Burg Thann

Burg Thann
Burg Thann
Burg Thann aus westlicher Richtung

Burg Thann aus westlicher Richtung

Alternativname(n): Burgthann
Entstehungszeit: um 1160
Burgentyp: Höhenburg, Ortslage
Erhaltungszustand: Bergfried, Umfassungsmauern
Ständische Stellung: Adlige
Bauweise: Buckelquader, Sandsteinquader, Fachwerk
Ort: Burgthann
Geographische Lage 49° 21′ 18″ N, 11° 18′ 58,3″ O49.35499511.316193420Koordinaten: 49° 21′ 18″ N, 11° 18′ 58,3″ O
Höhe: 420 m ü. NN
Burg Thann (Bayern)
Burg Thann

Die Ruine der Burg Thann, auch Burgthann genannt, ist eine Burgruine auf einem Bergsporn über dem Tal der Schwarzach in der Gemeinde Burgthann im mittelfränkischen Landkreis Nürnberger Land in Bayern.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Höhenburg wurde im 12. Jahrhundert von den Reichsministerialen von Thann mit Stammsitz in Altenthann erbaut und 1160 wurde erstmalig ein Ritter von Thann auf dem „Göckelsberg“ genannt.

1287, nachdem die Thanner vermutlich ausgestorben waren, wurde die Burg erstmals urkundlich erwähnt. Als Besitzer der Folgezeit werden der Herzog Ludwig von Bayern, König Rudolf I., Burggraf Friedrich III. von Nürnberg und andere genannt. Ab 1346 war die Burg dann Sitz eines hohenzollerschen Pflegamtes.
1381 wurde der in Franken bekannte Raubritter Eppelein von Gailingen in der Burg für eine Nacht gefangen gehalten, bevor er an den Neumarkter Scharfrichter übergeben wurde.

1460 wurde die Burg im Bayerischen Krieg zerstört und 1463 wieder aufgebaut. Während des Dreißigjährigen Krieges wurde 1635 durch kaiserliche Truppen der Südostflügel der Burg zerstört und 1648 wurde die Burg von schwedischen Truppen geplündert und nach 1652 wieder aufgebaut. Nachdem 1792 das Pflegamt verlegt wurde, kam die Burg an verschiedene Besitzer, verfiel und wurde als Steinbruch genutzt.

Erste Sicherungsmaßnahmen fanden ab 1968 statt und wurden 1988 im großen Stil von der Gemeinde Burgthann fortgesetzt.

Heutige Nutzung

Die teilweise bewohnte Burg beherbergt ein kleines Heimatmuseum, das unter anderem Fundstücke der archäologischen Grabungen von 1987 bis 1989 ausstellt. Während der Öffnungszeiten in den Wintermonaten kann der Bergfried bestiegen werden und im Sommer findet ein Jazzfest auf der Burganlage statt. 1995 wurde auf der Burg das Bayerische Ludwig-Donau-Main-Kanal-Museum eröffnet, das durch die Fördergemeinschaft Burg Burgthann in Stand gehalten wird. Hier werden kostbare Unikate und Originale der Wasserwirtschaftsämter Nürnberg, Ansbach und Regensburg ausgestellt.
Seit Juni 2010 ist es möglich, im Innenhof standesamtlich zu heiraten. Der erste Bürgermeister Heinz Meyer selbst nahm die erste Trauung vor.

Baugeschichte und Anlage

Die Vorburg, von der noch Mauerreste zeugen, war von einem in den Fels gehauenen Halsgraben von der Anhöhe getrennt. Die Kernburg (Hauptburg) verfügt über einen vorgelagerten schmalen Zwinger mit einem 1897 durch Blitzschlag zerstörten Torgebäude, vermutlich früher mit Zugbrücke. Der Torbogen stammt aus neuerer Zeit.

Die größtenteils aus Sandsteinquadern erbaute Ringmauer mit Wehrgängen ist fast vollständig erhalten. Der heute nicht mehr erhaltene Palas, von dem noch Lichtscharten und ein Aborterker zeugen, befand sich an der Westseite. Die aus mittelgroßen Quadern gemauerte Außenmauer aus dem 12. Jahrhundert ist der älteste Teil der Burganlage.

Aus dem 13. Jahrhundert stammt der gut erhaltene 27 Meter hohe runde Bergfried aus Buckelquadermauerwerk mit quadratischem Innenraum. Das heute noch gut erhaltene Pflegamtsgebäude aus neuerer Zeit, über dessen Eingang ein Drachen-Relief zu sehen ist, befindet sich an der Südseite.

Die Burgkapelle aus Fachwerk wurde später außen an die Ringmauer angebaut. An der Ostseite befinden sich die Mauerreste eines im Dreißigjährigen Krieg zerstörten großen Baus in dessen Untergeschoss sich Stallungen und im Obergeschoss die Frauengemächer befanden. Aus neuer Zeit stammen die heute noch bewohnten Häuser im Norden und Westen der Anlage.

Literatur

  • Robert Giersch, Andreas Schlunk, Berthold Frhr. von Haller: Burgen und Herrensitze in der Nürnberger Landschaft. Herausgegeben vom Selbstverlag der Altnürnberger Landschaft e.V., Lauf an der Pegnitz 2006, ISBN 978-3-00-020677-1, S. 62-66;
  • Ursula Pfistermeister: Wehrhaftes Franken - Band 1: Burgen, Kirchenburgen, Stadtmauern um Nürnberg. Verlag Hans Carl, Nürnberg 2000, ISBN 3-418-00384-2, S. 22-24;
  • Friedrich-Wilhelm Krahe: Burgen des deutschen Mittelalters - Grundriss Lexikon, Bechtermünz, Lizenzausgabe Weltbild 1996, ISBN 3-86047-219-4;

Weblinks


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