- Bernhard Wiegandt
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Bernhard Wiegandt (* 13. Mai 1851 in Köln; † 28. Mai 1918 Bremen) war ein deutscher Maler, Bühnenbildner und Kunstlehrer.
Inhaltsverzeichnis
Biografie
Wiegandt war der Sohn eines Zimmermanns, der früh starb. Er lernte bei einem Kölner Kirchenmaler. Seine Karriere begann als Bühnenbildner für die Theater in Berlin und Hannover. Er machte von 1875 bis 1878 eine Reise zu seinem Bruder nach Brasilien, von wo er unter anderem Aquarelle von Belém fertigte. Er studierte danach um 1880 in Düsseldorf und an der Akademie der Bildenden Künste München und fand viele Anerkennungen.
Wiegandt ließ sich 1890 in Bremen nieder. Er schuf die Mappe Das malerische Bremen 1890. Er hatte Kontakte zu den Künstlern in Worpswede. Von 1893 bis 1895 nahm Paula Modersohn-Becker bei ihm ihren ersten Zeichenunterricht. Er malte in Worpswede, in Fischerhude, in der Heide, an der Nordseeküste und auf Helgoland Landschafts- und Architekturbilder. Reisen führten ihn auch nach Norwegen, in die Rhön und nach Thüringen. Er illustrierte Festschriften für unter anderem Bürgerschaftspräsident Heinrich Claussen, dem Schriftsteller Heinrich Bulthaupt und dem Oberbaudirektor Ludwig Franzius. Für Bronzegüsse fertigte er Zeichnungen. Auch sind Musterzeichnungen für die Delmenhorster Linoleumwerke bekannt. Zudem restaurierte er Ölbilder, so auch in der oberen Bremer Rathaushalle. Weiterhin schmückte er beim Neuen Rathaus verschiedene Decken und Wände; hier hängt das Spätwerk Bremen vom Weserwehr. Er schuf Kopien von Ölbildern und Karten vom Stadtgebiet. Neueren Kunstrichtungen stand er kritisch gegenüber. Wiegandt fühlte sich verkannt und wurde im höheren Alter depressiv. Er erholte sich etwas in Oyten-Sagehorn, malte noch Einiges, bevor er 1917 in die Nervenklinik Osterholz-Ellen eingewiesen wurde, wo er 1918 starb.
Künstlerfamilie
Seine beiden Töchter Bertha (* 18. Februar 1889 in Bremen; † 29. Dezember 1977 in Bremen) und Dorothea Gertrude Elisabeth (gen. Else) Wiegandt (* 10. Dezember 1894 in Bremen; † 3. Februar 1985 in Sandhatten) widmeten sich ebenfalls der Malerei. Sie wurden vom Vater ausgebildet. Berta war eine hervorragende Porträtistin, Else spezialisierte sich auf Tierbilder und malte auch Porträts. Beide stellten in Berlin aus. Sein Neffe war der Maler Fritz Stuckenberg.
Literatur
- Gerhard Gerkens: Bernhard Wiegandt 1851–1918. In: Wiegandt. Erinnerungsausstellung, 20.August bis 10. September 1984 in der Sparkasse in Bremen. Katalog, Bremen 1984.
- Herbert Schwarzwälder: Das Große Bremen-Lexikon. Edition Temmen, Bremen 2003, ISBN 3-86108-693-X.
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