- Dückeburg
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Dückeburg Die Dückeburg von Norden
Entstehungszeit: vor 1444 Burgentyp: Niederungsburg Erhaltungszustand: wesentliche Teile erhalten Ständische Stellung: Adel Bauweise: Bruchstein Ort: Langenfeld-Reusrath Geographische Lage 51° 5′ 42,4″ N, 6° 58′ 29,2″ O51.0951138888896.974769444444459Koordinaten: 51° 5′ 42,4″ N, 6° 58′ 29,2″ O Höhe: 59 m ü. NN Die Dückeburg ist eine ehemalige Wasserburg in Langenfeld-Reusrath und steht unter Denkmalschutz.
Inhaltsverzeichnis
Lage
Die Dückeburg liegt unmittelbar an der Reusrather Straße sowie wenig nördlich der Alte Schulstraße mit dem Wegekreuz Dückeburg. Die Reusrather Straße war früher eine wichtige, parallel zum Mauspfad verlaufende Verbindung zwischen Immigrath und Reusrath. Dagegen war der vorgenannte Mauspfad (die heutige Opladener Straße) zwischen Rheingau im Süden und Hellweg in Essen überregional bedeutend als ältester bekannter Handelsweg durch das Rheinland. Im Osten der Dückeburg liegen das Further Moor mit den Ortslagen Furth und Hapelrath. Im Süden schließen sich Reusrath, im Westen Galkhausen und im Norden Immigrath an. Die ehemalige Niederungsburg ist heute von Feldern und Wiesen umgeben, im Norden und Osten jedoch in nur geringem Abstand zum Galkhauser Wald, der vom Galkhauser Bach durchflossen wird.
Zum Namen
Wie an den übrigen Siedlungsplätzen in Langenfeld auch, sind die Deutungen des Namens, hier „dücke“, vielfältig. Die Vorschläge reichen von der „dicken“ Burg über eine sich „duckende“ (versteckt liegende) Burg hin zu einer Ableitung vom mittelhochdeutschen „dugen“ oder „diuken“. Ersteres lasse sich mit „sinken“, letzteres mit „drücken“ oder „schieben“ übersetzen, was zu der Mutmaßung führte, mit der Dückeburg die Nachfolgerin des versunkenen Schlosses vor sich zu haben.[1] Die hierzu in Langenfeld erzählten Sagenversionen finden sich im Übrigen auf der Seite Hapelrath. Träfe diese Vermutung zu, könnte bereits eine ihrer Vorgängerinnen diesen Namen getragen haben, nämlich das Bodendenkmal Motte Flachenhof im Immigrath.[2]
Geschichte
Die Dückeburg wird 1444 als Duckenburch erstmals urkundlich erwähnt. Erste Eigentümer waren die Herren von Zobbe und von Sieberg.[3] Ein Johann Pieck von Sieberg machte einen Teil seines Vermögens mit dem Handel mit Ziegelsteinen. Ganze Schiffsladungen habe er nach Köln verkauft.[4] Ihnen folgten ab 1466 die Herren von Etzbach für mehr als 200 Jahre.[3] In diese Zeit fällt auch die Verpfändung des Erbteils an der Dückeburg durch einen Wilhelm von Etzbach am 26. November 1524.[4] Den von Etzbachs wiederum folgten die Herren Spies von Büllesheim.[3]
1795 wurde die Burg durch Kriegseinwirkungen beim Einfall französischer Truppen[5] durch Brand zerstört. Auf den Mauern wurde die ehemalige Burganlage dann als Gutshof wieder errichtet. Das zweigeschossige Wohnhaus trägt ein Krüppelwalmdach, eine Freitreppe beherrscht den Hof sowie die seitlich angefügten Wirtschaftsgebäude. Das Tor liegt zwischen Pfeilern in der Mitte der den Hof abschließenden Mauer. Ab Mitte des 19. Jahrhunderts (Müller nennt das Jahr 1829) war das Gut Eigentum der Grafen Mirbach zu Harff sowie nachfolgend deren Erben, den Herren zu Loudon-Vorst-Gudenau.
1816 wird die Dückeburg als ehemaliger Rittersitz in einer Tabelle mit Ortsnamen mit neun Einwohnern gelistet.[4]
Nach umfassender denkmalgerechter Bauwesen in den Jahren 2002 bis 2004 wurde die Hofanlage saniert.[3] Bei den Maßnahmen wurde der Stilmix aus Jahrhunderten beigehalten. Eine Wiederherstellung der noch vor 100 Jahren vorhandenen Wassergräben allerdings, die nach Nordwesten hin stattliche 55 Schritt breit waren und noch von einem 1,5 Meter hohen und bis vier Meter breiten Wall umgeben waren, erfolgte nicht.[6] Hierzu mutmaßlich gehörende wasserbauliche Maßnahmen im Wald auf die Trompeter Straße hin warten als mögliche Bodendenkmale noch einer näheren Erforschung.
