- Arkadi Moissejewitsch Waispapir
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Arkadi Moissejewitsch Waispapir (russisch Аркадий Моисеевич Вайспапир; * 1921) war ein sowjetischer Kriegsgefangener, der sich am bewaffneten Aufstand von Sobibór am 14. Oktober 1943 im Vernichtungslager Sobibór aktiv beteiligte. Wajspapier tötete gemeinsam mit dem 16jährigen Yehuda Lerner den Kommandanten des 90 bis 100 Mann starken ukrainischen Wachkommandos, den SS-Mann Siegfried Graetschus und den Trawniki-Mann Rai Klatt, einen ukrainischen Wachsoldaten.
Inhaltsverzeichnis
Soldat
Wajspapir wurde am 15. September 1941 als Soldat der Roten Armee schwer verwundet und kam bei Kiew in ein Lazarett. Dort wurde festgestellt, dass er ein Jude war. Als er gesund war, wurde er in ein Konzentrationslager bei Minsk gebracht. Anschließend kam er am 22. September 1943 mit 80 sowjetischen Soldaten ins Vernichtungslager Sobibór.[1] In Sobibór musste er beim Aufbau der Baracken des Lagers IV arbeiten.
Beteiligung am Aufstand
Nach der Ankunft der 80 sowjetischen Soldaten am 22. September hatte Gustav Franz Wagner, ein brutaler SS-Oberscharführer, Karl Frenzel empfohlen, die Kriegsgefangenen sofort nach der Ankunft zu töten. Frenzel lehnte dies ab, da er sie als Arbeitskräfte benötigte.[2] Mit den 80 Rotarmisten kam Alexander Petscherski nach Sobibor, der mit Leon Feldhendler gemeinsam ein Untergrundkomitee zur Flucht aus dem Vernichtungslager bildete. Die sowjetischen Soldaten waren in Kriegstaktik ausgebildet und kampferfahren; konnten bewaffnete Maßnahmen diszipliniert planen und durchführen. Petscherski bestimmte den Soldaten Wajspapier dazu, Graetschus und Klatt auszuschalten. Wajspapir und der 16-jährige Yehuda Lerner erschugen Graetschus mit einem Beil.[3] Nachdem sie die Leiche versteckt hatten, kam der Oberwachmann der Trawniki Rai Klatt an den Ort des Geschehens. Wajspapir schlug ihm mit dem Beil auf den Kopf und Lerner schlug ebenso zu: Klatt fiel tot zu Boden. Beiden SS-Männern nahmen sie ihre Walther-Pistolen und meldeten Petscherski, dass sie ihre Aufträge erledigt hatten.[4]
Nach dem Aufstand
Von den etwa 600 fluchtbereiten Lagerinsassen gelang etwa 150 Lagerinsassen die Flucht bis zum schützenden Waldrand. Ein Großteil kam im Lager durch den Kugelhagel der Trawniki-Männer und der fünf überlebenden SS-Männer oder in dem verminten Gelände außerhalb des Lager ums Leben. Die SS und Polizeieinheiten suchten das Gelände nach den Geflohenen ab und töteten viele von ihnen. Das Ende des Krieges erlebten nur 47 Personen aus diesem Vernichtungslager, darunter Wajspapir.
Literatur
- Jules Schelvis: Vernichtungslager Sobibór. Unrast-Verlag, Hamburg/Münster 2003, ISBN 3-89771-814-6
- Barbara Distel: Sobibor. In: Wolfgang Benz, Barbara Diestel (Hrsg.): Der Ort des Terrors. Riga-Kaiserwald, Warschau, Vaivara, Kauen (Kaunas), Płaszów, Kulmhof/Chełmno, Bełżec, Sobibór, Treblinka. Geschichte der nationalsozialistischen Konzentrationslager. Band 8, C. H. Beck, München 2008, ISBN 978-3-406-57237-1.
Weblinks
- Überlebende des Vernichtungslagers Sobibór auf www.sobibor.edu.pl (englisch)
- Jens Hoffmann: Beyond Sobibor, in Konkret: Hft. 4/2002
- Portrait und Leben von Wajspapir auf VAAD – Association of Jewish Organisations and Communities of Ukraine (russisch)
Einzelnachweise
Kategorien:- Person im Zweiten Weltkrieg (Sowjetunion)
- Häftling im Vernichtungslager Sobibor
- Überlebender des Holocaust
- Person (Widerstand gegen den Nationalsozialismus)
- Geboren 1921
- Mann
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