Die Frau mit den 5 Elefanten

Die Frau mit den 5 Elefanten
Filmdaten
Originaltitel Die Frau mit den 5 Elefanten
Produktionsland Schweiz/Deutschland
Originalsprache deutsch
Erscheinungsjahr 2009
Länge 93 Minuten
Altersfreigabe FSK 6
Stab
Regie Vadim Jendreyko
Drehbuch Vadim Jendreyko
Produktion 3Sat, Mira Film, Filmtank, Schweizer Fernsehen (SF), Zweites Deutsches Fernsehen (ZDF)
Musik Daniel Almada, Martin Iannaccone
Kamera Niels Bolbrinker, Stéphane Kuthy
Schnitt Gisela Castronari-Jaensch
Besetzung
  • Swetlana Geier
  • Anna Götte
  • Hannelore Hagen
  • Jürgen Klodt
  • Johannes Geier (Archivmaterial)
  • Sofiya Nikolaevna Mikhaylova (Archivmaterial)
  • Fyodor Ivanovich Mikhaylov (Archivmaterial)

Die Frau mit den 5 Elefanten ist ein Dokumentarfilm aus der Schweiz und Deutschland aus dem Jahr 2009. Der Regisseur Vadim Jendreyko begleitet Swetlana Geier, eine der großen zeitgenössischen Übersetzerinnen russischer Literatur ins Deutsche, auf einer Reise an die Orte ihrer frühen Lebensgeschichte.

Der Film hatte am 26. April 2009 auf dem Dokumentarfilm Festival Visions du Réel in Nyon seine Schweizer Premiere. Seine Deutsche Premiere feierte der Film am 30. Oktober 2009 beim internationalen Filmfestival DOK Leipzig. In Österreich lief er zum ersten Mal beim Vienna International Film Festival am 24. Oktober 2009. Filmstart in Deutschland war am 26. Januar 2010.

Inhaltsverzeichnis

Inhalt

Swetlana Geier, eine der bedeutendsten Übersetzerinnen russischer Literatur ins Deutsche, war eine beeindruckende Frau mit großem Charisma. 2004 schloss sie ihr Hauptwerk ab, die Neuübersetzung der fünf großen Romane von Dostojewskij: Verbrechen und Strafe (1994), Der Idiot (1996), Böse Geister (1998), Die Brüder Karamasow (2004) und Ein grüner Junge (2006), die sie selbst als ihre „fünf Elefanten“ bezeichnet.

Als junge Frau arbeitete sie als Dolmetscherin für eine deutsche Firma im besetzten Kiew und verließ die Ukraine 1943, als die deutschen Truppen abziehen mussten. In ihrer Wahlheimat Deutschland entstand neben Lehrtätigkeiten an den Universitäten in Karlsruhe, Freiburg im Breisgau und Witten/Herdecke ihr beeindruckendes literarisches Werk. Bis ins hohe Alter kehrte sie nie mehr an die Orte ihres frühen Lebens zurück. Diese waren für sie unbetretbar. Denn ihr Vater wurde Opfer stalinistischer Säuberungen und ihre Jugendfreundin wurde zusammen mit 30.000 anderen Juden in der Schlucht von Babyn Jar umgebracht.

Gegen Ende ihres Lebens kehrte Swetlana Geier an die Orte ihrer Geschichte in der Ukraine zurück, die sie bis dahin nicht hatte aufsuchen können. Der Film dokumentiert diese Reise. Dabei verknüpft Vadim Jendreyko die Lebensgeschichte der Übersetzerin mit ihrem reichen literarischen Schaffen und versucht zu ergründen, was die Faszination dieser beeindruckenden Frau ausmacht. Es entstand ein Film über die Verwandlung von Schrecken in Schönheit und über die behütende und rettende Kraft der Sprache.

