Bahnhof der Hessischen Ludwigsbahn in Mainz

Bahnhof der Hessischen Ludwigsbahn in Mainz
Bahnhof der Hessischen Ludwigsbahn in der Rheinstraße
Mittelgrund: Bahnsteighalle; im Hintergrund der Mainzer Dom

Der Bahnhof der Hessischen Ludwigsbahn in Mainz war seit 1853 der erste Bahnhof in Mainz und bis zur Eröffnung des Hauptbahnhofs 1884 in Betrieb.

Inhaltsverzeichnis

Vorgeschichte

Mainz war die größte Stadt des Großherzogtums Hessen, ein bedeutender Handelsplatz seit römischer Zeit und damit ein attraktiver Ausgangs- und Zielpunkt für Eisenbahnen. Die in Mainz gegründete Ludwigsbahngesellschaft erwirkte deshalb Konzessionen zum Bau von Eisenbahnstrecken, die von Mainz ausgingen. Als erste war dies im Jahr 1845 eine Konzession für die Bahnstrecke Mainz–Ludwigshafen. Deren Bau begann 1847, verzögerte sich infolge der politischen Ereignisse 1848/49 und wurde schließlich am 23. März 1853 eröffnet.[1] Deren nördlicher Endpunkt war der Bahnhof der Hessischen Ludwigsbahn in Mainz.[2]

Bahnhof

Dieser erste Bahnhof von Mainz lag zwischen Rhein, Holzturm und der Kapponiere Fort Malakoff außerhalb der Stadtmauer. Er wurde bald zum Ausgangspunkt weiterer Eisenbahnverbindungen:

Ende

Schnell erhöhte sich das Verkehrsaufkommen. Der Raum am Rheinufer, zwischen Fluss und Festung, war aber sehr begrenzt. Die Bahnanlagen ließen sich dort nicht erweitern, da mit dem Lauterenviertel dort Wohnbebauung realisiert wurde. Bereits 1858 berichtete die Mainzer Zeitung über Pläne den Bahnhof zu verlegen. Stadtbaumeister Eduard Kreyßig schlug 1873 vor, den Bahnhof auf die Westseite der Stadt zu verlegen. Letztendlich wurde ein Bauplatz festgelegt, sich im Westen der Stadt befand, wo ausreichend Raum für eine solche großflächige Baumaßnahme war. Der Preis dafür war allerdings, dass der gesamte aus dem Süden und Osten anrollende Verkehr durch den nur zweigleisigen Mainzer Eisenbahntunnel geleitet werden musste. Nachdem der neue Centralbahnhof 1884 eröffnet war, wurde der erste Bahnhof der Hessischen Ludwigsbahn in Mainz aufgegeben. Dessen Zufahrtsgleise wurden nur für die Bedienung der Hafenanlagen am Rheinufer weiter genutzt. Von den Gebäuden und Bahnanlagen dieses ersten Mainzer Bahnhofs ist heute nichts mehr erhalten. Auf dem Gelände wurde das neue Garnisonslazarett (ab 1959 bis 1990 Bereitschaftspolizei[3], heute Einkaufsmall „Fort Malakoff Park“) und die Garnisonswaschanstalt (Heute Kulturzentrum KUZ) errichtet. Erhalten geblieben ist nur die benachbarte Centrale Lokomotiv-Reparaturwerkstätte der Hessischen Ludwigs-Eisenbahn, heute das Museum für Antike Schifffahrt.

Literatur

  • Rosel Spaniol: Frühe Eisenbahnanlagen in Mainz (einst und jetzt). Ein Beitrag zur Stadtgeschichte und -archäologie. Herausgeber: DGEG, Karlsruhe 1979

Weblinks

 Commons: Bahnhof Mainz der Hessischen Ludwigsbahn – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Anton Maria Keim: Mainz - von Jahrhundertmitte zu Jahrhundertmitte in: Mainz - Fotografische Erinnerungen 1845-1945 Amt für Öffentlichkeitsarbeit der Stadt Mainz Band 1, ISBN 3-88-193-010-8
  2. Eisenbahngeschichte: Mit Fähnchen geschmückt und in Windeseile bis Worms
  3. Wasserwerfer im Einsatz Allgemeine Zeitung Mainz, abgerufen am 20. Juni 2011


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