- Bahnhof Illingen (Württemberg)
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Illingen (Württ) Bahnhof Illingen Daten Kategorie 5 Betriebsart Durchgangsbahnhof Bahnsteiggleise 2 Abkürzung TIL Eröffnung 1. Oktober 1853 Webadresse www.bahnhof.de Lage Ort Illingen (Württemberg) Land Baden-Württemberg Staat Deutschland Koordinaten 48° 57′ 23″ N, 8° 55′ 14″ O48.9563888888898.9205555555556Koordinaten: 48° 57′ 23″ N, 8° 55′ 14″ O Höhe 235 m ü. NN Eisenbahnstrecken Bahnhöfe in Baden-Württemberg Der Bahnhof Illingen (Württemberg), bahnamtlich Illingen (Württ) genannt, liegt am Streckenkilometer 41 der Württembergischen Westbahn. Er wird von Regionalzügen und der Karlsruher S-Bahnlinie S 5 bedient.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Bei der Errichtung der Westbahn wählte Oberingenieur Karl Etzel einen relativ geraden Verlauf von Bietigheim zum Eckenweiher Hof. Dabei erhielt Illingen einen Bahnhof unmittelbar im Ort. Das stellt eine Seltenheit am württembergischen Teil der Westbahn dar, die nur in Großsachsenheim und in Illingen vorkam. Alle anderen Stationen liegen topografisch meist Kilometer von den Siedlungen entfernt.
Das zweistöckige Empfangsgebäude glich dem noch bestehenden Bau in Sachsenheim, jedoch erhielt Illingen zur Straßen- und zur Bahnsteigseite große Giebelgauben, die das Dachgeschoss vergrößerten. Östlich befand sich ein Güterschuppen.
Die Industrieansiedlung und das Steigen der Einwohnerzahl begannen nur zögerlich. Hauptsächlich Fuhrleute profitierten vom neuen Verkehrsmittel, da die Station für die Güterannahme der Gemeinden Mühlhausen an der Enz, Roßwag, Ensingen, Schützingen, Gündelbach und Häfnerhaslach zuständig war. Teilweise nutzten auch die Bürger Vaihingens den Bahnhof: Obwohl dieser zwar mit viereinhalb Kilometern etwa einen Kilometer weiter entfernt lag als der Bahnhof Vaihingen Nord (1863 Vaihingen-Sersheim), ersparte aber der Weg über die Staatsstraße nach Illingen den Fuhrwerken den mühsamen Anstieg der Vaihinger Bahnhofstraße (heutige Franckstraße).
In den 1860er Jahren prüfte die Königlich Württembergische Staatsbahn mehrere Möglichkeiten den Nordschwarzwald an das Eisenbahnnetz anzuschließen, so auch im September 1862. Die damals vorgeschlagene Trasse sollte in Illingen von der seit jenem Jahr zweigleisig ausgebauten Westbahn abzweigen und über Vaihingen, Eberdingen, Weissach und Weil der Stadt nach Calw führen. Im November 1864 vermaßen Ingenieure das Gelände. Diese Planung wurde aber nicht realisisiert, bereits im Februar 1865 genehmigte die Regierung Badens, dass die Nagoldthalbahn, unter württembergischer Leitung, ihren Streckenbeginn in Pforzheim erhalten dürfe.
1935 richtete die Deutsche Reichsbahn eine Verladerampe für Militärfahrzeuge und Truppen ein, die im Zweiten Weltkrieg des Öfteren zum Einsatz kam.
Nach dem Krieg nahmen Straßen- und Schienenverkehr stark zu. Illingen – an zwei Bundesstraßen gelegen – bekam dies besonders zu spüren. Der seit 6. Oktober 1951 elektrifizierte Westbahnabschnitt Bietigheim–Mühlacker zählte zu den meist befahrenen zweigleisigen Strecken der Bundesrepublik. Der Bahnübergang an der Bahnhofstraße stellte daher ein Hindernis dar. Rückstaus im Feierabendverkehr bis zum Illinger Eck – der Gabelung der B 10 und der B 35 – waren keine Seltenheit. Die Gemeindeverwaltung bat die Deutsche Bundesbahn, dieses Problem zu beheben.
Die Bundesbahn reagierte und ließ einen Bahndamm aufschütten, sowie eine Brücke über die Bahnhofstraße errichten. Ab 1973 konnte Gleis 2 befahren werden. Für das Empfangsgebäude und den Güterschuppen fanden weder Gemeinde noch Bundesbahn Verwendung und rissen beides ab. 1976 wurde das neue einstöckige Gebäude für das ferngestellte Stellwerk und den Fahrkartenverkauf im Flachdachbaustil der 1970er Jahre eingeweiht. Mit dem Bau der Neubaustrecke Mannheim Stuttgart wurde der Ostkopf des Bahnhofs 1989 umgebaut, um an den neuen Bahnhof Vaihingen anzuschließen.
Bahnbetrieb
Den Bahnhof bedienen (tagsüber halbstündig abwechselnd) Regionalzüge und die Karlsruher Stadtbahnen. Gleis 1 steht den Zügen Richtung Vaihingen (Enz) zur Verfügung, Gleis 2 denen Richtung Mühlacker.
Der Bahnhof Illingen (Württ) entspricht laut der Deutschen Bahn AG der Bahnhofskategorie 5. Heute ist er nur noch eine Haltestelle, deren Ausweichanschlussstelle mehrmals werktäglich bedient wird.
Regionalverkehr
Strecke Taktfrequenz RE Stuttgart – Ludwigsburg – Bietigheim – Vaihingen (Enz) – Mühlacker – Pforzheim – Karlsruhe-Durlach – Karlsruhe 120-Minuten-Takt RE Stuttgart – Ludwigsburg – Bietigheim – Vaihingen (Enz) – Mühlacker – Bretten – Bruchsal – Heidelberg 120-Minuten-Takt Stadtbahn
Linie Strecke S 5 (Wörth –) Karlsruhe-Knielingen – Karlsruhe Entenfang – Karlsruhe-Durlach – Pforzheim – Mühlacker – Vaihingen (Enz) – Bietigheim (im 60 Minuten-Takt) Literatur
- Illingen und Schützingen. Herausgegeben von der Gemeinde Illingen. Illingen 1996, ISBN 3-9315-8210-8.
- Hans-Wolfgang Scharf: Die Eisenbahn im Kraichgau. Eisenbahngeschichte zwischen Rhein und Neckar. EK-Verlag, Freiburg (Breisgau) 2006, ISBN 3-8825-5769-9.
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