Angelika Geyer

Angelika Geyer

Angelika Geyer (* 8. Februar 1948 in Werneck) ist eine deutsche Klassische Archäologin.

Angelika Geyer legte im Juli 1967 ihr Abitur an der Olympia-Morata-Schule in Schweinfurt ab und begann noch im selben Jahr ein Studium der Latinistik, der älteren und neueren Germanistik und der Klassischen Archäologie an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg. Zu ihren Lehrern gehörten dort Carl Joachim Classen, Ernst Siegmann und Erika Simon. Im Frühjahr 1973 bestand sie die wissenschaftliche Prüfung für das Lehramt an Gymnasien in den Fächern Latein und Germanistik. Daran schloss sich bis 1976 die durch ein Graduiertenstipendium geförderte Arbeit an ihrer Dissertation in Klassischer Archäologie an. Diese hatte den Titel Zum Problem des Realitätsgehaltes in der dionysischen Bildkunst der römischen Kaiserzeit. Zwischen 1974 und 1976 weilte sie deshalb auch bei zwei Studienaufenthalten in Rom. Die Promotion erfolgte am 17. Februar 1976 in Würzburg im Fach Klassische Archäologie sowie den Nebenfächern Latein und Neuere Deutsche Literaturwissenschaft. Die Dissertation erhielt den Dissertationspreis des Kuratoriums der Unterfränkischen Gedenkjahrstiftung für Wissenschaft. An die Promotion schloss sich von März 1976 bis September 1977 eine Tätigkeit als wissenschaftliche Hilfskraft am Deutschen Archäologischen Institut, Abteilung Rom an, wo Geyer an der kritischen Bibliographie der Byzantinischen Zeitschrift mitwirkte und zahlreiche Kurzrezensionen verfasste. 1977/78 bereiste sie als Reisestipendiatin des DAI Oberitalien, Griechenland, Ägypten, Syrien, Jordanien, Israel, Türkei und Sizilien. Zwischen November 1978 und April 1980 war Geyer erneut wissenschaftliche Hilfskraft am Deutschen Archäologischen Institut, Abteilung Rom, wo sie am zweiten Band des Repertoriums der christlich-antiken Sarkophage mitarbeitete.

Im November 1980 wurde Geyer Wissenschaftliche Angestellte am Institut für Klassische Philologie und Archäologie der Universität Regensburg, seit 1981 war sie bis 1987 Akademische Rätin auf Zeit. Im Februar 1988 habilitierte sie sich in Regensburg für Klassische Archäologie und wurde Mitte 1988 Akademische Oberrätin, ein Jahr später Oberassistentin. Zum Januar 1991 erfolgte ein Ruf auf eine C 3-Professur der Otto-Friedrich-Universität Bamberg, wo Geyer die Klassische Archäologie als Magister- und Promotionsstudiengang aufbaute. Zum September 1993 wurde sie in Nachfolge von Gerhard Zinserling C 4-Professorin für Klassische Archäologie an der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Sie war damit die erste Vertreterin ihres Faches in der leitenden Position nach der Neustrukturierung der Universität nach der Wende und der Deutschen Wiedervereinigung. Von April 1995 bis März 1997 fungierte Geyer als Direktorin des Instituts für Altertumswissenschaften der Universität Jena, von Oktober 1997 bis September 1999 war sie Dekanin der Philosophischen Fakultät und von April 2005 bis März 2007 erneut Direktorin des Instituts für Altertumswissenschaften.

Seit Mitte 1991 ist Geyer Korrespondierendes Mitglied des Deutschen Archäologischen Instituts. Sie forscht zu verschiedensten Themen, so zur antiken Bildmalerei, zu griechischen Reliefs, römischen Mosaiken und römischer Architektur sowie zur Antikensammlung der Universität Jena. Mit Unterstützung der Deutschen Forschungsgemeinschaft forschte sie bis 2003 am römischen Kastell Apsaros und bis 2004 zum sogenannten Tempel in Quinta de Marim in Portugal.

