Kongregation von Jesus und Maria

Kongregation von Jesus und Maria
Ordensemblem

Die Kongregation von Jesus und Maria (lat.: Congregatio Jesu et Mariae, Ordenskürzel: CIM) ist eine Priesterkongregation der römisch-katholischen Kirche. Sie ist auch nach ihrem Begründer dem hl. Johannes Eudes als „Eudisten“ bekannt. Die Ordensgemeinschaft arbeitet in der Volksmission.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Der Ordensgründer Johannes Eudes schloss sich 1622 der Weltpriestergemeinschaft Oratorianer an und wurde 1625 zum Priester geweiht. 1643 verließ er, zusammen mit anderen Priestern, die Oratorianer und gründete in Caen eine neue Priesterkongregation. Das Ziel der „Kongregation von Jesus und Maria“ war die Verbesserung der Ausbildung und die Vorbereitung von Priestern auf ihr Amt. Hierzu errichteten sie am 25. März 1643 ein Priesterseminar. Es folgten weitere Seminare in der Normandie und in der Bretagne, seine Philosophie über das priesterliche Leben gipfelte in der Aussage, „dass der Priester, der mit dem Leben Christi verbunden ist, ein leibhaftes Bild Gottes sein muss. Er muss mit seiner Heiligkeit bekleidet werden“. 1641 errichtete er in Caen ein Haus, in dem sich um ehemalige Prostituierte gekümmert wurde, die dort arbeitenden Betreuerinnen schlossen sich zur Ordensgemeinschaft der späteren Schwestern vom Guten Hirten zusammen. Nach dem Tode des Gründers (1680) verbreitete sich die Kongregation sehr schnell. Bis zur französischen Revolution (1789) hatte sie in Frankreich fünfzehn Seminare, einige Colleges sowie mehrere Gemeinden gegründet. Mit der Revolution mussten die Priester alle Häuser schließen und wurden vertrieben. In den Jahren der Revolution wurden vier Priester getötet, zu ihnen gehörte auch der Koadjutor Generalsuperior und 1926 selig gesprochene François-Luis Hébert. 1826 begann der Wiederaufbau der Kongregation mit der Gründung von Schulen. 1883 eröffneten sie einige Seminare in Kolumbien und schlossen an ihre traditionelle Arbeit an. 1890 gründeten sie die ersten Gemeinden in Kanada.

Die Statuten

Der erste Entwurf einer internen Ordensregel wurde 1645 von Eudes vorgelegt und beraten. Danach folgte 1652 der Entwurf über die Statuten und dem Aufbau der „Kongregation von Jesus und Maria“. Der Abschluss dieser Arbeit erfolgte 1658. Nach der Revolution folgte 1841 eine Überarbeitung der Regeln, diese wurden 1851 und 1857 durch die Bischöfe überprüft und schließlich 1862 auf einer Generalversammlung genehmigt. Papst Pius IX. approbierte die Satzung am 10. Juni 1864 mit dem „Decretum laudis“. Die erste veröffentlichte Druckversion stammt von 1865, die letzte gültige Ausfertigung aus dem Jahr 1964.

Organisation

Das Generalhaus mit dem Generalsuperior hat seinen Sitz in Rom. Seit 1984 ist die Kongregation in folgende Provinzen unterteilt:

2004 zählte die Ordensgemeinschaft 866 Mitglieder, wovon 385 Priester waren.

Generalsuperiore

  • Johannes Eudes (25. März 1643 – 19. August 1680)
  • Jacques Blouet de Camilly (1680 – 1711)
  • Guy de Fontaines de Neuilly (1711 – 1727)
  • Pierre Cousin (1727 – 1751)
  • Jean Prosper Auvray de Saint André (1751 – 1769)
  • Michel Lefèvre (1769 – 1775)
  • Pierre Le Coq (1775 – 1777)
  • Pierre Dumont (1777 – 1782)
  • François Louis Hébert (1782 – 1792)
  • Charles-Toussaint Blanchard (9. Januar 1826 – 1830)
  • Jérôme-Julien Louïs de la Morinière (1830 – 1849)
  • Louis Gaudaire (1849 – 1870)
  • Ange Le Doré (1870 – 1919)
  • Paul LeCourtois (1944? – 1948)
  • François Lebesconte (1948 – 1953)
  • Armand-François Le Bourgeois (1953 – 1966)
  • Fernand Lacroix (1966 – 1970)
  • Clément Guillon (1971 – 1983)
  • Rénald Hébert (1983 – 1989)
  • Pierre Drouin (1989 – 2001)
  • Michel Gérard (2001 – 2011)

