- Mainbahn
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Die Mainbahn ist eine durchgehend zweigleisige und elektrifizierte Eisenbahnhauptstrecke im Süden von Hessen, die entlang des Südufers des unteren Mains die Rheinland-Pfälzische Landeshauptstadt Mainz mit der Metropole Frankfurt am Main verbindet.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Unmittelbar nach der Eröffnung der Rhein-Main-Bahn von Mainz nach Aschaffenburg durch die Hessische-Ludwigs-Eisenbahn-Gesellschaft war diese bestrebt, auch einen Anschluss nach Frankfurt zu gewinnen. Dazu entstand das Projekt einer bei Bischofsheim von der Rhein-Main-Bahn abzweigenden und dem Lauf des Mains am linken Flussufer nach Frankfurt folgenden Bahn. Sie trat damit in Konkurrenz zur Taunus-Eisenbahn, die am rechten Mainufer parallel verläuft. Die Konzession für Bau und Betrieb der Bahn wurde seitens des Großherzogtums Hessen-Darmstadt am 15. August 1861, seitens des Senats der Freien Stadt Frankfurt am 17. Januar 1862 erteilt.
Der Bau der Strecke dauerte nur anderthalb Jahre. Am 20. Dezember 1862 fand die Probefahrt statt, die Eröffnung am 3. Januar 1863. Die Strecke führte in Frankfurt vom „Bahnhof Goldstein“ (später „Bahnhof Sportfeld“, heute Bahnhof Frankfurt (Main) Stadion) ursprünglich weiter Richtung Osten zum ehemaligen „Bahnhof Forsthaus“ (heute nur noch Abzweigstelle). Nach Kreuzung der Main-Neckar-Eisenbahn schwenkte die Strecke im weiten Bogen nach Norden und mündete etwa in Höhe der heutigen S-Bahn-Haltestelle Stresemannallee in die Main-Necker-Eisenbahn und verlief zusammen mit dieser über die heutige Friedensbrücke zum Main-Neckar-Bahnhof.
Diese Einfahrt wurde ab dem 16. Januar 1882 durch die Linienführung über den Bahnhof Frankfurt-Niederrad und die Niederräder Mainbrücke ersetzt. Ab 1888 übernahm dann der neue „Centralbahnhof“ die Aufgaben aller drei Frankfurter Westbahnhöfe. Das ursprüngliche Streckenende wurde nach Osten zum 1873 eröffneten Bahnhof Sachsenhausen (heute Bahnhof Frankfurt (Main) Süd) verschwenkt und dient seitdem als Umgehungsstrecke des Frankfurter Hauptbahnhofes.
Mit der Hessische-Ludwigs-Eisenbahn-Gesellschaft ging die Strecke ab dem 1. Februar 1897 auf die Preußisch-Hessische Eisenbahngemeinschaft über.
Seit 15. Dezember 1958 ist die Strecke elektrifiziert.
In der Nähe von Rüsselsheim ereignete sich am 2. Februar 1990 eines der schwersten Zugunglücke im Rhein-Main-Gebiet, bei dem eine S-Bahn aus Frankfurt am Main mit einer aus Wiesbaden kommenden S-Bahn zusammenstieß und entgleiste. Dabei starben 17 Menschen, über 80 wurden zum Teil schwer verletzt. Ein Triebfahrzeugführer hatte bei der Ausfahrt ein Halt zeigendes Signal übersehen. Aufgrund der langen Beschleunigungsstrecke bis zum Signal reichte der hinter dem Signal freigehaltene Durchrutschweg nicht mehr aus, um die Kollision zu verhindern.
Seit 1999 ermöglicht die Verbindungsstrecke Raunheim Mönchwald–Raunheim Mönchhof den Anschluss an die Schnellfahrstrecke Köln–Rhein/Main.
Bauwerke
Folgende Bauwerke sind noch original erhalten bzw. Kulturdenkmäler nach § 2 Abs. 1 HDSchG:
Ort Bauwerk Baujahr km Denkmal Mainz-Bischofsheim Bf Empfangsgebäude 1958 8,25 * Rüsselsheim Streckenwärterhaus 1863 12,80 * Raunheim Bf Empfangsgebäude 1863 15,87 * Raunheim Streckenwärterhaus 1863 17,39 * Kelsterbach Eisenbahnbrücke 1863 21,75 Kelsterbach Streckenwärterhaus 1863 23,60 * Kelsterbach Bf Empfangsgebäude 1863 23,81 * Frankfurt (Main) Stadion Bf Empfangsgebäude 1879 31,37 * Frankfurt-Niederrad Bf Empfangsgebäude 1882 33,19 * Frankfurt-Sachsenhausen Eisenbahnbrücke 1864 34,47 Bedienung
Auf der Mainbahn verkehren sowohl Züge des Schienenpersonenfern- und -nahverkehrs, sowie des Güterverkehrs.
