- Dielheim
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Wappen Deutschlandkarte 49.28258.7347222222222138Koordinaten: 49° 17′ N, 8° 44′ OBasisdaten Bundesland: Baden-Württemberg Regierungsbezirk: Karlsruhe Landkreis: Rhein-Neckar-Kreis Höhe: 138 m ü. NN Fläche: 22,67 km² Einwohner: 8.902 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 393 Einwohner je km² Postleitzahl: 69234 Vorwahl: 06222 Kfz-Kennzeichen: HD Gemeindeschlüssel: 08 2 26 010 Adresse der
Gemeindeverwaltung:Hauptstraße 37
69234 DielheimWebpräsenz: Bürgermeister: Hans-Dieter Weis Lage der Gemeinde Dielheim im Rhein-Neckar-Kreis Dielheim ist eine Gemeinde im Rhein-Neckar-Kreis in Baden-Württemberg.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Geografische Lage
Dielheim gehört zur Metropolregion Rhein-Neckar und liegt am westlichen Rande des Kraichgaus und am Rande der oberrheinischen Tiefebene. Nach Süden hin wird Dielheim durch die bewaldeten Hänge des Wallenbergs begrenzt, der mit seinen 247,8 m ü. NN die höchste Erhebung auf Dielheimer Gemarkung darstellt. Durch den Ortskern von Dielheim, sowie die Ortskerne der Gemeindeteile Horrenberg und Balzfeld fließt der Leimbach von östlicher nach westlicher Richtung, der in Balzfeld entspringt. Die nächstgelegenen größeren Städte sind Wiesloch (4 km), Heidelberg (20 km) und Sinsheim (15 km).
Gemeindegliederung
Zur Gemeinde Dielheim gehören Dielheim (5.776 Einwohner am 31. Dezember 2010)[2] sowie die Ortsteile Horrenberg (1.762 Einwohner), Balzfeld (1.023 Einwohner) und die Weiler Oberhof (40 Einwohner) und Unterhof (315 Einwohner).
Die Orte bilden jeweils einen Ortsteil. Die räumlichen Grenzen des Ortsteils Dielheim sind identisch mit der früheren Gemeinde Dielheim, die restlichen Ortsteile liegen im Gebiet der ehemaligen Gemeinde Horrenberg. Das Gemeindegebiet ist zudem in vier Wohnbezirke im Sinne der baden-württembergischen Gemeindeordnung gegliedert, wobei die Ortsteile Oberhof und Unterhof zu einem Wohnbezirk zusammengefasst werden, die restlichen Ortsteile bilden je einen Wohnbezirk.
Im Gemeindegebiet liegt die nur 860 genannte, abgegangene Ortschaft Hildebrandeshusen, die nicht sicher in einer der beiden ehemaligen Gemeinden lokalisiert werden kann.[3]
Nachbargemeinden
Folgende Gemeinden grenzen an die Gemarkung Dielheim, sie werden im Uhrzeigersinn beginnend im Norden genannt: Wiesloch, Meckesheim, Zuzenhausen, Sinsheim, Mühlhausen und Rauenberg.
Geschichte
Dielheim
Dielheim wurde 767 im Lorscher Codex als „diuuelenheim“ erstmals urkundlich erwähnt. 1272 kaufte das Fürstbistum Speyer die Hälfte des Ortes. Daneben hatten Adelsfamilien wie die von Sickingen, von Rosenberg (Erbauer der abgegangenen Burg Dielheim), von Menzingen, von Neipperg und von Gemmingen Besitz und Rechte in Dielheim bis Speyer 1512 den Ort ganz erwarb. Im Dreißigjährigen Krieg und im Pfälzischen Erbfolgekrieg wurde Dielheim zerstört. Im Reichsdeputationshauptschluss 1803 wurde Speyer säkularisiert und Dielheim wurde badisch. Am 1. März 1972 wurde Horrenberg mit den Ortsteilen Balzfeld sowie Ober- und Unterhof eingemeindet.
Jahr 1530 1818 1852 1905 1961 2007 2008 2010 Einwohner 330 792 1227 1799 3494 5799 5797 5776 Horrenberg
Horrenberg liegt an einer alten Römerstraße. Im Mittelalter führte die Reichsstraße von Speyer über Wimpfen nach Nürnberg. Um 1220 wurde zum Schutz der Straße eine Turmburg, die abgegangene Burg Horrenberg, gebaut, um die herum eine kleine Siedlung entstand. 1272 wird Horrenberg erstmals eindeutig in einer Urkunde genannt, aus der hervorgeht, dass Bischof Heinrich von Speyer die Burg mit privaten Mitteln für das Hochstift Speyer erwarb. Von 1462 bis 1498 musste Speyer Horrenberg an die Kurpfalz abtreten. Im Dreißigjährigen Krieg wurde der Ort zerstört und fiel 1803 an Baden. 1932 wurden Ober- und Unterhof eingemeindet.
