- Bortrichlorid
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Strukturformel Allgemeines Name Bortrichlorid Andere Namen - Borchlorid
- Trichlorboran
Summenformel BCl3 CAS-Nummer 10294-34-5 PubChem 25135 Kurzbeschreibung farbloses Gas[1]
Eigenschaften Molare Masse 117,17 g·mol−1 Aggregatzustand gasförmig
Dichte Schmelzpunkt Siedepunkt 12,6 °C[1]
Dampfdruck Löslichkeit Sicherheitshinweise GHS-Gefahrstoffkennzeichnung [1] Gefahr
H- und P-Sätze H: 330-314-280-300 EUH: 014-071 P: 260-280-304+340-303+361+353-305+351+338-315-405-403 [1] EU-Gefahrstoffkennzeichnung aus RL 67/548/EWG, Anh. I [3] Sehr giftig (T+) R- und S-Sätze R: 14-26/28-34 S: (1/2)-9-26-28-36/37/39-45 Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. Bortrichlorid ist eine gasförmige chemische Verbindung aus der Gruppe der Bor-Halogen-Verbindungen bzw. anorganischen Chlorverbindungen.
Inhaltsverzeichnis
Gewinnung und Darstellung
Bortrichlorid wird industriell durch direkte Chlorierung von Bortrioxid und Kohlenstoff bei 500 °C gewonnen.[4]
Diese Synthese ist analog zum Kroll-Prozess.
Alternativ ist auch die Synthese direkt aus Borsäure über den Zwischenschritt von Triphenylbor möglich.[4]
Ebenfalls möglich ist eine Direktsynthese aus den Elementen Bor und Chlor.
Eigenschaften
Bortrichlorid ist ein unbrennbares, farbloses, an feuchter Luft durch Bildung von Chlorwasserstoff-Nebel stark rauchendes Gas.
Bei Kontakt mit Wasser reagiert es heftig unter Bildung von Salzsäure und Borsäure:
Bei Erhitzung zersetzt sich die Verbindung, wobei Chlor und Chlorwasserstoff entstehen. Der kritische Punkt liegt bei 178,8 °C, 38,7 bar und 0,790 kg/l; der Tripelpunkt bei −107 °C und 0,373 mbar.[1] Bortrichlorid ist eine Lewis-Säure und reagiert leicht mit tertiären Aminen, Phosphinen, Ethern, Thioethern und Halogenid-Ionen.[5] Es besitzt eine Verdampfungswärme von 203 kJ/kg, spezifische Wärmekapazität von 0,5345 kJ/(kg·K) und eine Wärmeleitfähigkeit von 110·10−4 W/(m·K) (als Gas bei 25 °C und 1 bar Druck).[6]
Verwendung
Bortrichlorid wird als Katalysator, zur Synthese anderer chemischer Verbindungen (z. B. Borazin), für Chlorierungen, zur Beseitigung von Nitriden, Carbiden und Oxiden aus Schmelzen von Aluminium-, Magnesium-, Zinn- und Kupferlegierungen sowie zur Dotierung von Halbleitern verwendet.[1]
Einzelnachweise
- ↑ a b c d e f g h i j Eintrag zu CAS-Nr. 10294-34-5 in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 25. Juli 2011 (JavaScript erforderlich).
- ↑ Datenblatt Bortrichlorid bei Merck, abgerufen am 1. April 2010.
- ↑ Eintrag zu CAS-Nr. 10294-34-5 im European chemical Substances Information System ESIS
- ↑ a b Georg Brauer: Handbuch der präparativen anorganischen Chemie, ISBN 3-432-87813-3.
- ↑ W. Gerrard, M. F. Lappert: Reactions Of Boron richloride With Organic Compounds. In: Chemical Reviews. 1958, 58, S. 1081–1111, doi:10.1021/cr50024a003.
- ↑ Datenblatt (Messer).
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