Kulturministeriet

Kulturministeriet
Hauptsitz des Kulturministeriet in der Nybrogade im Zentrum Kopenhagens

Als Kulturministeriet wird das dänische Kulturministerium bezeichnet. Es ist eines von 18 Ministerien der dänischen Regierung[1] und hat seinen Sitz im Assistenshuset in der Nybrogade im Zentrum Kopenhagens. In seinen Aufgabenbereich fällt einerseits die Gesetzgebung zur Kunst-, Theater- und Filmförderung, andererseits deckt das Ministerium auch die Gebiete Radio und Fernsehen, das Urheberrecht sowie den Breiten- und Leistungssport ab.[2]

Derzeitiger dänischer Kulturminister ist seit Oktober 2011 Uffe Elbæk von der Partei Det Radikale Venstre.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Das Ministerium wurde per königlicher Resolution am 19. September 1961 als Ministerium für kulturelle Anliegen (Ministeriet for Kulturelle Anliggender) gegründet. Die meisten seiner Ressorts wurden damals aus dem Bildungsministerium ausgegliedert, einige Aufgaben stammten jedoch auch aus anderen Ministerien, wie zum Beispiel die Bereiche Theater und Film aus dem Justizministerium, Denkmalschutz aus dem Staatsministerium, das Dänische Zeughausmuseum aus dem Verteidigungsministerium und aus dem Handelsministerium unter anderem das Dänische Kunstgewerbemuseum und Danmarks Tekniske Museum.[2][3]

Die Förderpolitik des Ministeriums in Gestalt der Einkaufspolitik der Stiftung Statens Kunstfond geriet ab 1964 in die Kritik, wurde aber später mit zunehmenden Kulturkonsum und einem erweiterten Kunstverständnis akzeptiert.[4]

In der kurzen Zeit von 1987 bis 1988 nannte sich das Ministerium Kultur- og Kommunikationsministeriet und seit 1988 trägt es seinen heutigen Namen Kulturministeriet. In der Zeit seines Bestehens erfolgten etliche Kompetenzverschiebungen,[3] wie etwa 1974 die Übernahme der Filmzensur und 1976 des Sportbereichs.[4] Bei einer Regierungsumbildung im Januar 1993 wurden gleich eine Vielzahl von Ressorts umverteilt, was zu einer Erweiterung des Aufgabenbereichs führte. Dadurch mussten zusätzliche Räume in der benachbarten Snaregade bezogen werden.[5]

Unter der Bezeichnung Kulturkanon wurde 2006 unter dem damaligen Kulturminister Brian Mikkelsen eine Liste mit 108 Werken veröffentlicht, die das dänische Kulturerbe erfassen soll. Das Projekt zog weitere „Kanons” nach sich.[6]

Behörden und staatliche Institutionen

Neben den drei Behörden Kunststyrelsen (Kunstverwaltung), Kulturarvsstyrelsen (Kulturerbeverwaltung) und Styrelsen for Bibliotek og Medier (Bibliotheks- und Medienverwaltung) sind beim Kulturministeriet 34 staatliche Institutionen angegliedert,[7] darunter:

