Bahnhof Kirchberg (Sachs)

Bahnhof Kirchberg (Sachs)
Kirchberg (Sachs)
Bahnhof um 1900
Bahnhof um 1900
Daten
Betriebsart Durchgangsbahnhof (1882–1967)
Kopfbahnhof (1881–1882, 1967–1973)
Eröffnung 16. Oktober 1881
Stilllegung 3. Juli 1973
Lage
Gemeinde Kirchberg
Land Sachsen
Staat Deutschland
Koordinaten 50° 37′ 39,1″ N, 12° 31′ 15″ O50.6275212.52084Koordinaten: 50° 37′ 39,1″ N, 12° 31′ 15″ O
Höhe 335 m
Eisenbahnstrecken
Bahnhöfe in Sachsen

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Der Bahnhof Kirchberg (Sachs) war der Bahnhof in Kirchberg in Sachsen, mit einem Haltepunkt besaß die Stadt noch eine zweite Bahnstation. Gelegen bei Streckenkilometer 6,50 der Schmalspurbahn Wilkau-Haßlau–Carlsfeld war der Bahnhof die wichtigste Station der Bahnstrecke.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Name

Der Bahnhof trug während seiner Betriebszeit sechs unterschiedliche Bahnhofsnamen, im Einzelnen waren dies:[1]

  • bis 31. Oktober 1882: Kirchberg
  • bis 30. September 1900: Kirchberg Bahnhof
  • bis 30. Juni 1911: Stadt Kirchberg Bahnhof
  • bis 14. Mai 1927: Kirchberg Stadt
  • bis 21. Dezember 1933: Kirchberg (Sa)
  • seit 22. Dezember 1933: Kirchberg (Sachs)

Betrieb

Der Bahnhof wurde zunächst als Kopfbahnhof der Schmalspurstrecke Wilkau-Haßlau–Kirchberg am 16. Oktober 1881 eröffnet. Bei der Betriebseröffnung bestand der Bahnhof aus 740 m Gleis mit neun Weichen, einem Empfangsgebäude mit angebautem Güterschuppen[2], einer Ladestraße und einem Heizhaus. Bereits 1882 wurde der Bahnhof im Zusammenhang mit der Streckeneröffnung nach Saupersdorf, in dessen Zuge der Bahnhof zum Durchgangsbahnhof wurde, geringfügig erweitert.

1888 fanden die nächsten Umbauarbeiten statt, u.a. wurden ein neuer separater Güterschuppen sowie eine Laderampe gegenüber dem Empfangsgebäude errichtet. Im Zusammenhang mit der Streckenerweiterung von Saupersdorf nach Wilzschaus wurde der Bahnhof 1893 erneut erweitert. Durch die Verlegung des Rödelbaches konnte die notwendige Baufreiheit geschaffen werden, u.a. wurde das alte, erst zwölf Jahre alte Heizhaus abgerissen und durch ein neues vierständiges ersetzt. Alles in allem wurde der Bahnhof um 800 Meter Gleis und fünf Weicheneinheiten ergänzt. Da der Güterbereich von der Empfangsgebäudeseite weg auf die zum Rödelbach zugewandte Seite verlegt wurde, war die alte Ladestraße überflüssig und die beiden Bahnsteige konnten verlängert werden. Die ehemaligen Gütergleise dienten von nun als Abstellgleise, während der alte angebaute Güterschuppen zur Gepäckabfertigung genutzt wurde.

1912 mussten die Anlagen mit Einführung des Rollwagenverkehrs erneut verändert werden, neben einer Anbau eines weiteren Gleises mit zwei Ständen ans Heizhaus wurden vor allem die Güterverkehrsanlagen erweitert. Ein Vergrößerung des Empfangsgebäudes erfolgte 1927, letztendlich umfasste der Bahnhof 30 Weichen und 16 Gleise und blieb in diesem Aufbau bis in die 1960er Jahre weitgehend unverändert.

Mit der Sperrung des Abschnitts Kirchberg–Saupersdorf ob Bf am 15. Juli 1967 wurde Kirchberg wieder zum Endbahnhof. Der Güterverkehr wurde am 30. September 1972 eingestellt, der Personenverkehr am 3. Juli 1973.

