Bolschedoroschnoje

Bolschedoroschnoje
Siedlung
Bolschedoroschnoje/Laukitten
Болшедорожное
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Kaliningrad
Rajon Bagrationowsk
Frühere Namen Laukitten
Zeitzone UTC+3
Kfz-Kennzeichen 39, 91
OKATO 27 203 819 007
Geographische Lage
Koordinaten 54° 32′ N, 20° 12′ O54.53333333333320.2Koordinaten: 54° 32′ 0″ N, 20° 12′ 0″ O
Bolschedoroschnoje (Russland)
Red pog.svg
Lage in Russland
Bolschedoroschnoje (Oblast Kaliningrad)
Red pog.svg
Oblast Kaliningrad

Bolschedoroschnoje (russisch Большедорожное, lit. Laukyčiai, dt. Laukitten) ist eine Siedlung in der russischen Oblast Kaliningrad (Gebiet Königsberg (Preußen)) im ehemaligen Ostpreußen und gehört zu Pogranitschny (Hermsdorf, Kreis Heiligenbeil) im Rajon Bagrationowsk (Preußisch Eylau).

Inhaltsverzeichnis

Geographische Lage

Bolschedoroschnoje liegt drei Kilometer südöstlich der Stadt Laduschkin (Ludwigsort) und dreißig Kilometer südwestlich von Kaliningrad (Königsberg (Preußen)) gegen über der Siedlung Gogolewo (Kopainen) an einer Nebenstraße, die von Laduschkin und Sosnowka (Schwanis) kommende nach Kornewo (Zinten) führt.

Vier Kilometer südsötlich von Bolschedoroschnoje verläuft die russische Fernstraße P 516 (ehemals als Reichsautobahn Berlin–Königsberg geplant), und drei Kilometer nordwestlich die Fernstraße A 194 (ehemalige deutsche Reichsstraße 1 von Aachen über Berlin nach Königsberg und bis Eydtkuhnen, heute auch Europastraße 28).

Ein Bahnanschluss besteht über die Station Laduschkin an der Bahnstrecke Malbork (Marienburg) - Mamonowo (Heiligenbeil) - Kaliningrad (ehemals Preußische Ostbahn).

Geschichtliches

Im Jahre 1407 wurde Lawkyten zum ersten Mal urkundlich erwähnt. Nachdem im 16. Jahrhundert die Familie von Hohendorff in den Besitz von Laukitten kam, erwarb es am 30. Juli 1627 Johann Georg von Podewils. Er war kurfürstlicher Kämmerer und Hauptmann zu Insterburg (heute russisch Tschernjachowsk). In seiner Zeit soll das barocke Gutshaus entstanden sein.

1686 verkaufte Georg von Podewils das Gut, und es gelangte nacheinander an den Kriegssekretär Daniel Sommerfeld, den Gutsbesitzer Carl Ludwig von Bolschwing auf Pannwitz, den Leutnant Johann Ludwig von Negelein, Prinzessin Friederike von Holstein und kam zu Ende des 18. Jahrhunderts zum Gut Rippen (Sowchosnoje). Der Kammerherr Carl Friedrich August Graf von der Schulenburg vermachte das Gut Laukitten 1829 an den Obergerichtsreferendar Gustav Freiherr von Korff. 1932 schließlich befand sich Laukitten im Besitz von Roderich von Schichau.

Im Jahre 1910 zählte der Gutsbezirk Laukitten 112 Einwohner.

1874 wurden die Gutsbezirke Grünewiese, Kopainen, Laukitten und Pannwitz zum Amtsbezirk Laukitten zusammengeschlossen. 1928 erfolgte die Vereinigung der Gutsbezirke Kopainen, Laukitten und Wendelau zur neuen Landgemeinde Laukitten, Teile von Laukitten allerdings kamen dabei auch an die Landgemeinde Poplitten im Amtsbezirk Pörschken (Nowo-Moskowskoje). 1929 wurde die Landgemeinde in den Amtsbezirk Ludwigsort (Laduschkin) eingegliedert, und der Amtsbezirk Laukitten wurde nach 55 Jahren aufgelöst.

Im Jahre 1939 hatte die Gemeinde Laukitten mit den Ortsteilen Kopainen und Pannwitz insgesamt 230 Einwohner. 1945 kam Laukitten nunter sowjetische Verwaltung und erhielt 1946 die Ortsbezeichnung Bolschedoroschnoje. Heute ist Gogolewo eingegliedert, und die Ortschaft ist Teil von Pogranitschny im Rajon Bagrationowsk in der Oblast Kaliningrad.

Kirche

Bei vor 1945 überwiegend evangelischer Bevölkerung war Laukitten in das Kirchspiel Pörschken (Nowo-Moskowskoje) eingepfarrt. Es gehörte zum Kirchenkreis Heiligenbeil (Mamonowo) in der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union.

Heute gibt es in Nowo-Moskowskoje eine Siedlergruppe von Russlanddeutschen, die hier eine eigene kleine Kapelle haben, die von den Pfarrern der evangelisch-lutherischen Auferstehungskirche in Kaliningrad betreut werden.

Verweise

Literatur

  • Wulf D. Wagner: Die Güter des Kreises Heiligenbeil in Ostpreußen. Leer, Rautenberg 2005 ISBN 3-7921-0640-X.
  • Friedwald Moeller: Altpreußisches evangelisches Pfarrerbuch von der Reformation bis zur Vertreibung im Jahr 1945. Hamburg 1968.

Weblinks


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