Carl Peters (Film)

Carl Peters (Film)
Filmdaten
Originaltitel Carl Peters
Produktionsland Deutschland
Originalsprache Deutsch
Erscheinungsjahr 1941
Länge 117 Minuten
Altersfreigabe FSK Vorbehaltsfilm
Stab
Regie Herbert Selpin
Drehbuch Ernst von Salomon
Walter Zerlett-Olfenius
Herbert Selpin
Musik Franz Doelle
Kamera Franz Koch
Schnitt Friedel Buckow
Besetzung

Carl Peters ist ein nationalsozialistischer Propagandafilm von Herbert Selpin aus dem Jahre 1941.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Der Film beginnt im Jahre 1882 in London. Im City-Club ist Carl Peters das Gesprächsthema, hat er doch kürzlich spektakulär den Ärmelkanal durchschwimmen wollen. Aber auch Angehörige des britischen Intelligence Service beratschlagen über Peters, allerdings mit dem Ziel, den Kolonialpionier davon abzuhalten, seine Afrika-Pläne zugunsten Deutschlands zu verwirklichen. Doch Peters reist nach Deutschland zurück, weil er sich dort Unterstützung erhofft. Da seine Forderungen aber zunächst kein Gehör finden, reist er auf eigene Faust nach Afrika.

In Sansibar angekommen, versucht er, den dortigen deutschen Konsul für seine Pläne zu gewinnen. Doch der erklärt ihm, dass weder ihm noch einer Kolonie, die Peters gründen würde, seitens der Reichsregierung Schutz zuteilwerden würde. Peters verhandelt daraufhin eigenmächtig mit einigen afrikanischen Häuptlingen und hat noch vor den Engländern und einer belgischen Expedition alle notwendigen Verträge abgeschlossen. Bevor er die Verträge in Berlin vorlegen kann, muss Peters noch eine schwere Erkrankung sowie einen Giftanschlag des britischen Secret Service überstehen. Peters überlebt beides und erhält schließlich beim Kaiser einen Schutzbrief für seine Kolonie.

Bei einer neuen Expedition nach Afrika hat Peters wiederum mit diversen Widerständen zu kämpfen. Nicht nur die Engländer versuchen erneut, ihn auszuschalten, sondern auch der jüdische Kolonialdirektor beim Auswärtigen Amt gibt einen Anschlag auf Peters in Auftrag. Letzterem fällt aber nicht Peters zum Opfer, sondern dessen Freund Jühlke. Während Peters seine Expedition erfolgreich abschließen kann, treffen aus Berlin schlechte Neuigkeiten ein: Kanzler Bismarck ist entlassen worden und Peters als Reichskommissar abberufen worden.

Zurück in Berlin, muss sich Peters vor dem Reichstag verantworten. Insbesondere die Sozialdemokraten im Parlament klagen Peters diverser Vergehen an. Obwohl sich herausstellt, dass ein von den Engländern als Zeuge gestellter farbiger Bischof die Unwahrheit über Peters gesagt hat und Peters eine flammende Verteidigungsrede hält, ist doch der Widerstand gegen Peters über die Fraktionsgrenzen hinweg zu groß. Carl Peters wird wegen Missbrauch der Amtsgewalt aus dem Reichsdienst entlassen.

Produktion und Rezeption

Der Film wurde von der Münchener Bavaria Film produziert und verliehen. An der musikalischen Ausgestaltung war in diversen Szenen der „Reichsmusikzug“ des Reichsarbeitsdienstes beteiligt. Die deutsche Erstaufführung fand am 21. März 1941 statt.

Der Film verherrlicht unreflektiert das Wirken des umstrittenen deutschen Afrikaforschers und Kolonialisten Carl Peters und gibt die historischen Zusammenhänge unvollständig bzw. entstellt wieder. Außerdem wird ein negatives Bild demokratischer Institutionen wie des Reichstags gezeichnet.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges stellte das Oberkommando der alliierten Siegermächte die Aufführung unter Verbot. Heute liegen die Auswertungsrechte bei der Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung, die die Vorführung dieses Vorbehaltsfilms nur im Rahmen spezieller Bildungsveranstaltungen ermöglicht.

Siehe auch

Weblinks

Quellen

  • Illustrierter Film-Kurier – Nr. 3185, Programmheft zu Carl Peters, hrsg. von den Vereinigten Verlagsgesellschaften Franke & Co., Berlin

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