Sommerschloss Blumenstein

Sommerschloss Blumenstein
Sommerschloss Blumenstein
Forsthaus

Forsthaus

Entstehungszeit: 1727
Burgentyp: Jagdschloss
Erhaltungszustand: Ruine
Ständische Stellung: Landgraf
Ort: Wildeck
Geographische Lage 50° 57′ 27,8″ N, 9° 57′ 19,2″ O50.9577222222229.9553305555555290Koordinaten: 50° 57′ 27,8″ N, 9° 57′ 19,2″ O
Höhe: 290 m ü. NN
Sommerschloss Blumenstein (Hessen)
Sommerschloss Blumenstein

Das Sommerschloss Blumenstein war ein landgräfliches Lust- und Jagdschloss des 18. Jahrhunderts mit Parkanlage im Richelsdorfer Gebirge in der hessischen Gemeinde Wildeck im Landkreis Hersfeld-Rotenburg.

Es ist der ab 1770 erbaute Nachfolger vom Jagdschloss Blumenstein, das etwa 400 m ostnordöstlich auf einem Bergsporn steht.

Inhaltsverzeichnis

Geographische Lage

Die Ruine des Sommerschlosses Blumenstein liegt im Südteil des Richelsdorfer Gebirges in der Wildecker Gemarkung Raßdorf. Sie befindet sich auf ungefähr 290 m ü. NN im von Wald gesäumten Wildecker Tal am Pfaffengraben, dem linken Quellbach der Suhl.

Geschichte

Landgraf Constantin von Hessen-Rotenburg-Rheinfels ließ ab 1770 nahe dem Jagdschloss Blumenstein ein weiteres repräsentatives Schloss bauen, das er Sommerschloss Blumenstein nannte, mit einem großen Schlosspark. Im 19. Jahrhundert ging das Schloss in Staatsbesitz über. Im Jahr 1873 wurde es nur noch als Wohnung für Forstbedienstete genutzt, bis es ein Jahr darauf wegen Baufälligkeit abgerissen wurde.

Bauliches

Von der Schlossanlage steht nur noch das ehemalige Gästehaus. Über den Grundmauern wurde ein Forsthaus errichtet, eine zweiteilige Treppe an der Gartenseite des Forsthauses stammt ebenfalls noch vom Sommerschloss.

Der Schlosspark

Der einstige Schlosspark, an den später auch ein Friedhof angefügt wurde, dehnte sich südlich des Schlosses trapezförmig aus und hatte eine Länge von etwa einem Kilometer. Im Bereich des Parterres am Schloss war er etwa 100 m breit und am Stubbach, der als rechter Suhl-Quellbach die südliche Grenze bildete, war er etwa 800 m breit.

Von dem Schlosspark zeugt unter anderem noch der 22 m hohe, aus Sandstein gemauerte Obelisk. Er wurde vermutlich von Landgraf Emanuel von Hessen-Rothenburg-Rheinfels um 1790 für seine Frau Maria Leopoldine von Liechtenstein errichtet. Weiterhin gibt es noch den Inselsteich mit seiner Insel, die auch als Liebesinsel bekannt ist. An den Ufern der runden Insel standen früher zehn Pappeln und in der Mitte der Insel steht heute noch ein 1,35 Meter hoher Steinsockel. Er weist eine umlaufende, herunterhängende naturalistisch gearbeitete Bordüre auf. Auf der Vorderseite ist ein Relief einer griechischen Amphore zu sehen und darüber, in der Bordüre, steht die lateinische Inschrift QUAM RAPUIT INVIDA MORS RESTITUTA (Die der neidische Tod geraubt hat, ist wieder hergestellt). Die Anlage mit dem Teich und der Insel ist der Zeit des Rokoko bzw. der Empfindsamkeit zuzuordnen. Bei dem Sockel handelt es sich vermutlich um einen Weihe- oder Gedenkaltar, auf dem eine Statue oder eine andere Plastik stand. Da nicht mehr bekannt ist, welche Plastik auf dem Sockel stand, ist auch der Sinn der Inschrift unklar[1]. Weiterhin haben auch noch drei Alleen (Zwetschgen-, Birken-, und Pappelallee) ihren Ursprung aus der Zeit der Parkanlage.

Literatur

  • Barbara Händler-Lachmann (Hrsg.): Kultur - Geschichte: historische Stätten, Denkmäler, vergessene Orte und Museen im Kreis Hersfeld-Rotenburg. S. 261-263, Hessisches Institut für Lehrerfortbildung Außenstelle Bad Hersfeld, 1995, ISBN 3-9804841-0-6

Einzelnachweise

  1. Der Wortlaut könnte allerdings an ein Gedicht des spätantiken Dichters Ausonius angelehnt sein (Parentalia 25, An meine Tante Aemilia Dryadia).

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