Fernverkehr
Die Strecke wird von einzelnen Züge der ICE-Linien 20, 31, 50 und 91 sowie der IC-Linie 31 befahren.
Die Züge des Fernverkehrs fahren von Mainz Hauptbahnhof kommend ab der Abzweigstelle Raunheim Mönchwald über die Verbindungesstrecke auf die Schnellfahrstrecke Köln–Rhein/Main zum Frankfurt am Main Flughafen Fernbahnhof.
Von dort fahren die Züge weiter ohne Halt über Bahnhof Frankfurt (Main) Stadion und entweder über ursprüngliche Strecke bis zum Bahnhof Frankfurt (Main) Süd oder über die heutige Strecke nach Frankfurt (Main) Hauptbahnhof. Wenige Züge fahren auch über die Riedbahn weiter nach Mannheim Hauptbahnhof.
Nahverkehr
Die Züge des Regionalverkehrs und der S-Bahn Rhein-Main fahren zwischen dem Bahnhof Kelsterbach und der „Abzweigstelle Frankfurt-Schwanheim Fernbahn“ über die Flughafenschleife.
Linie Linienverlauf Takt RE 55 Frankfurt (Main) Flughafen Regionalbf – Frankfurt (Main) Süd – Offenbach – Hanau – Aschaffenburg einzelne Züge RB 75 Wiesbaden – Mainz – Mainz-Bischofsheim – Darmstadt 60 min RE 80 Koblenz oder Saarbrücken – Mainz – Mainz-Bischofsheim – Frankfurt (Main) Flughafen Regionalbf – Frankfurt (Main) Hbf 60 min Wiesbaden – Mainz – Mainz-Bischofsheim – Kelsterbach – Frankfurt (Main) Flughafen Regionalbf – Frankfurt (Main) Hbf (tief) – City-Tunnel Frankfurt – City-Tunnel Offenbach – Hanau 30 min Wiesbaden – Mainz-Kastel – Mainz-Bischofsheim – Kelsterbach – Frankfurt (Main) Flughafen Regionalbf – Frankfurt (Main) Hbf (tief) – City-Tunnel Frankfurt – City-Tunnel Offenbach – Hanau 30 min Literatur
- Landesamt für Denkmalpflege Hessen (Hrsg.): Eisenbahn in Hessen. Eisenbahnenbauten- und strecken 1839–1939, 1. Auflage. Theiss Verlag, Stuttgart 2005, ISBN 3-8062-1917-6, Bd. 2.1, S. 302ff (Strecke 018).
Weblinks
Commons: Mainbahn – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienEinzelnachweise
- ↑ a b Eisenbahnatlas Deutschland 2007/2008. 6 Auflage. Schweers+Wall, Aachen 2007, ISBN 978-3-89494-136-9.
S-Bahn- und Vorortstrecken in der Region Frankfurt am MainS-Bahn: Leitartikel • Linien-Übersicht • City-Tunnel Frankfurt | S1 Taunus-Eisenbahn • City-Tunnel Offenbach • Rodgaubahn | S2 Main-Lahn-Bahn • City-Tunnel Offenbach • Offenbach-Bieber–Dietzenbach | S3 Limesbahn • Main-Neckar-Bahn | S4 Kronberger Bahn • Main-Neckar-Bahn | S5 Homburger Bahn | S6 Main-Weser-Bahn | S7 Riedbahn | S8/S9 Mainbahn • Flughafenschleife Frankfurt • Südmainische S-Bahn (City-Tunnel Offenbach)
Vorortbahnen: Königsteiner Bahn (12) | Sodener Bahn (13) | Taunusbahn (15) | Friedrichsdorf–Friedberg (16) | Ländchesbahn (21) | Horlofftalbahn (31/32) | Niddertalbahn (34) | Hanauer Bahn (55) | Dreieichbahn (61) | Odenwaldbahn (64/65)
Allgemein: Liste der RMV-Linien | Eisenbahnverkehr in Frankfurt am Main
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