Bentorf

Bentorf
Bentorf
Gemeinde Kalletal
Koordinaten: 52° 8′ N, 8° 55′ O52.1348709986118.9151906966667Koordinaten: 52° 8′ 6″ N, 8° 54′ 55″ O
Fläche: 6,13 km²
Eingemeindung: 1. Jan. 1969
Postleitzahl: 32689
Vorwahl: 05264
Karte

Lage in Kalletal

Bentorf ist seit dem 1. Januar 1969 ein Ortsteil der Gemeinde Kalletal im Kreis Lippe, Ostwestfalen.

Inhaltsverzeichnis

Lage

Die Ortschaft Bentorf befindet sich im Nordosten von Nordrhein-Westfalen im Weserbergland und grenzt im Nordwesten und Westen an die Stadt Vlotho im Kreis Herford, im Süden an die Ortschaft Harkemissen, im Osten an Langenholzhausen/Hohenhausen und im Norden an Kalldorf.

Durch den Ort fließt der Bentorfer Bach, der bei Dalbke in die Westernkalle mündet. An der Gemeindegrenze zu Vlotho liegt der 225 m hohe Lichtensberg. Hier befinden sich teilweise ausgedehnte und tiefe Erdfälle, in denen sich anders als in den benachbarten im Vlothoer Ortsteil Valdorf keine Torfmoorvorkommen bildeten. Der höchste Punkt des Ortes befindet sich mit 249.3 m üNN im nördlich vom Lichtensberg liegenden Bentorfer Holz, der mit 154,4 m üNN im Tal des Bentorfer Baches am südöstlichen Dorfausgang.

Geschichte

Ein Ort Bentorpe wird 1359 im sogenannten Callentorper Lehnsbrief erwähnt. Im 18. Jahrhundert wurde der Name mit Bentorf festgelegt, um Verwechslungen mit Bentrup zu vermeiden. Das wurde im damaligen Amt Varenholz bei allen Ortsnamen mit der Endung -torpe/-torp so gehandhabt. Zum Namen wird angenommen, dass er von Benno, also Bennos Dorf (Otto Preuß) abgeleitet ist, der lippische Heimatforscher Johann Wilhelm Süvern deutet den Namen als das Dorf auf dem Bente, was eine sumpfige Fläche meint. Diese Annahme erscheint entsprechend dem Stand heutiger Namensforschung als wahrscheinlicher.

Bis Ende 1968 war Bentorf eine eigenständige Gemeinde. Seit dem 1. Januar 1969 gehört sie zusammen mit den umliegenden lippischen Dörfern zur neu gegründeten Gemeinde Kalletal.[1]

Anmerkung: 1359 Bentorpe; 1363 Beynctorpe; 1488 Beyntrup; um 1500 Bentorpe; 1535 Bentroppe;1536 BENTORFF; 1545 Bentrup; 1562 Bentrup; 1572 Bentrup; 1590 Bentorp; 1618 Bentorff; 1620 Bentorff; um 1721 Bentorf Quellennachweis: Urkunden, Landschatzregister, Sa(a)lbücher.

Die Höhenlage von Bentorf wurde durch die Windmühle am nordwestlichen Ortsrand genutzt

Religion

Kirchlich gehört Bentorf gemeinsam mit den Ortschaften Harkemissen, Echternhagen, Eichholz und Westorf zum Pfarrbezirk II der evangelisch-reformierten Kirche zu Hohenhausen. Das Gemeindezentrum mit Kirche und Gemeindehaus liegt in Hohenhausen. Bentorf und Harkemissen benutzen das Bentorfer Gemeindehaus, hier befindet sich auch der von beiden Ortschaften genutzte kirchliche Friedhof.

Wirtschaft und Infrastruktur

Die Landwirtschaft dominiert. Die in Bentorf mit Förderung durch die Volksbank Nordlippe 2005 gebaute Biogas-Anlage kann mit ihrem Blockheizkraftwerk eine am Bedarf von 600 Haushalten orientierte Strommenge produzieren. [2] Gewerbebetriebe gibt es im Ort nur wenige, das Gasthaus Bentorfer Krug war früher in der weiteren Umgebung als ein Treffpunkt für Viehhändler bekannt.

Verkehr

Durch Bentorf verläuft die L861, die die B514 mit der B238 verbindet.

Windmühle Bentorf und Windkraftanlage, 2007 vom Vlothoer Winterberg aus gesehen

Sehenswürdigkeiten

Die Windmühle in der Nähe der 2001 errichteten weithin sichtbaren Windkraftanlage wird gemeinsam von der Inhaberfamilie Brink und dem Museumsverein Kalletal als Touristikziel betrieben. Die 1889 gebaute Mühle steht seit 1939 als technisches Denkmal unter Denkmalschutz, 2009 wurde das Flügelkreuz erneuert. Im Touristikangebot hebt die Gemeinde Kalletal Bentorfs alten Dorfkern mit seinen Fachwerk- und Bruchsteinhäusern hervor.

Regelmäßige Veranstaltungen

Brinks Mühle mit Teilnahme am Deutschen Mühlentag (Pfingstmontag)

Persönlichkeiten

  • Heinrich (Hennak) Hanke, Lehrer und Konrektor, geboren am 1. April 1906 in Bentorf, gestorben 21.am April 1968 in Lockhausen (OT von Bad Salzuflen), Lippischer Heimatdichter [3]
  • Gustav Hackemack (Hanken Jüsken), Theologiestudium, Privatlehrer, geboren am 7. März 1872 in Bentorf, gestorben am 4. Februar 1958 in Brake (OT von Lemgo), Lippischer Heimatdichter[3]

Literatur

  • Geschichtswerkstatt Exter, Spurensuche XII, Linnenbeeke bis Bentorf. 2004, Reihe Beiträge zur Ortsgeschichte, ISSN 1619-7828.
  • Lippe im Dritten Reich. Dokumentationsstelle regionale Kultur- und Schulgeschichte, Fakultät für Padagogik, Uni Bielefeld. Topp + Möller, Detmold 1984.
  • Heinrich Hanke: Das ewige Wandern (Roman aus dem Zieglerleben). Lippischer Heimatbund in Detmold (Lippische Heimatbücher), ISBN 978-3-92631-107-8.
  • Heinrich Hanke: Pünjeshagen Vertellsel up lippsk Platt. 1. A. 1963, Lippischer Heimatbund in Detmold (Lippische Heimatbücher), 2. A. 1976, bearbeitet von Wilhelm Süvern.
  • Wilhelm Süvern: Hennak Hanke Sein Leben und Werk. (Biographie) Lippischer Heimatbund in Detmold, Detmold 1976.
  • Walter Otto: "Quer durch die Gemarkung Bentorf", 2009, Seiten 176 u. zahlreiche Ablichtungen.

Einzelnachweise

  1. Martin Bünermann: Die Gemeinden des ersten Neugliederungsprogramms in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1970.
  2. Genossenschaftsblatt für Rheinland und Westfalen 1/2008 (PDF 5,1MB)
  3. a b Lexikon Westfälischer Autorinnen und Autoren

Weblinks


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