Herbert Hübner (Schauspieler)

Herbert Hübner (Schauspieler)

Herbert Hübner (* 6. Februar 1889 in Breslau als Herbert Richard Eberhard Hermann Hübner; † 27. Januar 1972 in München) war ein deutscher Schauspieler.

Leben

Hübner erhielt Schauspielunterricht bei Otto Gerlach und gab 1907 sein Debüt am Theater der Stadt Heidelberg als Leutnant Tissot in dem Trauerspiel Der Menonit von Ernst von Wildenbruch. Danach spielte er in Alzey und 1909 am Schauspielhaus Düsseldorf. Etwas später agierte er in Nürnberg, wo er auch als Regisseur eingesetzt wurde. Vor Kriegsausbruch war Hübner in Wien tätig. Den gesamten Ersten Weltkrieg verbrachte er als Soldat.

1919 unternahm er eine Tournee durch Oberschlesien, von 1919 bis 1925 war er am Alten Theater in Leipzig engagiert. Von 1925 bis 1929 gehörte er zum Ensemble des Thalia Theaters in Hamburg. 1929 holte ihn Max Reinhardt an das Theater in der Josefstadt in Wien. 1935 ließ er sich in Berlin nieder, wo er unter anderem am Großen Schauspielhaus, am Renaissance-Theater, am Theater am Kurfürstendamm, am Hebbel-Theater und am Schillertheater auftrat.

Hübner übernahm die Titelrollen in Gerhart Hauptmanns Fuhrmann Henschel und Henrik Ibsens Peer Gynt, war der Petrucchio in Der Widerspenstigen Zähmung, Jago in Othello, Gessler in Wilhelm Tell und Jupiter in Sartres Die Fliegen. In Hamlet spielte er König Claudius oder Polonius. In Schillers Don Karlos war er der Herzog Alba und der König Philipp, in Friedrich Dürrenmatts Frank der Fünfte der Staatspräsident. In den fünfziger Jahren wurde er Mitglied der Münchner Kammerspiele. Er gastierte an Bühnen in Großbritannien, Frankreich und den Niederlanden.

Während seiner gesamten Laufbahn war Hübner zugleich intensiv für den Film tätig. Er verkörperte in der Regel mächtige, einflussreiche Männer wie hohe Adlige, Großbürger und Direktoren. So spielte er z.B. 1941 die Rolle des Admirals Karl Rudolf Brommy in dem Propagandafilm Geheimakte W.B.1 von Herbert Selpin. Nach dem Krieg arbeitete er zunächst für die DEFA, ab 1950 für bundesdeutsche Produktionsfirmen. Er war auch für den Rundfunk und als Synchronsprecher aktiv.

Filmografie

  • 1913: Auerbachs Keller
  • 1920: Destinée
  • 1920: Die Teppichknüpferin von Bagdad
  • 1921: Seines Bruders Leibeigener
  • 1923: Die Spitzenklöpplerin von Valenciennes
  • 1924: Egoisten
  • 1931: Die Blumenfrau von Lindenau / Sturm im Wasserglas
  • 1932: Der Prinz von Arkadien
  • 1933: Reifende Jugend
  • 1934: Ein Stern fällt vom Himmel
  • 1934: Karneval der Liebe
  • 1934: Hohe Schule
  • 1934: Früchtchen
  • 1934: G'schichten aus dem Wienerwald
  • 1935: Mädchenjahre einer Königin
  • 1935: Lockspitzel Asew
  • 1935: Der Kosak und die Nachtigall
  • 1936: Die letzte Fahrt der Santa Margareta
  • 1936: Der Kurier des Zaren
  • 1936: Ave Maria
  • 1936: Moral
  • 1936: Ein Lied klagt an
  • 1936: Das Hofkonzert
  • 1936: Traumulus
  • 1936: Diener lassen bitten
  • 1937: Romanze
  • 1937: Ein Volksfeind
  • 1937: Alarm in Peking
  • 1937: Der Herrscher
  • 1937: Condottieri
  • 1937: Zu neuen Ufern
  • 1937: Andere Welt
  • 1938: Fahrendes Volk
  • 1938: Was tun, Sybille?
  • 1938: Rote Orchideen
  • 1938: Sergeant Berry
  • 1938: Kautschuk
  • 1938: Die fromme Lüge
  • 1938: Dreizehn Mann und eine Kanone
  • 1939: Ich verweigere die Aussage
  • 1939: Hotel Sacher
  • 1939: Robert und Bertram
  • 1939: Wir tanzen um die Welt
  • 1939: Wer küßt Madeleine?
  • 1939: Ein Mann auf Abwegen
  • 1939: Kitty und die Weltkonferenz
  • 1940: Der Weg zu Isabel
  • 1940: Die Rothschilds
  • 1940: Trenck, der Pandur
  • 1940: Friedrich Schiller – Triumph eines Genies
  • 1940: Kriminalkommissar Eyck
  • 1940: Das Herz der Königin
  • 1940: Fahrt ins Leben
  • 1940: Kora Terry
  • 1941: Auf Wiedersehn, Franziska
  • 1941: Kameraden
  • 1941: Carl Peters
  • 1941: Der Weg ins Freie
  • 1941: ...reitet für Deutschland
  • 1941: Frauen sind doch bessere Diplomaten
  • 1942: Andreas Schlüter
  • 1942: Geheimakte W.B.1
  • 1942: Der große König
  • 1942: Die Entlassung

Weblinks


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