Højer Sogn

Højer Sogn

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Dänemark Højer
Wappen fehlt
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Højer (Dänemark)
Højer
Højer
Basisdaten
Staat: Dänemark
Verwaltungsbezirk: Syddanmark
Kommune (seit 2007): Tønder
Kommune/Amt:
(bis Ende 2006)
Højer Kommune
Sønderjyllands Amt
Herred/Amt:
(bis April 1970)
Tønder, Højer og Lø Herred
Tønder Amt
Koordinaten: 54° 58′ N, 8° 42′ O54.9622222222228.6966666666667Koordinaten: 54° 58′ N, 8° 42′ O
Einwohner: (2011[1]) 1.438
Fläche[2]: 29 km²
Bevölkerungsdichte: 50 Einwohner je km²
Postleitzahl: 6280 Højer
Website: www.hoejerkirke.dk
Lage des Kirchspiels
Lage des Kirchspiels

Højer Sogn [ˈhɔi̯ʔəʀ] (deutsch: Hoyer, friesisch: Huuger) ist eine dänische Kirchspielgemeinde (dän.: Sogn) in Nordschleswig. Sie liegt unmittelbar an der Nordsee und an der deutsch-dänischen Grenze. Bis 1970 gehörte sie zur Harde Tønder, Højer og Lø Herred im damaligen Tønder Amt, danach zur Højer Kommune im damaligen Sønderjyllands Amt, die im Zuge der Kommunalreform zum 1. Januar 2007 in der „neuen“ Tønder Kommune in der Region Syddanmark aufgegangen ist.

Inhaltsverzeichnis

Gemeindegebiet

St. Petri in Hoyer von Westen

Die Gemeinde hatte am 1. Januar 2011 1438 Einwohner[1], davon 1255 im Kirchdorf[3].. Das Landkirchspiel umfasst 29 km², das Kirchdorf 9,5 km². Die Kirchspiele Emmerlev Sogn (dt.: Emmerleff) und Daler Sogn (dt.: Dahler) grenzen nördlich an die Gemeinde. Im Osten liegt Møgeltønder Sogn (dt.: Mögeltondern) und im Süden - jenseits der Landesgrenze - die nordfriesischen Gemeinden Aventoft und Rodenäs.

Das Gebiet besteht größtenteils aus Marschland im Alten und Neuen Friedrichskoog, im Hoyerkoog und im Ruttebüller Koog. Die Gemeinde wird vom Wasserlauf der Wiedau (Vidå) durchzogen, die an der Hoyerschleuse ins Wattenmeer mündet.

Geschichte

Ursprünglich gehörte das Gebiet zum Rechts- und Verwaltungsbezirk der Hoyerharde. Doch konnte sich der Flecken Højer schon früh davon lösen und bildete fortan ein eigenes Birk. Er hatte als Handelsplatz Bedeutung, was immer wieder zu Streitigkeiten mit der Bürgerschaft in der Stadt Tønder (dt.: Tondern) führte. Birk und Harde gehörten zum Tønder Amt. Højer diente zunehmend als Außenhafen Tønders, nachdem dieses infolge der Marschgewinnungen eine Inlandstadt wurde.

1864 fiel das Herzogtum Schleswig an Preußen. Während der Flecken Hoyer seinen Status behielt, wurde das Landkirchspiel in die vier eigenständigen Landgemeinden Ruttebüll, Ruttebüllerkoog, Alter Friedrichenkoog und Neuer Friedrichenkoog geteilt. Um die Jahrhundertwende wurden die beiden Koogsgemeinden zur Gemeinde Friedrichenkoog zusammengelegt. Ruttebüll kam 1889 zum Amtsbezirk Neukirchen, die drei anderen Gemeinden bildeten den Amtsbezirk Ruttebüllerkoog. Um die Jahrhundertwende wurden die beiden Koogsgemeinden zur Gemeinde Friedrichenkoog Hoyer war als Hafenort von Bedeutung, die durch den Bäderverkehr nach Sylt noch zunahm. Schon seit 1859 gab es einen Postdampfer nach Munkmarsch auf Sylt. Hoyer wurde durch eine Stichbahn nach Tondern mit der Marschbahn verbunden.

Bei der Volksabstimmung 1920 über die Staatszugehörigkeit stimmten in der Landgemeinde 119 Wahlberechtigte für Deutschland und 74 für Dänemark, im Flecken 581 für Deutschland und 219 für Dänemark. Trotz dieser eindeutigen Mehrheitsverhältnisse kam Højer zu Dänemark, da es zur ersten Zone gerechnet wurde, in der nur das Gesamtergebnis zählte. Somit wurde Højer Grenzort. Der Flecken und die wieder vereinigte Landgemeinde kamen nun an das neu gestaltete Tønder Amt. Højer gehörte wie Tønder und andere Grenzorte zu den Schwerpunkten der deutschen Minderheit in Nordschleswig.

