Bahnhof Kirchhain (Bz Kassel)

Bahnhof Kirchhain (Bz Kassel)
Kirchhain (Bz Kassel)
Empfangsgebäude des Kirchhainer Bahnhofs (Straßenseite)
Empfangsgebäude des Kirchhainer Bahnhofs (Straßenseite)
Daten
Kategorie 4
Betriebsart Durchgangsbahnhof
Bahnsteiggleise 3
Abkürzung FKIH
Eröffnung 4. März 1850
Profil auf Bahnhof.de Nr. 3191
Architektonische Daten
Baustil Spätklassizismus
Architekt Julius Eugen Ruhl
Lage
Stadt Kirchhain
Land Hessen
Staat Deutschland
Koordinaten 50° 49′ 25,9″ N, 8° 55′ 17,4″ O50.823868.92149Koordinaten: 50° 49′ 25,9″ N, 8° 55′ 17,4″ O
Eisenbahnstrecken
Bahnhöfe in Hessen

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Der Bahnhof Kirchhain (Bz Kassel) ist ein Durchgangsbahnhof am Streckenkilometer 89,2 der Main-Weser-Bahn. Er befindet sich nördlich der hessischen Kleinstadt Kirchhain. Früher war der Bahnhof Ausgangspunkt der Ohmtalbahn nach Burg- und Nieder-Gemünden sowie der Wohratalbahn nach Gemünden (Wohra).

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Eröffnet wurde der Bahnhof zeitgleich mit der Main-Weser-Bahn am 4. März 1850 unter der Bezeichnung Kirchhain (Bz Kassel). Die durchgehende Verbindung von Kassel nach Frankfurt konnte am 15. Mai 1852 eröffnet werden. Vorher fuhren die Züge nur bis zwischen Kassel und Gießen.

Am 1. April 1900 wurde der nördliche Streckenabschnitt der Ohmtalbahn (Kirchhain–Nieder-Ofleiden) als Kirchhainer Kreisbahn durch die Preußische Staatseisenbahnen eröffnet. Exakt ein Jahr später erfolgte die Verlängerung zum Bahnhof Burg- und Nieder-Gemünden an der Staatsbahn Gießen–Fulda (Vogelsbergbahn). Zum 31. Mai 1980 wurde der Personenverkehr auf der Ohmtalbahn eingestellt. Zwischen Nieder-Ofleiden und Burg- und Nieder-Gemünden wurde die Strecke am 28. September 1991 stillgelegt und 1999 schließlich abgebaut. Zwischen Kirchhain und Nieder-Ofleiden besteht weiterhin Güterverkehr sowie einzelne Sonderfahrten im Personenverkehr. Eine Reaktivierung der Gesamtstrecke zwischen Kirchhain und Burg- und Nieder-Gemünden ist im Gespräch.

Am 1. Mai 1914 wurde die Wohratalbahn nach Gemünden (Wohra) über Rauschenberg eröffnet. Zum 28. Mai 1972 wurde der Personenverkehr, welcher bis dahin stark gesunken war, komplett eingestellt. Güterverkehr fand noch bis zum 19. Dezember 1981 statt. Am 31. Dezember 1981 wurde die Wohratalbahn bis auf ein ca. 200 m langes Stück in Kirchhain, welches heute als Abstellgleis dient, komplett abgebaut.

Bahnanlagen

Leerer Schotterzug auf Gleis vier (2004)

Gleis-, Signal- und Sicherungsanlagen

Der Kirchhainer Bahnhof besitzt heute einen Mittelbahnsteig mit 2 Bahnsteiggleisen gegenüber des Empfangsgebäudes, zwei bahnsteiglose Durchgangsgleise sowie einen Hausbahnsteig,[1] der 2011 nur noch vom morgendlichen Pendel nach Gießen und gelegentlichen Sonderzügen auf der Ohmtalbahn genutzt wird. Beidseitig des Empfangsgebäudes befindet sich ein Park+Ride-Parkplatz.

Empfangsgebäude

Das Empfangsgebäude des Kirchhainer Bahnhofs wurde im Jahr 1849 als Stations- und Verwaltungsgebäude der Hessischen Staatsbahn erbaut. Der symmetrische Hauptrakt mit giebelständiger dreigeschossiger Mitte und traufständiger doppelgeschossiger Rahmung aus Backstein im Rundbogenstil weist Verzierungen aus Terracotta auf. Der symmetrische Hauptrakt wurde ostwärts ebenfalls doppelgeschossig verlängert. Die eingeschossigen Anbauten wurden um 1900 ergänzt. Das spätklassizistische Gebäude wurde von dem Kasseler Hofbaumeister Julius Eugen Ruhl errichtet und steht unter Denkmalschutz.[2],[3]

Betrieb

Der Bahnhof liegt im Tarifgebiet des Rhein-Main-Verkehrsverbundes (RMV) und wird im Stundentakt durch den Mittelhessen-Express (SE 30) bedient. Dieser verkehrt zwischen Treysa und Frankfurt (M) Hbf und wird in Gießen mit dem Zugteil aus Dillenburg geflügelt. Des Weiteren bestehen zweistündliche Direktverbindungen per Regionalexpress nach Frankfurt am Main und Kassel.[4]

Mit dem vor dem Bahnhof gelegenen Busbahnhof besteht Verkehrsanbindung in die Dörfer um Kirchhain inklusive jener entlang der nicht mehr bedienten Ohmtalbahn.[5]

Linie Strecke
RE 30 (RegionalExpress) Frankfurt (Main) Hbf – Friedberg – Gießen – Marburg – Treysa – Kassel Hbf
SE 30 (StadtExpress) Frankfurt (Main) Hbf – Friedberg – Butzbach – Gießen – Marburg – Cölbe – Kirchhain – Stadtallendorf – Neustadt – Treysa
RB 30 (RegionalBahn) Gießen – Niederwalgern – Marburg – Cölbe – Kirchhain – Stadtallendorf – Neustadt – Treysa

Linien
Marburg (Lahn) Regional RE 30
Main-Weser-Bahn
Stadtallendorf
Anzefahr Regional SE 30
Main-Weser-Bahn
Stadtallendorf
Anzefahr Regional RB 30
Main-Weser-Bahn
Stadtallendorf

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Gleisplan des Bahnhofs Kirchhain auf deutschebahn.com, abgerufen am 7. Oktober 2011
  2. Projektentwicklung Bahnhofsgebäude Kirchhain, abgerufen am 7. Oktober 2011
  3. Landesamt für Denkmalpflege Hessen (Hrsg.): Eisenbahn in Hessen. Kulturdenkmäler in Hessen, S. 968
  4. Fahrplan DB 30
  5. Fahrpläne der Buslinien im Landkreis Marburg-Biedenkopf

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