Jahr 1530 1818 1852 1905 1961 2007 2008 2010 Einwohner 86 334 419 528 848 1788 1778 1762 Balzfeld
Balzfeld wurde vermutlich bereits um 1000 gegründet, gehörte aber seit dem Mittelalter zu dem jüngeren Horrenberg und teilte dessen Geschichte. 1306 wurde Balzfeld als „Balgesuelt“ erstmals urkundlich erwähnt. Im Gegensatz zur politischen Abhängigkeit war kirchlich Balzfeld der Hauptort und Horrenberg die Filiale. Von 1705 bis 1966 gab es insgesamt sieben Versuche der Balzfelder unabhängig zu werden, die alle scheiterten.
Jahr 1530 1818 1852 1905 1961 2007 2008 2010 Einwohner 71 211 382 431 598 1014 1012 1023 Unterhof
Unterhof wurde 1341 als „inferiori curia“ erstmals urkundlich erwähnt. Der Ort bestand jahrhundertelang aus drei Höfen. Bis zum Übergang an Baden gehörte er durchgängig zum Hochstift Speyer. Im 19. Jahrhundert erhielt er einen eigenen Stabhalter und wurde schließlich 1932 zu Horrenberg eingemeindet.
Jahr 1530 1818 1852 1905 1961 2007 2008 2010 Einwohner 6 54 79 98 155 313 311 315 Oberhof
Oberhof, heute der kleinste Ortsteil von Dielheim, wurde 1341 als „superiore curia“ erstmals urkundlich erwähnt. Der Ort teilt die Geschichte Unterhofs und war bis in das 19. Jahrhundert wegen der fruchtbaren Böden größer als die Nachbargemeinde. Dann wirkte sich die etwas abgelegene Lage ungünstiger aus und Oberhof wurde an Einwohnerzahl überflügelt. 1932 erfolgte die Eingemeindung zu Horrenberg.
Jahr 1530 1818 1852 1905 1961 2007 2008 2010 Einwohner 19 77 60 69 64 39 38 40 Religionen
Entsprechend der jahrhundertelangen Zugehörigkeit zum Hochstift Speyer war die Bevölkerung früher fast ausschließlich katholisch. Auch in der jüngeren Vergangenheit gab es nur geringe Verschiebungen in der Verteilung der Religionszugehörigkeit. 2007 waren 76 Prozent der Einwohner katholisch und 16 Prozent evangelisch. Die übrigen gehörten einer anderen Religion an oder waren konfessionslos.
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat hat neben dem vorsitzenden Bürgermeister 20 Mitglieder, die alle fünf Jahre gewählt werden.
Gemeinderat 2009 Partei Stimmen Sitze CDU 57,9 % (-5,0) 13 (-1) Bürgerinnen für die Gemeinde 17,4 % (+4,7) 3 (+1) SPD 14,6 % (-3,2) 3 (=) Grüne 5,7 % (-0,9) 1 (=) Wahlbeteiligung: 59,0 % Außerdem gibt es für Horrenberg (mit Balzfeld, Unterhof und Oberhof) einen Ortschaftsrat und einen Ortsvorsteher als dessen Vorsitzendem. Für die Wahl des Ortschaftsrats wird die Unechte Teilortswahl angewendet.
Bürgermeister
Der Bürgermeister wird alle acht Jahre direkt gewählt. Seit 2002 amtiert Hans-Dieter Weis.
- 1948–1978: Erhard Greulich
- 1978–2002: Bruno Gärtner
- seit 2002: Hans-Dieter Weis
Wappen
Die Blasonierung des Wappens lautet: In Blau ein durchgehendes, geschliffenes silbernes Kreuz, bewinkelt von vier silbernen Sternen und belegt mit einem silbernen Herzschild, worin der schwarze lateinische Großbuchstabe D.
Das Wappen setzt sich zusammen aus den beiden alten Wappen von Dielheim und Horrenberg. Beide enthielten das in Blau liegende silberne Kreuz, das dem Hochstift Speyer entstammt.