Institution[8] Beschreibung[8] Sitz
Arkitektskolen Aarhus Die Architekturschule Aarhus ist eine Ausbildungs- und Forschungseinrichtung für 800 Architektur- und Design-Studenten. Aarhus
Danish Crafts Danish Crafts vermarktet dänisches Kunsthandwerk im In- und Ausland, indem es zum Beispiel Ausstellungen durchführt. Kopenhagen
Danmarks Kunstbibliotek Dänemarks Kunstbibliothek ist die wichtigste Fachbibliothek für Architektur, Bildende Kunst und Kunstgeschichte. Kopenhagen
Dansk Jagt- og Skovbrugsmuseum Dänisches Jagd- und Forstmuseum Hørsholm
Dansk Landbrugsmuseum Das Dänische Landwirtschaftsmuseum zeigt Ausstellungen zur Landwirtschaftsgeschichte. Gammel Estrup
Dansk Sprognævn Der Dänische Sprachausschuss registriert neue Wörter und legt die Rechtschreibung der dänischen Sprache fest. Kopenhagen
Det Danske Filminstitut Das Dänische Filminstitut entstand 1997, als die Institutionen Statens Filmcentral und Det Danske Filmmuseum zusammengelegt wurden. Kopenhagen
Den Danske Filmskole Die Dänische Filmschule bildet in den Bereichen Film, Animation, TV und Drehbuch aus. Kopenhagen
Den Hirschsprungske Samling Die Hirschsprung-Sammlung enthält Werke des Kunstsammlers Heinrich Hirschsprung und seiner Frau. Kopenhagen
Det Informationsvidenskabelige Akademi Die Informationswissenschaftliche Akademie (früher Danmarks Biblioteksskole) ist eine Hochschule für Informationswissenschaften. Kopenhagen
Det Jyske Musikkonservatorium Das Jütische Musikkonservatorium entstand im Januar 2010 durch eine Fusion des Aalborger Nordjysk Musikkonservatorium und Det Jyske Musikkonservatorium in Aarhus. Aarhus
Det Kongelige Bibliotek Die Dänische Königliche Bibliothek ist Dänemarks Nationalbibliothek und Universitätsbibliothek der Universität Kopenhagen. Kopenhagen
Det Kongelige Danske Kunstakademi, Billedkunstskolerne An den Schulen für Bildende Kunst der Königlich Dänischen Kunstakademie sind rund 200 Studenten eingeschrieben. Kopenhagen
Det Kongelige Danske Kunstakademis Skoler for Arkitektur, Design og Konservering Die Schulen für Architektur, Design und Präparation der Königlich Dänischen Kunstakademie fusionierten im Juni 2011. Kopenhagen
Det Kongelige Danske Musikkonservatorium Das Königlich Dänische Musikkonservatorium ist das älteste seiner Art in Dänemark. Kopenhagen
Det Kongelige Teater Das Königliche Theater am Kongens Nytorv gibt es seit 250 Jahren und präsentiert Schauspiel, Oper, Ballett und Orchester. Kopenhagen
Kunsthal Charlottenborg Die Kunsthalle Charlottenborg gilt als die größte Ausstellungs- und Begegnungsstätte für Gegenwartskunst in der Hauptstadt. Kopenhagen
Nationalmuseet Die Ausstellungen des Dänischen Nationalmuseums vermitteln in- und ausländische Kulturgeschichte. Seine Aufgaben umfassen die Archäologie, Ethnologie, Naturwissenschaften, Erhalt von Kirchen, altertümliche Funde und Verleih von Museumsstücken. Kopenhagen
Nota - Nationalbibliotek for mennesker med læsevanskeligheder Nota ist die Nationalbibliothek für Menschen mit Leseschwächen, die Hörbücher, E-Books und Werke in Brailleschrift herstellt und verleiht. Kopenhagen
Ordrupgaard Das Ordrupgaard Museum enthält dänische und französische Kunst aus dem 19. und 20. Jahrhundert. Seine Sammlungen gelten als die bedeutendsten Nordeuropas. Charlottenlund in der Gentofte Kommune
Rytmisk Musikkonservatorium Das Rhythmische Musikkonservatorium von 1986 bildet 200 Studenten in rhythmischer Gegenwartsmusik aus. Kopenhagen
Statens Arkiver Die öffentlich zugänglichen Staatlichen Archive bestehen aus sieben Abteilungen: dem Rigsarkivet in Kopenhagen, den regionalen Archiven (Landsarkivet) für Seeland, Fünen, Nordjütland und Sønderjylland, dem Gewerbearchiv (Erhvervsarkivet) in Aarhus sowie dem Dansk Data Arkiv in Odense. Kopenhagen (Rigsarkivet)
Statens Forsvarshistoriske Museum, Orlogsmuseet und Tøjhusmuseet Das Staatliche wehrgeschichtliche Museum zeigt 700 Jahre dänische Militärgeschichte und ist seit 2004 unter einem Dach mit dem Kriegsmarinemuseum und dem Königlich Dänischen Zeughausmuseum. Kopenhagen
Statens Museum for Kunst Das Staatliche Kunstmuseum konzentriert sich auf Bildende Kunst und ist die Nationalgalerie des Landes. Kopenhagen
Statens Teaterskole An der Staatlichen Theaterschule werden rund 120 Studenten ausgebildet. Kopenhagen
Statens Værksteder for Kunst Die Staatlichen Kunstwerkstätten stellt im Speicher Gammel Dok Pakhus Arbeitsräume für Künstler bereit. Kopenhagen
Statsbiblioteket Die Staatsbibliothek wird vor allem von Studenten, Dozenten und Forschern der Universität Aarhus in Anspruch genommen. Aarhus
Syddansk Musikkonservatorium og Skuespillerskole Das Süddänische Musikkonservatorium und Schauspielschule entstand im Januar 2010 durch eine Fusion des Vestjysk Musikkonservatoriums (VMK), Det Fynske Musikkonservatorium (DFM), und der Schauspielschule Skuespillerskolen ved Odense Teater (SkO). Odense

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Statsministeriet: Ministerierne, abgerufen am 10. September 2011 (dänisch)
  2. a b Kaare R. Skou: Dansk politik A–Å. 1. Auflage. Aschehoug Dansk Forlag A/S, Kopenhagen 2005, ISBN 87-11-11652-8, Kulturministeriet, S. 414 (dänisch).
  3. a b Kulturministeriet: Kulturministeriets historie, abgerufen am 10. September 2011 (dänisch)
  4. a b Den Store Danske: Kulturministeriet, abgerufen am 10. September 2011 (dänisch)
  5. Kulturministeriet: Assistenshusets historie, abgerufen am 10. September 2011 (dänisch)
  6. Den Store Danske: Kulturkanon', abgerufen am 10. September 2011 (dänisch)
  7. Kulturministeriet: Organisation og institutioner, abgerufen am 10. September 2011 (dänisch)
  8. a b Kulturministeriet: Statsinstitutioner, abgerufen am 10. September 2011 (dänisch)
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