- August Skalweit
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August Karl Friedrich Skalweit (* 21. August 1879 in Hannover; † 12. März 1960 in Bad Homburg) war ein deutscher Volkswirt und Hochschullehrer.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Skalweit studierte Nationalökonomie in Tübingen, München und Berlin. In Tübingen schloss er sich 1900 dem Corps Borussia an.[1] Nach der Promotion 1905 war er von 1906 bis 1913 Mitarbeiter an den Acta Borussica der Preußischen Akademie der Wissenschaften in Berlin.
Nach der Habilitation arbeitete er ab 1910 als Privatdozent für Staatswissenschaft an der Friedrich-Wilhelms-Universität Berlin, ab 1913 an der Justus-Liebig-Universität zu Gießen und in Bonn-Poppelsdorf. Von 1916 bis 1919 war er Referent im Kriegsernährungsamt und im Reichswirtschaftsministerium. 1923 erhielt er eine ordentliche Professur für Volkswirtschaft an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel. Als die Nationalsozialisten im Januar 1933 die Reichstagswahlen gewannen, war Skalweit Rektor der Kieler Universität. Bereits Anfang Februar kam es zu heftigen publizistischen Angriffen auf den Wissenschaftler. Ihm wurde vorgeworfen, kommunistische Studenten zu protegieren. Hinter den Vorgängen stand die Kieler Studentenschaft. Am 5. März 1933 legte Skalweit sein Rektorat nieder.
Acht Monate später wurde Skalweit an die Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät der Universität Frankfurt am Main „versetzt“ und dort zum Direktor des Seminars für Wirtschaftsgeschichte ernannt. Die dortigen Kollegen kritisierten seine politische Haltung und machten ihn dafür verantwortlich, dass die Fakultät „noch außerordentlich stark in altem Fahrwasser“ arbeite. Skalweits Stellung an der Frankfurter Universität schien gefährdet zu sein; denn sein Name tauchte 1936 auf der List of Displaced German Scholars der Notgemeinschaft deutscher Wissenschaftler im Ausland auf.
1941 trat Skalweit in die NSDAP ein, allerdings auf äußeren Druck, wie er nach Kriegsende erklärte. 65 Jahre alt, bat er im Februar 1945 um seine Emeritierung; im Juli wurde er von seinen Pflichten entbunden. Da emeritierte Professoren, die der NSDAP angehörten, nach dem Zweiten Weltkrieg keine Pensionen erhielten, versuchte Skalweit, seine Emeritierung rückgängig zu machen. Von den US-amerikanischen Militärbehörden zwar für „politisch einwandfrei“ erklärt, konnte er aber nicht auf seinen Lehrstuhl zurückkehren. Sein Sohn ist der Historiker Stephan Skalweit
Literatur
- Ralph Uhlig (Hrsg.): Vertriebene Wissenschaftler der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) nach 1933. Zur Geschichte der CAU im Nationalsozialismus. Eine Dokumentation. Bearbeitet von Uta Cornelia Schmatzler und Matthias Wieber. Lang, Frankfurt am Main u. a. 1991, ISBN 3-631-44232-7, (Kieler Werkstücke Reihe A: Beiträge zur schleswig-holsteinischen und skandinavischen Geschichte 2).
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Kösener Corpslisten 1930, 127, 258
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