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно сделать НИР?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Barmherzige Schwestern von Jesus und Maria — Die Barmherzigen Schwestern von Jesus und Maria ( lat.: Sorores Caritatis Jesu et Mariae, Ordenskürzel: SCJM) sind eine römisch katholische Ordensgemeinschaft. Sie wurde am 4. November 1803 in Lovendegem (Belgien) von Pfarrer Peter Joseph Triest… …   Deutsch Wikipedia

  • Unbeflecktes Herz Mariä — Muttergottes mit dem unbefleckten Herzen Die Verehrung des unbefleckten Herzens Mariä ist eine Ausdrucksform der katholischen Spiritualität. Dabei wird die Muttergottes unter dem Gesichtspunkt ihres durch ihr Herz symbolisierten ganzen seelischen …   Deutsch Wikipedia

  • Mercedes Maria von Jesus Molina — Mercedes de Jesús Molina y Ayala (* 20. Februar oder am 24. September 1828 auf der Hacienda El Guayabo bei Baba, heutige Provinz Los Ríos; † 12. Juni 1883 in Riobamba) war eine christliche Wohltäterin, Mystikerin, Missionarin und Ordensgründerin …   Deutsch Wikipedia

  • Helímenas de Jesús Rojo Paredes — CIM (* 22. April 1926 in Calderas) ist emeritierter Erzbischof von Calabozo. Leben Helímenas de Jesús Rojo Paredes trat der Ordensgemeinschaft der Kongregation von Jesus und Maria bei und empfing am 8. Juli 1950 die Priesterweihe. Papst Johannes… …   Deutsch Wikipedia

  • Maria Valtorta — im Alter 25, 1922 Maria Valtorta (* 14. März 1897 in Caserta/Italien; † 12. Oktober 1961 in Viareggio/Italien) war eine italienische Mystikerin. Ihre Schriften enthalten neben eigenen Anmerkungen größtenteils Wortoffenbarungen Jesu …   Deutsch Wikipedia

  • Maria vom heiligen Ignatius — (Geburtsname Claudine Thévenet; * 20. März 1774 in Lyon; † 3. Februar 1837 ebenda) war eine französische katholische Ordensgründerin und Ordensfrau. Noch während der Französischen Revolution begann Claudine Thévenet im Geheimen, für verlassene… …   Deutsch Wikipedia

  • Maria Theresia Gerhardinger — Grabmal Maria Theresia Gerhardingers in der Kirche Kloster und Institutskirche St. Jakob am Anger, München Karolina Gerhardinger (* 20. Juni 1797 in Regensburg Stadtamhof; † 9. Mai 1879 in …   Deutsch Wikipedia

  • Maria Theresia von Jesu — Grabmal Maria Theresia Gerhardingers in der Kirche Kloster und Institutskirche St. Jakob am Anger, München Karolina Gerhardinger (* 20. Juni 1797 in Regensburg Stadtamhof; † 9. Mai 1879 in …   Deutsch Wikipedia

  • Maria Faustyna Kowalska — Die Heilige Maria Faustyna Kowalska Maria Faustyna Kowalska (eigentlich Helena Kowalska; * 25. August 1905 in Głogowiec im Powiat Łęczycki bei Łódź, Polen; † 5. Oktober 1938 in Krakau) war eine katholische Mystikerin, die im Heiligen Jahr …   Deutsch Wikipedia

  • Kongregation für den Klerus — Die Kongregation für den Klerus (lat.: Congregatio pro Clericis) ist eine Zentralbehörde des Vatikans (Kurienbehörde); sie findet ihren Ursprung in der von Papst Pius IV. am 2. August 1564 mit der Konstitution Alias Nos eingesetzten Kongregation… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”