Das Mädchen vom Moorhof (1958)

Das Mädchen vom Moorhof (1958)
Filmdaten
Originaltitel Das Mädchen vom Moorhof
Produktionsland Deutschland
Originalsprache Deutsch
Erscheinungsjahr 1958
Länge 88 Minuten
Altersfreigabe FSK 16
Stab
Regie Gustav Ucicky
Drehbuch Adolf Schütz
Produktion Walter Koppel
für Real-Film
Musik Siegfried Franz
Kamera Albert Benitz
Schnitt Alice Ludwig
Besetzung

Das Mädchen vom Moorhof ist ein deutscher Heimatfilm von Gustav Ucicky aus dem Jahr 1958. Er basiert auf der gleichnamigen Novelle von Selma Lagerlöf. Die Uraufführung fand am 12. September 1958 im Hamburger Ufa-Palast statt.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Helga Nilsson vom Moorhof fängt als Magd die Arbeit bei Per Eric Martinsson an. Dessen Frau ist wegen einer Krankheit bettlägerig und Martinsson macht die naive Helga zu seiner Geliebten, verspricht ihr Hilfe und Unterstützung und entlässt sie, als sie von ihm schwanger wird. Helga geht in die Stadt und arbeitet in einer Fabrik, bis ihr Sohn zur Welt kommt. Erst danach kehrt sie zu ihren armen Eltern auf den Moorhof zurück.

Ihr Vater will das Recht auch für sie als arme Familie durchsetzen: Martinsson soll Alimente für seinen unehelichen Sohn bezahlen. Er lässt Helga daher gegen ihn vor Gericht ziehen, obwohl ihr die öffentliche Ausbreitung des Falls unangenehm ist. Beim Gerichtstag sagt Martinsson aus, er habe nie ein Verhältnis zu Helga gehabt. Als er das auf die Bibel beschwören will, entreißt Helga ihm die Bibel. Zwar sei Martinsson der Vater ihres Kindes, doch wolle sie nicht verantworten, dass er sich mit einem falschen Schwur vor Gott versündigt. Sie ziehe daher die Klage zurück. Der Richter reicht ihr voll Achtung die Hand und Helga geht als moralische Siegerin aus der Gerichtsverhandlung. Martinsson wird als Meineidiger fortan gemieden. An Helgas Lage hat sich jedoch nichts geändert und so will sie sich am Wehr ertränken, kann jedoch in letzter Sekunde unter anderem vom reichen Gudmund gerettet werden. Der war Helga schon immer gutgesinnt und so stellen seine Eltern sie als Magd ein.

Gudmund soll die Tochter des Amtsmannes, Hildur, heiraten. Beide sind verlobt, doch entpuppt sich Hildur zunehmend als verwöhnte und anspruchsvolle Frau. Ihr Bruder Jan liebt Helga, besitzt jedoch psychotische Anwandlungen, die sie wie auch seine brutale Art abschrecken. Da Hildur eifersüchtig auf Helga ist, setzt sie durch, dass Helga entlassen wird.

Zwei Tage vor der Hochzeit betrinkt sich Gudmund mit seinen Freunden, darunter auch Jan; als sie sich weigern, mit Martinsson zu trinken, provoziert dieser die Gruppe mit der Frage, wer der Anwesenden denn Helgas Kind gezeugt habe. Es kommt zu einer Schlägerei. Am nächsten Tag wacht Gudmund verkatert auf und erhält die Nachricht, dass Martinsson nachts erstochen wurde – die Klinge steckte noch in seinem Schädel. Gudmunds Messerklinge wiederum ist abgebrochen, sodass er, obwohl er keine Erinnerung an den Vorabend hat, sich als Täter sieht. Am Tag der Hochzeit sagt er dies der Familie Hildurs, die daraufhin die Hochzeit absagt. Die Polizei wird verständigt.

Als Helga von der angeblichen Täterschaft Gudmunds erfährt, die nur durch die abgebrochene Klinge bewiesen wird, weiß sie ihn unschuldig: Sie selbst hatte sein Messer zum Späne schneiden erhalten und dabei die Klinge abgebrochen. Helga überzeugt Hildur, zu Gudmund zurückzukehren und zu ihm zu stehen, da er unschuldig ist. Obwohl sie selbst Gudmund liebt, glaubt sie, er liebe Hildur und will ihn glücklich sehen. Hildur wiederum folgt Helgas Rat. Gudmund hat sich unterdessen von Hildur losgesagt, da sie nicht ihn, sondern nur seinen Reichtum liebt. Er hat sich stattdessen für Helga entschieden; auch Hildurs Entschuldigung lässt ihn nicht zu ihr zurückkehren.

Unterdessen hatte Jan Helga abgefangen. Er gesteht ihr seine Liebe und will mit ihr nach Amerika gehen. Als sie ihm sagt, dass sie Gudmund liebt, gesteht er seinen Eltern schließlich, dass er Martinsson getötet hat, weil der Helga so schlecht behandelt habe. Seine Täterschaft wird bald bekannt und Gudmund fährt nun auf den Moorhof, um Helga einen Heiratsantrag zu machen. Als er ankommt, fallen sich beide in die Arme und küssen sich.

Kritik

Das Lexikon des Internationalen Films bezeichnete die „wortgetreu adaptierte Selma-Lagerlöf-Novelle“ als „in gehobenem Unterhaltungsstil inszeniert; darstellerisch überzeugend“.[1]

Cinema befand: „Gut gespielt und ohne Heimatfilm-Gedöns.“[2]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Klaus Brüne (Hrsg.): Lexikon des Internationalen Films. Band 5. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 1990, S. 2395.
  2. Vgl. cinema.de

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