Hans Nielsen

Hans Nielsen

Hans Albert Nielsen (* 30. November 1911 in Hamburg; † 11. Oktober 1965 in Berlin) war ein deutscher Schauspieler und Synchronsprecher.

Leben

Nach einer kaufmännischen Lehre nahm Nielsen privaten Schauspielunterricht bei Albrecht Schoenhals und Erich Ziegel. 1932 gab er an den Hamburger Kammerspielen sein Bühnendebüt. Engagements in Augsburg, Kiel, Leipzig, Berlin, München und Düsseldorf sollten folgen.

1937 gab er in der Produktion Daphne und der Diplomat zudem sein Spielfilmdebüt. In den nächsten Jahren folgten Auftritte in größeren Produktionen wie Heimat (neben Zarah Leander), Friedrich Schiller – Triumph eines Genies (neben Horst Caspar) und Der große König (neben Otto Gebühr).

Nach Kriegsende gründete Nielsen zunächst eine Kabarettgruppe (Die Außenseiter) und spielte in Revuen von Günter Neumann. Mit einer Rolle in Helmut Käutners Drama In jenen Tagen (1947) konnte er bereits wieder an alte Kinoerfolge anschließen. Dabei verkörperte er oft gutmütige und sympathische Charaktere in Amt und Würden. So gab er den Gerichtspräsidenten neben Curt Goetz in dessen Satire Hokuspokus, den Strafverteidiger in Gestehen Sie, Dr. Corda, einen Kommissar neben Christopher Lees Sherlock Holmes und das Halsband des Todes, den Polizeichef in Scotland Yard jagt Dr. Mabuse und neben Heinz Rühmanns Jugendrichter abermals einen Gerichtspräsidenten. Darüber hinaus spielte er neben Curd Jürgens und Lilo Pulver in der Conrad Ferdinand Meyer-Verfilmung Gustav Adolfs Page, den Don Pedro Alvarez in den Karl-May-Verfilmungen Der Schatz der Azteken und Die Pyramide des Sonnengottes sowie in den Edgar-Wallace-Verfilmungen Das indische Tuch, Das Phantom von Soho und Die Tür mit den sieben Schlössern – bei letzterem sogar als Oberschurke.

Seit 1948 arbeitete Nielsen zudem umfangreich in der Synchronisation und lieh seine Stimme berühmten Schauspielkollegen wie Fred Astaire (Ein süßer Fratz und Daddy Langbein), Gary Cooper (u.a. Gegenspionage), Errol Flynn (u.a. Robin Hood, König der Vagabunden, Die Liebesabenteuer des Don Juan und Herr des Wilden Westens), Cary Grant (Hexenkessel), Rex Harrison (Cleopatra), Phil Silvers (Es tanzt die Göttin), David Niven (u.a. Des Königs Dieb), Tyrone Power (u.a. Im Zeichen des Zorro und In den Klauen der Borgia), James Stewart (u. a. in seiner Oscar-prämierten Rolle in Die Nacht vor der Hochzeit und Anatomie eines Mordes), Robert Taylor (Quo vadis?), Spencer Tracy (Malaya) und Orson Welles (Citizen Kane).

Hans Nielsen wirkte durch sein Äußeres immer älter, als er tatsächlich war. Er starb am 11. Oktober 1965 im Alter von nur 53 Jahren an Leukämie. Sein Grab befand sich in Berlin auf dem Friedhof Heerstraße im Berliner Ortsteil Westend.

