Berka (Sondershausen)

Berka (Sondershausen)
Berka
Koordinaten: 51° 21′ N, 10° 56′ O51.34777777777810.928055555556Koordinaten: 51° 20′ 52″ N, 10° 55′ 41″ O
Einwohner: 978 (2009)
Eingemeindung: 31. Dez. 1997
Postleitzahl: 99706
Vorwahl: 03632
Karte

Lage des Ortsteils Berka
in der Stadt Sondershausen

Berka ist ein Ortsteil der Stadt Sondershausen im Kyffhäuserkreis. Am 15. Juni 1128 wurde der Ort erstmals urkundlich erwähnt. Ende 1997 wurde der Ort eingemeindet.

Inhaltsverzeichnis

Geografische Lage

Das Dorf liegt östlich von Sondershausen am Fluss Wipper im Wippergau zwischen Hainleite und Windleite. An den sogenannten Kleinen und Großen Loh schließt sich das Naturschutzgebiet Filsberg an. Weiter westlich liegt in der Berkaer Flur ein Sumpfgebiet namens „Marteborn“, welches einen Durchmesser von etwa 50 m hat.

Geschichte

Urkundliche Namensformen des Dorfes sind: Bercha, Bergka, Bercke und Berke.

Nach dem Dorf benannte sich auch eine Adelsfamilie von Berka. Urkundlich erwähnt wurden 1128 Hermannus und Theodoricus von Bercha, 1207 Theodor von Bergka und 1279 Richard von Berka.

Im 11. Jahrhundert soll es in Berka eine Burg bzw. ein Vorwerk gegeben haben, was im Besitz des Grafen Dietrich von Berka, ein Sohn von Dietrich von Lora und ein Enkel von Ludwig des Bärtigen, war. Nachdem er ohne Erben starb, ging sein Besitz zum Stift Jechaburg über. Doch die Grafen von Rothenburg und Kirchberg waren mit dieser Übergabe nicht einverstanden, sodass es zu Streitigkeiten kam. Der Mainzer Erzbischof veranlasste daraufhin einen Tausch. Rodulf, Markgraf der Altmark, bekam das Vorwerk; Jechaburg das Dorf Huson im Geschling (oder auch als das Grass bezeichnet). Später geriet das Vorwerk in den Besitz der Grafen von Schwarzburg, die den Besitz als Lehensgut unter anderem an die Herren von Rüxleben, von Sondershausen und von Bessingen weitergaben. Schon um 1900 war von der Burg bzw. Vorwerk kein Rest mehr vorhanden.

Eine Rarität im Dorf ist das Goethe-Stammhaus. Während des 30-jährigen Krieges errichtete 1656 Hans Göthe dieses Haus auf den Mauern des Vorgängerbaues. Der Erbauer war der Ur-Urgroßvater von Johann Wolfgang Goethe. Sein zweiter Sohn Hans Christian ließ sich als Hufschmied in Artern nieder. Von ihm der Sohn Friedrich Georg Göthe ging als Gastwirt nach Frankfurt am Main. Trotz intensiver Nachforschung erfuhr Goethe nie von seinen Vorfahren aus Berka, sodass er auch nie dieses Dorf kennenlernte.

Im Jahr 1723 wurde die Dorfkirche St. Viti errichtet. Sie hat die größte Glocke von den umliegenden Dörfern mit einem Durchmesser von 1,35 m und wurde 1704 in Erfurt gegossen.

Neben der Kirche erbaute man 1852 aus grünen Sandsteinquadern die fürstliche Domäne. Sie bestand aus den einstigen Ländereien des Vorwerkes. Berka gehörte zu den „Küchendörfern“ des fürstlichen Hofes. Das hieß, dass das Dorf die fürstliche Hofküche vom Residenzschloss in Sondershausen mit Gemüse versorgen musste.

Bis 1968 wurden noch Dorfnachrichten mit einer Handglocke ausgerufen. Danach wurden die neuesten Mitteilungen über den Dorffunk verbreitet.

Am 31. Dezember 1997 verlor die Ortschaft ihre Eigenständigkeit und wurde mit ihren etwa 1000 Einwohnern in die Kreisstadt Sondershausen eingemeindet.[1]

Einzelnachweise

  1. StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 1997

Quellen

  • Ersterwähnung Thüringer Städte und Dörfer bis 1300; Hrsg.: Harald Rockstuhl, 2001, ISBN 3-934748-58-9
  • Liebeserklärung an eine Stadt – Sondershausen, Hrsg.: Bildarchiv Röttig, 2000
  • Bau- und Kunstdenkmäler des Fürstenthums Schwarzburg-Sondershausen, Erstes Heft: Die Unterherrschaft, 1886, Verf.: F. Apfelstedt

Weblinks


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