- Hans Leibelt
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Hans August Hermann Leibelt (* 11. März 1885 in Volkmarsdorf; † 3. Dezember 1974 in München) war ein deutscher Schauspieler.
Leben
Als Sohn eines Lehrers bei Leipzig geboren, lernte er nach der Schulzeit Textilkaufmann. Erst danach nahm er in Leipzig Schauspielunterricht. Seit 1903 spielte er auf verschiedenen Bühnen in Eisenach, am Leipziger Schauspielhaus, in Darmstadt und München. In den 1920er-Jahren kam er nach Berlin und spielte dort lange am Staatstheater.
Im Jahr 1923 drehte er seinen ersten Film, Mysterien eines Frisiersalons, danach wurde er häufig für Nebenrollen engagiert. Häufig spielte er, wohl aufgrund seiner Leibesfülle, Väter, Onkel, Diplomaten und Direktoren – wie 1944 in dem Film Die Feuerzangenbowle den Direktor Knauer, genannt „Zeus“. Später sprach er noch für die Sprechplatte die Sächsischen Miniaturen des Feuerzangenbowlen-Autors Hans Reimann.
Nach dem Zweiten Weltkrieg sah man ihn unter anderem am Deutschen Theater Berlin und am West-Berliner Renaissance-Theater. Er verlor aufgrund der schlechten Versorgungslage der Nachkriegszeit stark an Gewicht, so konnte er 1946 in dem DEFA-Trümmerstreifen Irgendwo in Berlin den abgemagerten Maler Eckmann darstellen. Nachdem er wieder zugenommen hatte, spielte er in vielen Unterhaltungsfilmen wie Das schwarze Schaf oder Max, der Taschendieb mit. Im Jahr 1962 erhielt er das Filmband in Gold für langjähriges und hervorragendes Wirken im deutschen Film. Erst 1970, mit 85 Jahren, beendet er seine Karriere.
Der einstige Ufa-Star lebte nach dem Tod seiner Frau seit 1950 mit der Schauspielerin Hilli Wildenhain, einer Tochter des Schauspielers Bernhard Wildenhain, zusammen; seine letzten Lebensjahre verbrachte er in einem Münchener Altersheim. Seine Asche wurde in der Urnenhalle (H-22) des Münchner Ostfriedhofs beigesetzt.
Filmografie
- 1923: Mysterien eines Frisiersalons
- 1931: Der Hauptmann von Köpenick
- 1931: Der Mann, der seinen Mörder sucht
- 1933: Morgenrot
- 1934: Ein Mann will nach Deutschland
- 1934: Heinz im Mond
- 1935: Der alte und der junge König – Friedrichs des Grossen Jugend
- 1936: Donner, Blitz und Sonnenschein
- 1936: Savoy-Hotel 217
- 1937: Kapriolen
- 1937: Meine Freundin Barbara
- 1938: Tanz auf dem Vulkan
- 1939: Der Schritt vom Wege
- 1940: Die Rothschilds
- 1940: Friedrich Schiller – Triumph eines Genies
- 1940: Kora Terry
- 1941: Carl Peters
- 1941: Der Gasmann
- 1941: Frauen sind doch bessere Diplomaten
- 1941: Hauptsache glücklich
- 1943: Titanic
- 1944: Die Zaubergeige
- 1944: Die Feuerzangenbowle
- 1946: Irgendwo in Berlin
- 1946: Peter Voss, der Millionendieb
- 1947: Ehe im Schatten
- 1947: Razzia
- 1948: 1-2-3 Corona
- 1949: Ich mach dich glücklich
- 1950: Der Mann, der sich selber sucht
- 1950: Epilog: Das Geheimnis der Orplid
- 1950: Die Lüge
- 1951: Heidelberger Romanze
- 1952: Das kann jedem passieren
- 1954: Bruder Martin
- 1955: Königswalzer
- 1955: San Salvatore
- 1956: Charleys Tante
- 1956: Mädchen mit schwachem Gedächtnis
- 1956: Wo war David Preston?
- 1956: Schwarzwaldmelodie
- 1956: Kleiner Mann – ganz groß
- 1956: Heidemelodie
- 1957: Der tolle Bomberg
- 1957: Gruß und Kuss vom Tegernsee
- 1957: Heiraten verboten
- 1957: Vater sein dagegen sehr
- 1958: Der Pauker
- 1958: Peter Voss, der Millionendieb
- 1958: Wir Wunderkinder
- 1959: Buddenbrooks – 1. und 2. Teil
- 1959: Der Haustyrann
- 1959: Ein Mann geht durch die Wand
- 1959: Labyrinth
- 1959: Liebe auf krummen Beinen
- 1959: Alle Tage ist kein Sonntag
- 1960: Das Glas Wasser
- 1960: Das schwarze Schaf
- 1960: Mein Schulfreund
- 1962: Der 42. Himmel
- 1962: Max, der Taschendieb
- 1965: Das Liebeskarussell
- 1966: Grieche sucht Griechin
Weblinks
- Hans Leibelt in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Biografie bei www.defa-sternstunden.de
- Bilder von Hans Leibelt In: Virtual History
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