Burg Wildeck (Wildeck)

Burg Wildeck (Wildeck)
Burg Wildeck
Burgruine Wildeck - das spätere Schloss Blumenstein

Burgruine Wildeck - das spätere Schloss Blumenstein

Alternativname(n): Blumenstein
Entstehungszeit: um 1250
Burgentyp: Höhenburg, Spornlage
Erhaltungszustand: Ruine
Ständische Stellung: Ministeriale
Bauweise: Bruchsteinmauerwerk, Brunnen
Ort: Wildeck
Geographische Lage 50° 57′ 24,6″ N, 9° 57′ 34,3″ O50.9568305555569.9595277777778350Koordinaten: 50° 57′ 24,6″ N, 9° 57′ 34,3″ O
Höhe: 350 m ü. NN
Burg Wildeck (Hessen)
Burg Wildeck

Die Burg Wildeck war eine Burganlage des 13. Jahrhunderts im Richelsdorfer Gebirge in der hessischen Gemeinde Wildeck im Landkreis Hersfeld-Rotenburg.

Ihr Nachfolger ist das ab 1727 an selber Stelle errichtete Jagdschloss Blumenstein.

Inhaltsverzeichnis

Geographische Lage

Die Höhenburg stand im Südteil des Richelsdorfer Gebirges in der Wildecker Gemarkung Raßdorf. Umgeben von Wald befand sie sich auf einem etwa 350 m ü. NN hohen Bergsporn des Schloßbergs, der sich im Südteil des Wildecker Tals oberhalb der Suhl nach Westen vorschiebt.

Geschichte

Burg Wildeck

Die Burg Wildeck wurde vermutlich von den Thüringer Landgrafen im 11. Jahrhundert erbaut. Die erste urkundliche Erwähnung folgte im Jahre 1289, als Landgraf Albrecht II. die Burg an seinen Sohn Apitz übereignete. Im Jahr 1301 kam die Burg in den Besitz der Abtei Fulda. Dies führte jedoch zu Auseinandersetzungen zwischen Fulda und dem Bistum Würzburg. Das Bistum besetzte die Burg im Jahr 1316, sie wurde aber von Fulda rasch zurückerobert. Die danach wohl zerstörte Burg wurde wieder aufgebaut, und kam 1337 als geteiltes Lehen in den Besitz der Herren von Trott und der von Boyneburg. Im Jahr 1406 löste Landgraf Hermann II. von Hessen die in Pfandbesitz befindlich Burg wieder ein und belehnte die Herren von Trott mit der Burg. Im Jahr 1413 verkaufte Fulda die Burg an Hermann II., sie wurde aber schon 1445 wieder verpfändet (bis 1544). Im Bauernkrieg wurde die Burg im Jahre 1525 zerstört. Die Burg diente dann dem berüchtigten Räuber Wilde Sau und seiner Bande als Unterschlupf.

Jagdschloss Blumenstein

Im Jahr 1627 kam die Ruine in den Besitz der Nebenlinie Hessen-Rotenburg und wurde als Steinbruch genutzt. 1727 erbaute sich Landgraf Ernst II. Leopold von Hessen-Rothenburg-Rheinfels auf den Ruinen der Burg Wildeck ein kleines Jagdschloss, das er Blumenstein nannte.

Baubeschreibung

Mauerreste im Burggelände

Nach 1920 besuchte der Burgwart der Wartburg, Hermann Nebe die Ruinen und analysierte die damals noch besser erkennbaren Baureste.

«Die Burganlage ist ziemlich schwer aus den einzelnen Bauperioden zu erkennen. Sie ist nordwest-südöstlich in der Hauptachse orientiert und wird überragt von dem nach Osten zu ins Tal ziehenden Bergrücken, von dem sie bergaufwärts ein tiefer Halsgraben scheidet. [...] Sie läßt jetzt noch enen Außenwall und Graben (jetzt planiert) erkennen, der etwa 360 Meter im Umkreis mißt. Aus diesem wächst die zwingerumgürtete Hochburg empor, die etwa 120 Meter im Rechteck einnimmt, während der Zwinger selbst etwa 180 Meter Umfang aufweist. Zur Hochburg führt der schon erwähnte, durch den Zwinger ansteigende Torweg hinan. Die Hochburg ist nach Nordwesten zu durch starke Mauern geschützt und weist noch einen rechteckigen Turmstumpf auf. Sie scheint nur aus einem nordwestlich an die Mauer gelehnten Palas von etwa 20:10 Meter Ausmaßen und dem Burghof bestanden zu haben. Der Palas ist unterkellert und im Burghof neigt ein angeblich 40 Meter tiefer Brunnen steil seinen Schlung in das Berginnere. Überall kann man an nur angelehnten, nicht verzahnten Mauern und der wechselhaften Mauerstärken die Arbeit früherer und späterer Zeit entdecken.» (Hermann Nebe 1925)

Von der Burganlage sind lediglich Fundamente rechteckigen Umfassungsmauern und ein mit Steinen abgedeckter Brunnen erhalten. Die Erbauer des späteren Jagdschlosses nutzten die Ruine als Steinbruch. Die jetzt sichtbaren Ruinenteile stammen überwiegend vom Jagdschloss - ein Keller an der Nordseite - und der Torbogen am Zugangsweg erhalten. Alle Mauerreste werden in Eigeninitiative mit Hilfe von Spenden, von Vereinen und Bürgern der umliegenden Gemeinden erhalten.

Literatur

  • Barbara Händler-Lachmann (Hrsg.): Kultur - Geschichte: historische Stätten, Denkmäler, vergessene Orte und Museen im Kreis Hersfeld-Rotenburg. S. 261-263, Hessisches Institut für Lehrerfortbildung Außenstelle Bad Hersfeld, 1995, ISBN 3-9804841-0-6
  • Rudolf Knappe: Mittelalterliche Burgen in Hessen: 800 Burgen, Burgruinen und Burgstätten. 3. Aufl. Wartberg-Verlag. Gudensberg-Gleichen 2000. ISBN 3-86134-228-6, S. 177.
  • Hermann Nebe: Wildeck-Blumenstein. In: Thüringer Burgenfahrten. Dritte Folge, Verlag von Hugo Brunner, Eisenach 1925, S. 26-32.

Weblinks

 Commons: Schloss Blumenstein – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


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