Danach plante die Stadt Kirchberg auf dem Bahnhofsgelände ein Museum, das Projekt blieb in den Anfängen stecken. Das Empfangsgebäude und der Güterschuppen sind heute noch vorhanden, der Lokschuppen wurde 1987 abgerissen.

Verkehr

Der Bahnhof war die wichtigste Station der Schmalspurbahn und trug sowohl im Personen- als auch im Güterverkehr wesentlich zum Verkehrsaufkommen bei. Beispielsweise lag der Anteil des Bahnhofs 1964 bei fast 17 % des gesamten Transportaufkommens der Bahnstrecke. Wesentlichen Anteil hatten daran vier zum Bahnhof gehörende Anschlussgleise, drei weitere wurden 1964 schon nicht mehr bedient. Den Versand dominierten Textilerzeugnisse, der Großteil des Empfangs bestand aus Brennmaterial.

Bahnbetriebswerk Kirchberg

Bereits seit 1881 waren Lokomotiven in Kirchberg stationiert. Zunächst war der Lokomotiveinsatz noch Angelegenheit der Bahnverwalterei, erst 1927 wurde in Kirchberg ein Lokbahnhof des Bw Zwickau mit Außenstellen in Schönheide und Carlsfeld gegründet. Kurzfristig war bis zum 29. Februar 1936 auch der Lokbahnhof Oberwiesenthal dem Lokbahnhof Kirchberg unterstellt.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Unterhaltung der Baureihe 99.51–60 in Kirchberg zusammengefasst, auch wurden die Lokomotiven der Mülsengrundbahn dem Lokbahnhof Kirchberg unterstellt. Dies führte zu einem stark wachsenden Personalbestand, in dessen Folge am 1. April 1949 das Bahnbetriebswerk Kirchberg gegründet wurde. Die Lokomotiven der Pöhlatalbahn wurden 1949[3] dem Bahnbetriebswerk Kirchberg untergeordnet, das 1953 insgesamt 135 Personen beschäftigte.

Zum 1. Januar 1967 wurde das Bw aufgelöst und in eine Einsatzstelle des Bw Aue (Sachs) umgewandelt.[4] Mit der Stilllegung des verbliebenen Abschnitts Wilkau-Haßlau–Kirchberg wurde die Lokeinsatzstelle 1973 aufgegeben.

Lokomotiveinsatz

Stationiert waren in Kirchberg zunächst nur Lokomotiven der Baureihe I K, ab 1893 dann schrittweise immer mehr Lokomotiven der Baureihe IV K, die die I K im Betriebsdienst verdrängten. Vereinzelt kamen auch Maschinen der Baureihe III K zum Einsatz. Bis 1936 gehörten auch Lokomotiven der Baureihe 99.73–76 der Schmalspurbahn Cranzahl–Kurort Oberwiesenthal zum Lokbahnhof Kirchberg, da einige dieser Maschinen im Lokbahnhof Oberwiesenthal beheimatet waren, der dem Kirchberger Lokbahnhof unterstellt war. Auf der Schmalspurbahn Wilkau-Haßlau–Carlsfeld kamen diese Maschinen nicht zum Einsatz.

Literatur

  • Rainer Heinrich, Gordon Parzyk: Die Schmalspurbahn Wilkau-Haßlau – Carlsfeld, EK-Verlag, Freiburg 1995, ISBN 3-88255-418-5
  • Autorenkollektiv: Die Schmalspurbahn Wilkau-Haßlau–Carlsfeld, Verlag Jacobi, Fraureuth 2007, ISBN 978-3-937228-24-2

Weblinks

Einzelnachweise

  1. www.sachsenschiene.de Eisenbahnstationen in Sachsen Ho - Ko (abgerufen am 1. Juli 2011)
  2. Erich Preuß, Rainer Preuß: Schmalspurbahnen in Sachsen, transpress Verlag, Stuttgart 2002, ISBN 3-613-71205-9, S. 55
  3. Bernd Kramer, Rainer Heinrich: Die Schmalspurbahn Grünstädtel–Oberrittersgrün, Verlag Kenning, Nordhorn 2000, ISBN 3-933613-30-2; S. 77
  4. Dieter Bäzold: Das Thumer Schmalspurnetz, Bufe-Fachbuch-Verlag, Egglham, ISBN 3-922138-51-9, S. 57

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