- Der Freiwillige
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Der Freiwillige Beschreibung Zeitschrift für ehemalige Angehörige der Waffen-SS Verlag Munin Verlag Erstausgabe 1954 Verkaufte Auflage 5000 Exemplare ZDB 300296-2 Der Freiwillige ist eine Zeitschrift für ehemalige Angehörige der Waffen-SS. Das rund 36 Seiten starke Heft erscheint beim rechtsradikalen Munin-Verlag aus Reinsfeld. Der Freiwillige erscheint seit 1954 als das Zentralorgan der Landesverbände der Hilfsgemeinschaft auf Gegenseitigkeit der Soldaten der ehemaligen Waffen-SS (HIAG). Führenden Einfluss auf die HIAG und deren Sprachrohr hatten die SS-Generale Felix Steiner, Kurt Meyer, Paul Hausser und Herbert Otto Gille.
Der Munin-Verlag, der das Heft verlegt, gilt als rechtsextrem. Das Heft wird über Versandhandlungen aus dem rechten Spektrum, wie dem Levensboom von David Petereit vertrieben.
Im Gründungsjahr 1954 hatte Der Freiwillige eine Auflage von 11.500 Stück, 1992 noch 8.000 und 2006 waren es nur noch 5.000 Exemplare.[1]
Inhaltsverzeichnis
Themen und Tendenzen
Hauptthema der Zeitschrift ist die Darstellung der Waffen-SS als eine regulär kämpfende Truppe, teilweise auch als „Elite-Truppe“, verbunden mit einer allgemeinen Militärnostalgie. Daneben finden sich geschichtsrevisionistische Artikel, die nicht allein die Geschichte der Waffen-SS betreffen. Grundsätzlich wird die Waffen-SS wird als Vorkämpfer einer „antikommunistischen Vereinigung Europas“ dargestellt.
In den 1960er Jahren propagierte die Zeitschrift neben einer Rehabilitierung der Waffen-SS auch eine Denunzierung ehemaliger Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus. In der Ausgabe 8/1963 schrieb ein anonymer Autor : Aber wenn man unsere Unruhe, unser Unbehagen über die doch noch zweifellos unvollendete Demokratie damit beantwortet, daß man die Aussprache unter uns als staatsgefährdend betrachtet, wenn man unseren Ehrendienst vor dem Ansturm kommunistischer Partisanenorganisationen als staatsgefährdend erklärt, dann ist die Gerechtigkeit und Freiheit der Demokratie aufs Spiel gesetzt, und Gott möge denen gnädig sein, die sich nicht gescheut haben, uns der VVN und FIR (Organisationen der Widerstandskämpfer - Anmerkung) zum Fraße hinzuwerfen.[2]
Die Zeitschrift agitierte auch gegen bekannte Schriftsteller und Publizisten aus Westdeutschland wie Günter Blöcker, Heinrich Böll, Christian Geissler , Günter Grass und Erich Kuby. Ihre Schriften wurde abgelehnt und als "Verwahrlosung" bezeichnet.[2]
Der Fall Engel
Die Zeitschrift rief 1999 dazu auf, sachdienliche Hinweise zu geben, die zur Entlastung des Mitglieds der Waffen-SS Friedrich Engel aus Hamburg führen sollten. Er war wegen Kriegsverbrechen in Italien angeklagt [3] und von einem italienischen Militärgericht in Abwesenheit wegen 249-fachen Mordes zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Engel legte in Deutschland Revision gegen das Urteil ein. Drei Jahre später kam er in Deutschland vor Gericht: Das Landgericht Hamburg verurteilte den damals 93-jährigen Engel im Juli 2002 zu sieben Jahren Haft. Wegen seines hohen Alters blieb Engel jedoch bis zu seinem Tod 2007 auf freiem Fuß.
Weblinks
Einzelnachweise
Kategorien:- Publikumszeitschrift (Deutschland)
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