Engelhard von Neipperg

Engelhard von Neipperg
Grabplatte des Engelhard von Neipperg († 1495) in der Stadtkirche Schwaigern

Engelhard von Neipperg (* vor 1443; † 21. Januar 1495) entstammte dem Geschlecht der Herren von Neipperg, einem alten, ehemals reichsunmittelbaren Rittergeschlecht in Schwaben. Die Familie hat ihre Stammsitze in Neipperg und Schwaigern.

Familie

Engelhard von Neipperg war der jüngste Sohn des Reinhard II. von Neipperg und der Magdalena von Sickingen, der Tochter des Schwarz-Reinhard von Sickingen und der Katharina von Niefern.

Leben

Engelhard verdingte sich bereits in jungen Jahren im Dienste des Kurfürsten von der Pfalz. Ende 1460 unterlag er mit den Pfälzern bei Weinsberg in einem Gefecht gegen die Württemberger. Zu dieser Zeit wurde er bereits als Vogt zu Heidelberg bezeichnet. Engelhard und sein Bruder Wendel († 1480) erhielten nach der Schlacht bei Seckenheim 1462, in der sie an der Seite von Pfalzgraf Friedrich gekämpft hatten, den Ritterschlag. Sein Vetter Wilhelm von Neipperg († 1498), markgräflich badischer Landhofmeister, war unter den Besiegten.

Zeit seines Lebens blieb Engelhard der Kurpfalz aufs engste verbunden. 1472 wurde er Marschall des Pfalzgrafen Friedrich, 1476 Vicedom zu Neustadt an der Haardt. 1481 war er Vorsitzender beim pfälzischen Hofgericht und verschiedentlich Vertreter des Kurfürsten bei Huldigungen seiner Vasallen.

Er besaß ein Viertel der Stadt Bönnigheim, Anteile an Neipperg und Schwaigern sowie den ganzen Ort Adelshofen und eine Vielzahl weiterer Rechte und Güter. Nach dem Tod seiner Brüder Eberhard († vor 1480) und Hans († 1482) übernahm er die Güter und Rechte um (Alt-)Wiesloch, Schatthausen, Dielheim, Grauenbrunnen und Maisbach. Altwiesloch wurde sein Hauptwohnsitz. 1478 verabschiedete er gemeinsam mit zahlreichen Adeligen aus dem Kraichgau und dem Odenwald die Statuten der Gesellschaft mit dem Esel.

Engelhard von Neipperg war kinderlos geblieben und überließ ab 1491 gegen eine jährliche Leibrente seine gesamten Güter seinen Neffen Eberhard IV. und Wilhelm von Neipperg. Zuvor hatte ihm Kurfürst Philipp die Burg Windeck auf Lebenszeit als Sitz übertragen.

Engelhard von Neipperg starb 1495, und sein Grab ist in der Stadtkirche Schwaigern erhalten.

Literatur

  • Kurt Andermann: Das Kopialbuch des Engelhard von Neipperg († 1495). Urkundenregesten (um 1235) 1331–1493. Heimatverein Kraichgau, Sinsheim 1994 (Sonderveröffenlichung. Nr. 11).
  • Kurt Andermann: Zwischen adliger Herrschaft, fürstlichem Dienst und drohender Landsässigkeit. Die Vettern Engelhard und Wilhelm von Neipperg. In: Zeitschrift für die Geschichte des Oberrheins 146 (1998) (ISSN 0044-2607) S. 159–196. (nicht ausgewertet)

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