Auszeichnungen

  • Grand Jury Award am Dokumentarfilmfestival Silverdocs
  • Nominierung, Deutscher Filmpreis 2010 in der Kategorie „Programmfüllende Dokumentarfilme“
  • Quartz – Schweizer Filmpreis, März 2010 in der Kategorie „Bester Dokumentarfilm
  • Preis am BAKA Forum 2010, Januar 2010, ausgezeichnet mit dem „SRG/SSR idée suisse Preis“ („for the best educational, societal or science television programme for a large audience“)[1]
  • Trieste Film Festival, Januar 2010, „Alpe Adria Cinema Preis“ für den besten Dokumentarfilm[2]
  • Trieste Film Festival, Januar 2010, Publikumspreis für den besten Dokumentarfilm[3]
  • Nominierung European Film Academy, Oktober 2009, EUROPEAN FILM ACADEMY DOCUMENTARY – Prix ARTE
  • Filmfestival DOK Leipzig, Oktober 2009 DEFA-Förderpreis „für einen herausragenden deutschen Dokumentarfilm“[4]
  • Visions du Réel in Nyon, April 2009, Preis der Jury des Internationalen Wettbewerbe – Prix de la SRG SSR idee suisse
  • Visions du Réel in Nyon, April 2009, Preis der Jury Schweizer Film – Prix „création“ für den besten Schweizer Film des Festivals in allen Kategorien, gestiftet von der Schweizerischen Autorengesellschaft SSA und Suissimage
  • Visions du Réel in Nyon, April 2009 – Lobende Erwähnung der interreligiösen Jury

Literatur

  • Erich Klein: Überläuferin mit fünf Elefanten. Zu Vadim Jendreykos Filmporträt von Swetlana Geier. In der Literaturzeitschrift Wespennest, Nr. 159, November 2010, Seite 98. [5]

Weblinks

Nachweise

  1. BAKA Forum
  2. Trieste Film Festival
  3. Trieste Film Festival
  4. Filmfestival DOK Leipzig
  5. Wespennest 159: Inhaltsverzeichnis und Editorial. (PDF-Datei, 0.2 MB), Abgerufen am 13. Januar 2011.

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать реферат

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Die Sendung mit der Maus — Die Maus, der Elefant und die Ente Seriendaten …   Deutsch Wikipedia

  • Die Katze im Taubenschlag — (Originaltitel Cat Among the Pigeons) ist der 51. Kriminalroman von Agatha Christie. Er erschien zuerst im Vereinigten Königreich am 2. November 1959 im Collins Crime Club [1] und im März 1960 in den USA bei Dodd, Mead and Company [2]. Der Scherz …   Deutsch Wikipedia

  • Die Fliegenmeister — Dieser Artikel oder Abschnitt bedarf einer Überarbeitung. Näheres ist auf der Diskussionsseite angegeben. Hilf mit, ihn zu verbessern, und entferne anschließend diese Markierung. Seriendaten Originaltitel: Włatcy móch Pr …   Deutsch Wikipedia

  • Die Straße der Erfolgreichen — Filmdaten Deutscher Titel Die Straße der Erfolgreichen Originaltitel Flamingo Road …   Deutsch Wikipedia

  • Die außergewöhnlichen Abenteuer des Saturnino Farandola — Filmdaten Deutscher Titel Die außergewöhnlichen Abenteuer des Saturnino Farandola Originaltitel Le avventure straordinarissime di Saturnino Farandola …   Deutsch Wikipedia

  • Elefanten vergessen nicht — (Originaltitel Elephants Can Remember) ist der 63. Kriminalroman von Agatha Christie. Es ist der vorletzte von der Autorin geschriebene Roman. Er erschien zuerst im November 1972 im Vereinigten Königreich im Collins Crime Club [1] und später im… …   Deutsch Wikipedia

  • Die Büchse der Pandora (Buch) — Die Büchse der Pandora (Originaltitel Partners in Crime) ist eine Sammlung von Kriminalgeschichten von Agatha Christie, die 1929 zuerst in den USA von Dodd, Mead and Company [1][2] und am 16. September desselben Jahres im Vereinigten Königreich… …   Deutsch Wikipedia

  • Die Arbeiten des Herkules — (Originaltitel The Labours of Hercules) ist eine Kurzgeschichtensammlung von Agatha Christie. Sie erschien zuerst 1947 in den USA bei Dodd, Mead and Company [1] [2] und im Vereinigten Königreich im September desselben Jahres im Collins Crime Club …   Deutsch Wikipedia

  • Die Schattenhand — (Originaltitel The Moving Finger) ist der 33. Kriminalroman von Agatha Christie. Er erschien zuerst im Juli 1942 in den USA bei Dodd, Mead and Company [1] und im Vereinigten Königreich im Collins Crime Club im Juni 1943 [2]. Der Scherz Verlag… …   Deutsch Wikipedia

  • Die Memoiren des Grafen — (Originaltitel The Secret of Chimneys) ist der fünfte Kriminalroman von Agatha Christie. Er erschien zuerst im Juni 1925 im Vereinigten Königreich bei The Bodley Head [1] und etwas später im selben Jahr in den USA bei Dodd, Mead and Company [2].… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”