Højer befand sich nun in einer Sackgassenlage. Die Bäderverkehr nach Sylt ging jedoch weiter, da Dänemark noch deutschen Transitverkehr gestattete. Die Direktzüge wurden an der Grenze plombiert und fuhren über Tønder nach Højer Slut (dt.: Hoyer Schleuse), von wo aus Passagiere und Post mit dem Fährschiff nach Sylt befördert wurden. So konnte auf eine Zollkontrolle verzichtet werden. Als 1927 der Hindenburgdamm eingeweiht wurde, verlor Højer die Überfahrt nach Sylt. Mit dem Fertigstellen des Rømødæmningen (dt.: Rømø-Damm) 1948 verschwand auch die Fährverbindung von Højer Slut nach Kongsmark auf Rømø (dt.: Röm).

Gestärkt wurde die Gemeinde durch neue Bedeichungen und die Anlage einer weiteren Schleuse an der nun nach Westen verschobenen Mündung der Wiedau. Bis 1970 waren die Fleckensgemeinde und die Landgemeinde selbständige Einheiten. Seit 1970 bildeten sie gemeinsam mit den Nachbarkirchspielen Hjerpsted Sogn (dt.: Jerpstedt), Emmerlev und Daler die einheitliche Kommune Højer Kommune, die ihrerseits nach einer Kommunalreform im Jahr 2007 in der Tønder Kommune aufgegangen ist.

Die neue Vidå-Schleuse
Die Windmühle von Højer

Verkehr

Große Bedeutung hatte der Ort bis zum Jahr 1927 als Hauptfährhafen der Postschiffe nach Keitum und später nach Munkmarsch auf Sylt. Mit dem Bau des Hindenburgdammes verlor dieser Fährhafen an Bedeutung. Mit dem Verlust des Fährhafens wurde auch Anfang der 30er Jahre der Personenverkehr auf der Bahnstrecke Tønder–Højer Sluse eingestellt. Bis in die 60er Jahre verkehrten unregelmäßig Güterzüge auf dieser Verbindung, bis sie 1965 vollständig eingestellt und abgebaut wurde. Der alte Fährhafen hat ebenfalls an Bedeutung verloren und dient heute lediglich als kleiner Anleger für Sportboote.

Der Ort selbst ist vor allem nach Norden und Osten gewachsen. Gut ausgebaute Straßen führen nach Norden (Ballum, Röm) und Osten (Mögeltondern, Tondern) sowie über die Staatsgrenze nach Rodenäs im Süden.

Wirtschaft und Kultur

Hoyer lebt vor allem vom Grenzhandel und vom Tourismus, doch gibt es auch einige andere Betriebe wie eine Teppichfabrik und kleinere Handwerksbetriebe. Landesweit bekannt ist die Fleischerei „Højer Pølser“, die auf Würste nordschleswigscher Art spezialisiert ist. Die Lage im strukturschwachen Grenzgebiet ließ keine bedeutende Industrie entstehen. Aufbauend auf die Zweisprachigkeit der Region versucht man mit verschiedenen Förderprogrammen seit Beginn der 90er Jahre verstärkt Bildungs- und Tagungseinrichtungen hier zu etablieren.

In Hoyer gibt es eine dänische und eine deutsche Schule sowie eine Jugendinternatschule (Efterskole).

Sehenswürdigkeiten

Die romanische Petrikirche birgt einige sehenswerte Ausstattungsstücke, namentlich Altar, Triumphkreuz und Taufbecken. Trotz der uneinheitlichen Benutzung von Tuff, Granitquadern und Ziegelsteinen im Klosterformat wirkt der Bau mit dem Giebelturm äußerlich harmonisch und wohlproportioniert. Im Ortskern haben sich zahlreiche Bauten des 18. Jahrhunderts erhalten, teilweise in eindrucksvollen Ensembles. Die zumeist reetgedeckten Kaufmannshäuser geben dem Ort ein eigentümliches Gepräge. Die alte Hoyerschleuse liegt heute am Innendeich. Ebenso sehenswert ist die neue Wiedauschleuse am Außendeich. Hier findet sich ein Informationszentrum über das Wattenmeer. Interessant ist auch der Ausblick auf die Insel Sylt und den Hindenburgdamm. Weitere Sehenswürdigkeiten sind die Alte Mühle mit dem Mühlenmuseum.

Eine Kuriosität einige Kilometer von Hoyer ist der Grenzübergang Rudbøl (Ruttebüll) - Rosenkranz. Hier verläuft die Grenze teilweise mitten auf der Straße, so dass einander gegenüber liegende Häuser in verschiedenen Staaten stehen.

Einzelnachweise

  1. a b Statistikbanken -> Befolkning og valg -> KM1: Befolkningen 1. januar, 1. april, 1. juli og 1. oktober efter sogn og folkekirkemedlemsskab (dänisch)
  2. Danmarks Statistik – Areal fordelt efter område og tid
  3. Statistikbanken -> Befolkning og valg -> BEF44: Folketal pr. 1. januar fordelt på byer (dänisch)

Weblinks


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