- Benzatropin
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Strukturformel Allgemeines Freiname Benzatropin Andere Namen (3-endo)-3-(Diphenylmethoxy)-8-methyl-8-azabicyclo[3.2.1]octan
Summenformel C21H25NO CAS-Nummer - 86-13-5
- 132-17-2 (als Mesylat-Salz)
PubChem 1201549 ATC-Code N04AC01
DrugBank APRD00748 Arzneistoffangaben Wirkstoffklasse Anticholinergikum
Verschreibungspflichtig: ja Eigenschaften Molare Masse 307,43 g·mol−1 Sicherheitshinweise Bitte beachten Sie die eingeschränkte Gültigkeit der Gefahrstoffkennzeichnung bei Arzneimitteln GHS-Gefahrstoffkennzeichnung [1] Gefahr
H- und P-Sätze H: 301-311-331 EUH: keine EUH-Sätze P: 261-280-301+310-311 [1] EU-Gefahrstoffkennzeichnung [1]
T
GiftigR- und S-Sätze R: 23/24/25 S: 36/37/39-45 Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. Benzatropin ist ein Arzneistoff aus der Gruppe der Anticholinergika und wird in der Behandlung bestimmter motorischer Bewegungsstörungen verwendet, wie sie unter anderem bei der Parkinson-Krankheit oder als Nebenwirkung einer Behandlung mit Neuroleptika auftreten. Pharmazeutisch verwendet wird Benzatropinmesilat, das Salz aus Benzatropin und Methansulfonsäure.
Inhaltsverzeichnis
Wirkungsmechanismus
Benzatropin ist ein zentral wirkendes Anticholinergikum. Die Kombination aus dem Tropin-Gerüst des Atropins und dem Benzohydryl-Gerüst des Diphenhydramins ist für die pharmakologische Wirkung verantwortlich. Benzatropin blockiert die Wirkung von Acetylcholins und greift regulierend in ein Ungleichgewicht zwischen den Neurotransmittern Acetylcholin und Dopamin ein, was seine Verwendung in der Behandlung der Symptome einer frühen Parkinson-Erkrankung ermöglicht.
Tierexperimentelle Untersuchungen weisen darauf hin, dass die anticholinerge Wirkung etwa die Hälfte der des Atropins beträgt, währenddessen die antihistaminsche Wirkung der des Pyrilamin entspricht.[2] Benzatropin wirkt zudem als FIASMA (funktioneller Hemmer der sauren Sphingomyelinase).[3]
Anwendungsgebiete
Benzatropin ist angezeigt zur Behandlung von:
- Medikamentösen Parkinsonoid, Akathisie und akute Dystonie
- Parkinson-Krankheit
- Idiopathie oder sekundärer Dystonie.
Die Studienlage über den Einfluss von Anticholinergika auf das Auftreten einer tardiven Dyskinesie als unerwünschte Spätfolge der Behandlung mit Neuroleptika) ist uneinheitlich. Es wurde sowohl günstiger Einfluss[4][5] als auch kein Einfluss festgestellt.[6]
Nebenwirkungen
Grundsätzlich werden bei Anticholinergika an Nebenwirkungen beobachtet:
- Mundtrockenheit
- verschwommenes Sehvermögen
- Gedächtnisstörungen
- Obstipation
- Harnverhaltung
- Tachykardie
- Anorexie
- Psychosen (Überdosierung)
Einzelnachweise
- ↑ a b c Datenblatt Benztropine mesylate salt bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 10. März 2011.
- ↑ MIMS Australia Pty Ltd. MIMS.
- ↑ Kornhuber J, Muehlbacher M, Trapp S, Pechmann S, Friedl A, Reichel M, Mühle C, Terfloth L, Groemer T, Spitzer G, Liedl K, Gulbins E, Tripal P: Identification of Novel Functional Inhibitors of Acid Sphingomyelinase. In: PLoS ONE. 6, Nr. 8, 2011, S. e23852. doi:10.1371/journal.pone.0023852.
- ↑ Arch Gen Psychiatry – Abstract: Tardive dyskinesia: prevalence and risk factors, 1959 to 1979, April 1982, Kane and Smith 39 (4): 473. Abgerufen am 14. August 2007.
- ↑ Wszola BA, Newell KM, Sprague RL: Risk factors for tardive dyskinesia in a large population of youths and adults. In: Experimental and clinical psychopharmacology. 9, Nr. 3, 2001, S. 285–296. doi:10.1037/1064-1297.9.3.285. PMID 11534539.
- ↑ van Harten PN, Hoek HW, Matroos GE, Koeter M, Kahn RS: Intermittent neuroleptic treatment and risk for tardive dyskinesia: Curaçao Extrapyramidal Syndromes Study III. In: The American journal of psychiatry. 155, Nr. 4, 1998, S. 565–567. PMID 9546009..
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