- Gerhard Bigalk
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Gerhard Bigalk (* 26. November 1908 in Berlin-Niederschönhausen; † 17. Juli 1942 im Nordatlantik nordwestlich von Kap Ortegal) war ein deutscher Marineoffizier der Reichsmarine und der Kriegsmarine, zuletzt im Dienstgrad eines Korvettenkapitäns.
Militärische Laufbahn
Bigalk trat am 8. April 1934 als Seeoffiziersanwärter in die Reichsmarine ein und absolvierte dort die üblichemilitärische Ausbildung sowie diverse Fähnrichslehrgänge. Hier wurde er am 1. Juli 1934 zum Fähnrich zur See sowie am 1. April 1935 zum Oberfähnrich zur See ernannt. Zum 1. Oktober 1935 wechselte Bigalk zur Luftwaffe über und absolvierte bis zum 24. September 1936 bei der Seefliegerschule in Parow eine Seebeobachterausbildung. Zum 1. April 1936 erfolgte dort seine Beförderung zum Oberfähnrich zur See. Nach der Beendigung seiner Beobachterausbildung wurde Bigalk für wenige Tage Ende September 1935 bei der Küsten-Mehrzweckstaffel List eingesetzt. Anschließend absolvierte er, unter gleichzeitiger Ernennung zum Leutnant zur See, die mit Wirkung zum 1. Oktober 1936 erfolgte, einen Torpedolehrgang in Flensburg-Mürwik, der bis zum 19. Dezember 1936 andauerte.
Als Luftwaffenoffizier agierte Bigalk zunächst vom 20. Dezember 1936 bis zum 10. Februar 1937 als Beobachter und Zugführer in der Küsten-Mehrzweckstaffel 3./106 List. Im Anschluss hieran wurde er am 14. Februar 1937 der Legion Condor zugewiesen und war im Zuge des Spanischen Bürgerkriegs bis zum 23. August 1937 in der Aufklärungskette 88 als Beobachter eingesetzt. Nach seiner Rückkehr nach Deutschland, wurde Bigalk Adjutant im Kommando der Seefliegerschulen und Ersatzabteilungen eingesetzt. Hier erfolgte zum 1. Juni 1938 seine Ernennung zum Oberleutnant zur See. Diese Stellung hielt er bis zum 16. August 1938 inne. Zum 1. September 1938 wechselte Bigalk als Beobachter in die Küsten-Mehrzweckstaffel 3./106 auf Borkum über, wo er am 1. Juni 1939 zum Kapitänleutnant ernannt wurde. Zum 1. November 1939 erfolgte seine Rückversetzung zur Kriegsmarine, wo er zur U-Boot-Waffe überwechselte.
Von November 1939 bis zum 12. März 1940 absolviere Bigalk mehrere U-Lehrgänge. Vom 13. März bis August 1940 war Bigalk Kommandantenschüler bei der 1. U-Flottille und vom 2. Juni bis zum 1. November Kommandant des Schulungsbootes U 24, mit dem er jedoch zu keiner Feindfahrt auslief. Nach einem Kommandantenlehrgang, der von August bis November 1940 andauerte, wurde Bigalk zur 7. U-Flottille versetzt, von wo aus er am 19. Dezember 1940 zur Baubelehrung für U 751 abkommandiert wurde. Zu dessen Kommandanten wurde er am 31. Januar 1941 bestellt. Mit U 751 lief Bigalk zu sieben Feindfahrten aus, in deren Verlauf er 5 Schiffe mit 30.020 BRT versenken konnte, darunter den britischen Geleitflugzeugträger HMS Audacity. Für diese Versenkung erhielt er das Eiserne Kreuz I. Klasse sowie das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes. Auf seiner siebten und letzten Feindfahrt mit U 751 wurde sein U-Boot nordwestlich von Kap Ortegal (Spanien) durch ein Flugzeug der britischen 502. Squadron gesichtet und versenkt. Es gab keine Überlebenden.
Am 5. April 1945 wurde Bigalk mit Wirkung zum 1. Juli 1942 rückwirkend zum Korvettenkapitän befördert.
Auszeichnungen
Feindfahrten
U 751
- 3. Juni 1941 bis 5. Juli 1941 (1 Schiff mit 5.370 BRT versenkt)
- 2. August 1938 bis 8. September 1941
- 11. Oktober 1941 bis 8. November 1941
- 16. Dezember 1941 bis 26. Dezember 1941 (1 Schiff mit 12.000 ts versenkt)
- 14. Januar 1942 bis 23. Februar 1943 (1 Schiff mit 8.096 BRT versenkt)
- 15. April 1942 bis 15. Juni 1942 (2 Schiffe mit 4.554 BRT versenkt)
- 14. Juli 1942 bis 17. Juli 1942
- Beobachterabzeichen am 2. November 1936
- Dienstauszeichnung IV. Klasse am 8. April 1938
- Medalla de la Campaña am 1. Juni 1939
- Spanienkreuz in Silber mit Schwertern am 1. Juni 1939
- Medaille zur Erinnerung an den 1. Oktober 1938 am 1. Dezember 1939
- U-Boot-Kriegsabzeichen (1939) am 7. Juli 1941
- Eisernes Kreuz (1939) II. und I. Klasse am 30. November 1940 bzw. 26. Dezember 1941
- Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes am 26. Dezember 1941
- dreifache Nennung im Wehrmachtbericht
- 22. Dezember 1941
- 23. Dezember 1941
- 24. Dezember 1941
Literatur
- Rainer Busch und Hans-Joachim Röll: Der U-Boot-Krieg 1939–1945: Die Ritterkreuzträger der U-Boot-Waffe von September 1939 bis Mai 1945. Mittler und Sohn, 2003, ISBN 3-8132-0515-0.
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