Alexander zu Hohenlohe-Schillingsfürst (Politiker)

Alexander zu Hohenlohe-Schillingsfürst (Politiker)

Alexander Prinz zu Hohenlohe-Waldenburg-Schillingsfürst, auch genannt Alexander von Hohenlohe (* 6. August 1862 in Lindau; † 26. Mai 1924 (nach anderen Quellen: 16. Mai 1924) in Badenweiler), war Diplomat, Publizist und Mitglied des Deutschen Reichstags.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Alexander zu Hohenlohe-Schillingsfürst war der Sohn von Chlodwig zu Hohenlohe-Schillingsfürst und besuchte das Gymnasium in Wiesbaden und studierte anschließend Rechtswissenschaften an den Universitäten zu Graz, Wien, Paris, Leipzig und Göttingen. Es gelang ihm jedoch nicht, das juristische Staatsexamen zu bestehen. 1886 wurde er dennoch Kaiserlicher Referendar in der Verwaltung von Elsaß-Lothringen in Straßburg, wo sein Vater Reichsstatthalter war.

Nachdem sein Vater Reichskanzler geworden war, folgte er ihm nach Berlin und war von 1894 bis 1898 Kaiserlicher Legationsrat und Hilfsarbeiter im Auswärtigen Amt in Berlin. Im Mai 1898 setzte sein Vater seine Ernennung als Kaiserlicher Bezirkspräsident für Ober-Elsaß in Colmar durch.

Von 1893 bis 1903 war er Mitglied des Deutschen Reichstags für den Wahlkreis Reichsland Elsaß-Lothringen 10 Hagenau, Weißenburg. Im Reichstag war er zunächst Hospitant und später Mitglied der Fraktion der Deutschkonservativen Partei, trat dann zu den Frei-Konservativen über und war zuletzt fraktionslos. Seine sozialliberale Haltung trug ihm den Spitznamen „Roter Prinz“ ein.

Nach dem Tod seines Vaters druckte er gegen den ausdrücklichen Wunsch des Kaisers dessen Memoiren. Der Kaiser erzwang seinen Rücktritt als Bezirkspräsident.

Später lebte er in der Schweiz und sprach sich gegen den Einsatz von Gas im ersten Weltkrieg aus.[1] Spätestens diese pazifistischen Schriften führten zum Bruch Alexanders mit seiner Familie. Er starb nach langer Krankheit in ärmlichen Verhältnissen.

Ehrungen

Am 23. Juli 1903 wurde er vom Gemeinderat Weißenburg zum Ehrenbürger ernannt.

Mémoiren

  • Alexander von Hohenlohe: Aus meinem Leben. Frankfurter Societät, Frankfurt/Main 1925.

Literatur

  • Hermann Hiery: Reichstagswahlen im Reichsland. Ein Beitrag zur Landesgeschichte von Elsass-Lothringen und zur Wahlgeschichte des Deutschen Reiches 1871–1918. Droste, Düsseldorf 1986, ISBN 3-7700-5132-7, S. 457–458.
  • Volker Stalmann: Der „rote“ Prinz. Prinz Alexander zu Hohenlohe-Schillingsfürst (1862–1924). In: Zeitschrift für Württembergische Landesgeschichte (ZWLG) 63 (2004), S. 271–308.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Die Militärzeit 1915 bis 1919 : Tagebuch Februar bis Dezember 1915 ... Von Carl Schmitt,Ernst Hüsmert,Gerd Giesler, S. 394

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