Filmografie

  • 1937: Daphne und der Diplomat
  • 1937: Das Geheimnis um Betty Born
  • 1937: Tango Notturno
  • 1938: Kautschuk
  • 1938: Heimat
  • 1938: Rote Orchideen
  • 1938: Fracht von Baltimore
  • 1938: Preußische Liebesgeschichte (Uraufführung 1950)
  • 1939: Aufruhr in Damaskus
  • 1939: Fasching
  • 1939: Dein Leben gehört mir!
  • 1939: Alarm auf Station III
  • 1939: Mein Mann darf es nicht wissen
  • 1940: Trenck, der Pandur
  • 1940: Falstaff in Wien
  • 1940: Friedrich Schiller – Triumph eines Genies
  • 1941: Ich klage an
  • 1942: Der große König
  • 1942: Die Nacht in Venedig
  • 1943: Titanic
  • 1943: Ich werde dich auf Händen tragen
  • 1943: Leichtes Blut
  • 1943: Um 9 kommt Harald
  • 1944: Musik in Salzburg
  • 1944: Der Engel mit dem Saitenspiel
  • 1945: Das kleine Hofkonzert (Uraufführung 1949)
  • 1945: Der Scheiterhaufen (unvollendet)
  • 1945: Dr. phil. Döderlein (unvollendet)
  • 1947: In jenen Tagen
  • 1947: Herzkönig
  • 1948: Chemie und Liebe
  • 1948: Unser Mittwoch Abend
  • 1948: Die kupferne Hochzeit
  • 1949: Heimliches Rendezvous
  • 1949: Nachtwache
  • 1950: Fünf unter Verdacht
  • 1950: Kronjuwelen
  • 1950: Die Tat des Anderen
  • 1951: Das späte Mädchen
  • 1952: Die Spur führt nach Berlin
  • 1953: Die blaue Stunde
  • 1953: Hokuspokus
  • 1953: Die geschiedenen Frau
  • 1953: Heimlich, still und leise...
  • 1954: Aus eigener Kraft
  • 1954: Der erste Kuß
  • 1954: Hochstaplerin der Liebe
  • 1954: Geliebtes Fräulein Doktor
  • 1955: Zwischenlandung in Paris (Escale à Orly)
  • 1955: Die heilige Lüge
  • 1955: Meine Kinder und ich
  • 1955: Roman einer Siebzehnjährigen
  • 1955: Teufel in Seide
  • 1956: Die wilde Auguste
  • 1956: Vor Sonnenuntergang
  • 1956: Vergiß, wenn Du kannst
  • 1956: Der Bauer vom Brucknerhof
  • 1956: Hochzeit auf Immenhof
  • 1956: Kleines Zelt und große Liebe
  • 1956: Ein Herz kehrt heim
  • 1956: Die liebe Familie
  • 1957: Königin Luise
  • 1957: Glücksritter
  • 1957: Und das am Montagmorgen (Fernsehfilm)
  • 1957: Tolle Nacht
  • 1957: Diebelei (Fernsehfilm)
  • 1957: Made in Germany – Ein Leben für Zeiss

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужна курсовая?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Hans Nielsen — may refer to the following people:* Hans Nielsen (actor) (1911 1965), a German actor who starred in the Nazi propaganda film Titanic from 1943. * Hans Nielsen (boxer), a Danish boxer who won a gold medal at the 1924 Summer Olympics. * Hans… …   Wikipedia

  • Hans Nielsen — Pour les articles homonymes, voir Nielsen. Hans Albert Nielsen, né le 30 novembre 1911 à Hambourg et mort de leucémie le 11 octobre 1965 à Berlin Ouest, est un acteur de cinéma allemand dont la carrière cinématographique se… …   Wikipédia en Français

  • Hans Nielsen Hauge — Naissance 3 avril 1771 Hauge, Comté de …   Wikipédia en Français

  • Hans Nielsen Hauge — (April 3, 1771 March 29, 1824) was a revivalist Norwegian lay preacher who spoke up against the Church establishment in Norway. He and his followers were persecuted in their time, though their teachings were in keeping with Lutheran doctrine. He… …   Wikipedia

  • Hans Nielsen (Bahnsportler) — Hans Nielsen (* 26. Dezember 1959 in Brørup, Dänemark) ist ein ehemaliger dänischer Speedwayfahrer. Er war ab den 1970er Jahren aktiv und beendete 1999 seine aktive Karriere. Während seiner aktiven Zeit war er sehr erfolgreich. Er wurde viermal… …   Deutsch Wikipedia

  • Hans Nielsen Hauge — Porträt des Hans Nielsen Hauge um 1800 Hans Nielsen Hauge (* 3. April 1771 in Tune, Østfold, nahe Fredrikstad, Norwegen; † 29. März 1824 bei Oslo) war ein norwegischer Laienprediger und Stifter der …   Deutsch Wikipedia

  • Hans Nielsen (speedway rider) — Hans Hollen Nielsen (born 26 December 1959 in Brørup, Denmark) a prominent speedway rider active from the 1970s to the late 1990s; a former World Champion.Nielsen was one of the most successful riders the sport has ever seen. Altogether he… …   Wikipedia

  • Hans Nielsen — Speedwaykører fra Brovst med 22 verdensmesterskaber …   Danske encyklopædi

  • Hans Pawlow — Hans Pössenbacher (* 14. Juli 1895 als Hans Pawlow in Graz, Österreich; † 24. Februar 1979 in München) war ein deutscher Schauspieler und Synchronsprecher. Inhaltsverzeichnis 1 Biografie 2 Filmografie …   Deutsch Wikipedia

  • Nielsen — ist ein patronymisch gebildeter dänischer Familienname mit der Bedeutung „Sohn des Niels“. Bekannte Namensträger Inhaltsverzeichnis A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”