Barmherzige Schwestern von Jesus und Maria

Barmherzige Schwestern von Jesus und Maria

Die Barmherzigen Schwestern von Jesus und Maria ( lat.: Sorores Caritatis Jesu et Mariae, Ordenskürzel: SCJM) sind eine römisch-katholische Ordensgemeinschaft. Sie wurde am 4. November 1803 in Lovendegem (Belgien) von Pfarrer Peter Joseph Triest (1760-1836) gegründet.

Der Ordensgründer Kanoniker Peter Joseph Triest (1760-1836)

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Zusammen mit der späteren Oberin Mutter Placida OCist (Maria-Theresia van der Gauwen 1807-1844) hatte Pfarrer Triest mit einer kleinen Frauengruppe begonnen. Ihr Augenmerk lag auf der Betreuung von verwaisten Kindern und Jugendlichen, gleichzeitig übernahmen sie auch Arbeiten in der Altenpflege. Triest beabsichtigte zunächst diese Fraueninitiative in die bestehende Kongregation „Töchter der Nächstenliebe vom Hl. Vinzenz von Paul“ einzugliedern, erhielt hierzu aber keine Genehmigung.

Die erstellten Ordensregeln orientierten sich am Leben und Schaffen des hl. Vinzenz von Paul. Am 2. Juli 1804 erhielten sie die Genehmigung zur Kongregation bischöflichen Rechts. Die Ordensgemeinschaft übersiedelte 1805 mit sechs Ordensschwestern nach Gent und trug von nun an ein eigenes Ordenskleid. Der in der Zwischenzeit zum Generalvikar des Bistums Gent avancierte Kanoniker Peter Joseph Triest wurde durch den Genter Bischof zum Generalsuperior auf Lebenszeit ernannt. Das Decretum laudis wurde am 29. September 1816 von Papst Leo XII. übergeben. Am 26. Juni 1928 erhielt die Ordensgemeinschaft durch Papst Pius XI. die päpstliche Approbation zur Kongregation päpstlichen Rechts. Der neue Arbeitsschwerpunkt wurde nun auf die Betreuung geistig behinderter Menschen und die Erziehung von Blinden und Taubstummen verlagert.

Organisation

Der Frauenorden verbreitete sich sehr schnell, es wurden Niederlassungen in England (1888), im Kongo (1892) in Ceylon (1896) und Indien (1897) gegründet. Neben den pflegerischen Tätigkeiten übernahmen die Ordensschwestern auch missionarische Aufgaben. Heute haben sie Ordensprovinzen in Europa (Belgien, Frankreich, Irland, Italien, Niederlande), Afrika (Demokratische Republik Kongo, Mali, Ruanda) und Asien (Indien, Israel, Pakistan, Sri Lanka). In Südamerika leiten sie eine Niederlassung in Venezuela. In der nachkonziliaren Zeit wurde festgelegt, dass die Ordensgemeinschaft eine eigene Generalsuperiorin wählen konnte, damit entfiel die Ernennung eines Generalsuperiors durch den Diözesanbischof. In den Ordenskapiteln von 1964 und 1968 wurden die Ordensstatuten kodifiziert, überarbeitet und an die Konzilsbeschlüsse des 2. Vatikanischen Konzil angeglichen.

In Folge dieser Erneuerungen wurde Mutter André Avelin (Antoinette Steverlinck) zur ersten Generalsuperiorin des Ordens gewählt. 2005 wurde die Inderin Mutter Valsala George Chennakadan zur Generalsuperiorin gewählt. Das Generalat hat seit 1968 seinen Sitz in Brüssel. 2008 zählte die Kongregation 1324 Mitglieder, die in 177 Häusern und Einrichtungen tätig sind.

Siehe auch

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужен реферат?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Maria, Hilfe der Christen — Unter dem Attribut Maria, Hilfe der Christen (auch: Maria, Helferin der Christen, lat. Auxilium Christianorum) wird in der römisch katholischen Kirche Maria verehrt. Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte der Maria Hilf Verehrung 2 Schutzmantelfest /… …   Deutsch Wikipedia

  • Barmherzige Maria — Die Sixtinische Madonna von Raffael aus dem Jahr 1512/1513, eine der bekanntesten Mariendarstellungen …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Ordenskürzel (katholisch) — „Sigel, Kurzformen für die Zugehörigkeit zu einer Ordensgemeinschaft, sind seit dem späten Mittelalter belegt. Sie wurden nie offiziell festgelegt. Frauenorden, die im Gefolge männlicher Orden entstanden, übernahmen meist deren Sigel.“ (Lexikon… …   Deutsch Wikipedia

  • Peter Joseph Triest — Kanoniker Peter Joseph Triest (1760 1836) Peter Joseph Triest (* 31. August 1760 in Brüssel; † 24. Juni 1836 in Gent) war ein belgischer Kanoniker der römisch katholischen Kirche. Er war Domherr in der St. Bavo Kathedrale und vierfacher… …   Deutsch Wikipedia

  • Frauenorden — Diese Seite gibt einen Überblick über die katholischen Ordensgemeinschaften und Kongregationen für Frauen. A Amantes de la Croix Anbetungsschwestern des königlichen Herzens Jesu Christi (Gesellschaft apostolischen Lebens) Anbetungsschweste …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Frauenorden — Diese Seite gibt einen Überblick über die katholischen Ordensgemeinschaften und Kongregationen für Frauen. A Amantes de la Croix Anbetungsschwestern des königlichen Herzens Jesu Christi (Gesellschaft apostolischen Lebens) Anbetungsschweste …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der katholischen Frauenorden — Diese Seite gibt einen Überblick über die römisch katholischen Ordensgemeinschaften und Kongregationen für Frauen. Inhaltsverzeichnis A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y …   Deutsch Wikipedia

  • Liste von Klöstern — Die Liste von Klöstern ist eine Liste von bestehenden und ehemaligen Klöstern, geordnet nach Ordensgemeinschaft, Land und Ort. Die Liste ist nicht vollständig. Bei einem Neueintrag wird darum gebeten, Ort, Gründungs und Aufhebungsdaten sowie eine …   Deutsch Wikipedia

  • Margareta Maria Alacoque — Jungfrau Geburt 22. Juli 1647, Verosvres, Burgund, Frankreich …   Deutsch Wikipedia

  • Ordenskürzel (katholisch) — A AA Pia Societas Presbyterorum ab Assumptione, Augustiniani ab Assumptione, Congregation des Augustines de l Assumption, Augustiner von der Himmelfahrt (Aufnahme) Mariens, Assumptionisten AD Ancillae Domini, Pauperes Ancillae Jesu Christi Arme… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”