Schlaglichter aus der Geschichte
Zur Besetzung einer Vikarstelle
Da die seelsorgerische Versorgung wesentlich von der Wirtschaftskraft einer Gemeinde abhing, mussten in der Honnschaft Reusrath, so weist es eine Aufstellung aus dem Jahre 1578 aus, die Eigentümer der Dückeburg den Hauptanteil der Kosten der Ausstattung einer Vikarstelle an St. Barbara tragen. Daher beteiligte sich die Familie von Etzbach, damals Eigentümer des Rittersitzes, mit einem „heusgen, hoef, garden, lant und 1 morgen heuwais“, insgesamt rund vier Morgen groß, an den Kosten. Allerdings stand der Familie von Etzbach dennoch nicht das alleinige Recht der Besetzung der Vikarstelle zu, die Bevölkerung war daran zu beteiligen.[4]
Aus der Zeit der Reformation
In den Zeiten der Reformation herrschte in Reusrath ein eifriges Ringen zwischen Lutheranern und Calvinisten. So standen auf der einen Seite viele Bürger Reusraths den Lutheranern nahe, nur wenige den Calvinisten. Zu dieser Minderheit zählte auch der Amtmann von Monheim und „Inwohner zur Dickhenburg“, Johann von Etzbach, der lutherische Prediger versprach, aber reformierte berief und dadurch diese und die ganze Bevölkerung in große Schwierigkeiten brachte.[4]
Zum Dückeburger Jagdgebiet
Zum Dückeburger Jagdrevier wurde im Jahre 1670 der Dückeburger Jäger Hansen auf dem Weyerhof zu Hapelrath, heute eine Wüstung, unter Eid befragt. Er gab in etwa als südliche Grenze den Verlauf der Wupper an, weiter im Westen den Rhein, als östliche Linie den Rothenberger Hof, den Weiler Furth, Gladbach ohne die Leichlinger Sandberge, dann aber Rupelrath und Gosse, längst der Ohligser Straße bis nach Ossenbruch, im Norden Schwanenmühle und Rietherbach bis auf das „Gericht“, dann zurück auf Immigrath zu und von dort in etwa gerade Linie über Ganspohl, Stevenshoven südlich am Knipprather Wald vorbei bis zum Rhein.[4]
Zur „Diebstraß“ nach Monheim
Die zuvor benannte Grenzstraße des Dückeburger Jagdgebietes vom Ganspohl südlich an Stevenshoven und Knipprath vorbei zum Rhein wurde die „Diebstraß“ genannt. Sie findet sich noch auf einer Karte des Kartographen LeCoq im Jahre 1805. Ob sie mit dem Galgen am „Galgendriesch“ in Verbindung gebracht werden muss[4] oder aber Ausdruck der Unfreiheit der Langenfelder gegenüber dem Amte Monheim war (nämlich so etwas wie den Diebstahl der Freiheit bezeichnend), bleibt unbekannt. Ohnehin ist der Name „Diebstraß“ für die Verbindung nach Monheim längst untergegangen. Des Weiteren war die Verwaltung Langenfelds von Monheim aus nie eine Einbahnstraße: Mit Johann und Bernhard von Etzbach stellte die Dückeburg zwei der Amtmänner an der Monheimer Verwaltungsspitze. Und es wurde Monheim eine Zeit lang umgekehrt, nämlich vom 15. April 1814 bis zum 30. September 1851, von Richrath aus verwaltet.[4]
Die Ertragskraft des Gutes ab 1824
Ein preußisches Gesetz aus dem Jahre 1824 bestimmte so genannte altlandtagsfähige Güter zu bestimmten Grundsteuern, wobei dann an Principal-Grundsteuer 75 Reichstaler oder mehr bezahlt wurde. Unter diesen Gütern befanden sich zwölf im Solinger Kreis. Nach Angaben des Landrats Hauer im Jahre 1932 belegte die Dückeburg hier den letzten Platz, die Wasserburg Haus Graven dagegen den sechsten Platz. Dennoch waren beide, im Gegensatz zum ehemaligen Rittersitz Langfort im heutigen Langfort, noch als ertragskräftige Höfe gelistet.[4]
Einzelnachweise
- ↑ Friedhelm Görgens: Langenfeld. Droste, Düsseldorf 1984.
- ↑ ritter-pitter.de, Zugriff am 7. Juli 2009.
- ↑ a b c d Umweltschutz- und Verschönerungsverein Langenfeld e.V.: Ein Führer durch Gebaute Geschichte Langenfelds.
- ↑ a b c d e f g h i Rolf Müller: Stadtgeschichte Langenfeld Rheinland. Stadtarchiv Langenfeld 1992.
- ↑ rotterdam-bau.de, Zugriff am 7. Juli 2009.
- ↑ Stephan Meisel: Traumdomizil in historischen Mauern. Ausgabe der Rheinischen Post vom 18. Juni 2005.
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