Die Flagge ist Weiß-Blau und wurde zusammen mit dem Wappen 1985 vom Landratsamt Rhein-Neckar-Kreis genehmigt.[4]
Gemeindepartnerschaften
Dielheim pflegt seit 1985 eine Partnerschaft mit dem französischen Saint-Nicolas-de-Port, in der Nähe von Nancy gelegen, in Lothringen und seit 1994 mit der ungarischen Stadt Lengyeltôti im Kreis Somogy unweit des Balatons.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Regelmäßige Veranstaltungen
- Dielheimer Kerwe (September)
- Balzfelder „Geeleriewe“-Kerwe (November)
- Weihnachtsmärkte in Dielheim, Horrenberg, Unterhof (Adventszeit)
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Südlich von Dielheim verläuft die A 6. Durch Dielheim und Horrenberg führt die L 612. In die umliegenden Orte führen Buslinien. Dielheim gehört zum Tarifgebiet des Verkehrsverbunds Rhein-Neckar.
Historisch ist die Nebenbahn von Wiesloch-Walldorf über Wiesloch-Stadt, Alt-Wiesloch, Dielheim, Horrenberg, Baiertal und Schatthausen nach Meckesheim beachtenswert, die am 14. Mai 1901 eröffnet wurde und deren Personen- 1980 und Güterverkehr 1990 stillgelegt wurde. Sie erhielt bereits am 16. Oktober 1901 einen weiteren Streckenabschnitt in Richtung Waldangelloch über Rauenberg, Rotenberg, Tairnbach, Mühlhausen, Eichtersheim, Michelfeld. Der Eigentümer der Nebenbahn Wiesloch–Meckesheim/Waldangelloch war ursprünglich die BLEAG (Badische Lokal-Eisenbahnen AG) und ab 1932 die Deutsche Eisenbahn-Betriebsgesellschaft (DEBG).
Bildung
In Horrenberg gibt es eine Grundschule. Die Leimbachtalschule in Dielheim ist eine Grund- und Hauptschule mit Werkrealschule. Weiterführende Schulen gibt es im nahen Wiesloch. Die katholischen Pfarrei unterhält eine öffentliche Bücherei.
Persönlichkeiten
Ehrenbürger
Dielheim hat folgende Ehrenbürgerwürden verliehen:
- 1964: Martin Walter (1896-1987) war jahrzehntelang Pfarrer in Dielheim.
- 1978: Erhard Greulich (1914-1994) war 30 Jahre Bürgermeister von Dielheim.
- 1978: Hugo Epp (1913-1999) war 30 Jahre Bürgermeister bzw. nach der Eingemeindung Ortsvorsteher von Horrenberg.
- 1979: Ludwig Englert (1914-1982) war 30 Jahre Pfarrer in Balzfeld-Horrenberg.
- 1998: Kurt Laier war von 1945 bis 1985 Ratschreiber bei der Gemeinde Dielheim
- 2002: Bruno Gärtner war 24 Jahre Bürgermeister von Dielheim.
- 2010: Melitta Grün war von 1975 bis 2009 Gemeinderätin, davon 15 Jahre ehrenamtliche stellvertretende Bürgermeisterin.
Söhne und Töchter der Gemeinde
- Jürgen Beyerer (* 1961), Professor am Karlsruher Institut für Technologie, geschäftsführender Leiter des Fraunhofer-Instituts für Optronik, Systemtechnik und Bildauswertung
- Steffi Laier (* 1985), mehrfache Weltmeisterin im Frauen-Motocross, Werksfahrerin im Team von KTM
Literatur
- Ruth Greulich, Martin Bambach: 1200 Jahre Dielheim. Dielheim 1966
- Staatl. Archivverwaltung Baden-Württemberg in Verbindung mit d. Städten u.d. Landkreisen Heidelberg u. Mannheim (Hg.): Die Stadt- und die Landkreise Heidelberg und Mannheim: Amtliche Kreisbeschreibung.
- Bd 1: Allgemeiner Teil. Karlsruhe 1966
- Bd 2: Die Stadt Heidelberg und die Gemeinden des Landkreises Heidelberg. Karlsruhe 1968
- Harald Gomille: Die Geschichte der Gemeinde Dielheim: mit Horrenberg, Balzfeld, Unterhof und Oberhof.
- Band 1: 1994
- Band 2: 1998
Einzelnachweise
- ↑ Bevölkerungsentwicklung in den Gemeinden Baden-Württembergs 2010 (Hilfe dazu)
- ↑ „Dielheim - Zahlen, Daten, Fakten“
- ↑ Quellen für den Abschnitt Gemeindegliederung:Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band V: Regierungsbezirk Karlsruhe Kohlhammer, Stuttgart 1976, ISBN 3-17-002542-2. S. 434–436
Hauptsatzung der Gemeinde Dielheim vom 18. Mai 1987 (PDF; abgerufen am 20. August 2008) - ↑ Herwig John, Gabriele Wüst: Wappenbuch Rhein-Neckar-Kreis. Ubstadt-Weiher 1996, ISBN 3-929366-27-4, S. 42
Weblinks
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