Schriften

  • Das Problem des Realitätsbezuges in der dionysischen Bildkunst der Kaiserzeit, Triltsch, Würzburg 1977 ISBN 3-87825-033-9 (Beiträge zur Archäologie, Band 10)
  • Die Genese narrativer Buchillustration. Der Miniaturenzyklus zur Aeneis im Vergilius Vaticanus, Klostermann, Frankfurt am Main 1989 ISBN 3-465-01888-5 (Frankfurter wissenschaftliche Beiträge. Kulturwissenschaftliche Reihe, Band 17)

Daneben gibt Geyer die Reihen Jenaer Hefte zur klassischen Archäologie und Jenaer Forschungen in Georgien sowie weitere Publikationen der Jenaer Antikensammlung oder verwandter Fachbereiche heraus.

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно решить контрольную?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Geyer (Begriffsklärung) — Geyer bezeichnet: Geyer, eine Stadt im Erzgebirgskreis, Sachsen Geyer (Ohio), einen Ort im US Bundesstaat Ohio Geyer ist der Familienname folgender Personen: Albert Geyer (1846–1938), deutscher Architekt und Bauhistoriker Alexius Geyer… …   Deutsch Wikipedia

  • Ede Geyer — Eduard Geyer (l.) beglückwünscht seinen Spieler Andreas Trautmann zur Auszeichnung als (DDR ) Fußballer des Jahres der Saison 1988/89 Eduard Ede Geyer (* 7. Oktober 1944 in Bielitz Biala, Obers …   Deutsch Wikipedia

  • Jena Painter — The Jena Painter was an ancient Greek vase painter, active in Athens around 400 BC. He mainly painted kylikes in the red figure technique. His stylistic and chronological place was first determined by the British Classical archaeologist, John D.… …   Wikipedia

  • Alahan Manastir — Alahan Manastır (auch Alahan Monastır) ist eine frühbyzantinische Ruinenstätte in der antiken Berglandschaft von Isaurien, einem Teil Kilikiens. Es liegt 11 km nördlich von Mut, 2 km oberhalb der modernen Straße von Silifke nach Karaman (Türkei) …   Deutsch Wikipedia

  • Alahan Manastır — Ruine der Klosterkirche Alahan Manastır (auch Alahan Monastır) ist eine frühbyzantinische Ruinenstätte in der antiken Berglandschaft von Isaurien, einem Teil Kilikiens. Es liegt 11 km nördlich von Mut, 2 km oberhalb der modernen Straße von… …   Deutsch Wikipedia

  • Botho Graef — Botho Graef, Fotografie, um 1909 Ernst Ludwig Kirc …   Deutsch Wikipedia

  • Buchillustration der Antike — Buchillustrationen der Antike sind nur in geringer Zahl erhalten. Vor allem aus vorrömischer Zeit sind nur wenige originale Beispiele überliefert. Inhaltsverzeichnis 1 Autorenportraits 2 Wissenschaftliche und didaktische Texte 3 Literarische… …   Deutsch Wikipedia

  • Diomedes-Maler — Der Diomedes Maler war ein attisch rotfiguriger Vasenmaler, der um 400 v. Chr. zusammen mit dem Q Maler in der Werkstatt des Jenaer Malers wirkte. Literatur John D. Beazley: Attic Red figure Vase painters, 2nd ed. Oxford 1963, S. 1516. John D.… …   Deutsch Wikipedia

  • Diomedesmaler — In diesem Artikel fehlen folgende wichtige Informationen: Nähere Informationen zu Leben und Arbeit Du kannst Wikipedia helfen, indem du sie recherchierst und einfügst. Der Diomedes Maler war ein attisch …   Deutsch Wikipedia

  • Ernst Langlotz — (* 6. Juli 1895 in Ronneburg (Thüringen); † 4. Juni 1978 in Bonn) war ein deutscher Klassischer Archäologe. Der Sohn eines Webereibesitzers studierte ab 1914 in Leipzig und München Klassische Archäologie, Klassische Philologie und Kunstgeschichte …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”