham Schweizer Platz“ benannt. Eine Gedenktafel soll an Abraham Schweizer erinnern.

Werke

  • Die Israeliten in Stadt und Bezirk Horb. In: 700 Jahre Horb am Neckar, Horb am Neckar 1929
  • Die israelitische Gemeinde Nordstetten. In: Gemeindezeitung für die israelitischen Gemeinden Württembergs. 1926, 3. Jg. Nr. 2, 4 und 5.

Einzelnachweise

  1. Gedenkbuch - Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933 - 1945. Abgerufen am 11. März 2011.
  2. Gedenkbuch - Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933 - 1945. Abgerufen am 11. März 2011.

Literatur

  • Joachim Hahn und Jürgen Krüger: Synagogen in Baden-Württemberg. Band 2: Joachim Hahn: Orte und Einrichtungen. Theiss, Stuttgart 2007, S. 207−220, ISBN 978-3-8062-1843-5 (Gedenkbuch der Synagogen in Deutschland. Band 4)

Weblinks


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