Eselshaut

Eselshaut
Filmdaten
Deutscher Titel Eselshaut
Originaltitel Peau d’âne
Produktionsland Frankreich, Italien
Originalsprache Französisch
Erscheinungsjahr 1970
Länge 90 Minuten
Stab
Regie Jacques Demy
Drehbuch Jacques Demy, nach dem gleichnamigen Märchen von Charles Perrault
Produktion Mag Bodard
Musik Michel Legrand
Kamera Ghislain Cloquet
Schnitt Anne-Marie Cotret
Besetzung

Eselshaut (Original: Peau d’âne) ist ein französischer Märchenfilm von Regisseur Jacques Demy mit Catherine Deneuve und Jean Marais aus dem Jahr 1970, frei nach dem gleichnamigen Märchen von Charles Perrault (1628–1703), das in Deutschland auch als Allerleirauh bekannt ist.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Ein König herrscht zusammen mit seiner Gemahlin über ein verzaubertes Land. Als die Königin im Sterben liegt, ringt sie ihrem Gatten das Versprechen ab, nie eine Frau zu heiraten, die weniger schön ist als sie. Doch die einzige Frau, die an die Schönheit der Königin heranreicht, ist ihre und des Königs eigene Tochter. Als seine Berater ihn drängen zu heiraten, um einen männlichen Erben hervorzubringen, beschließt der König, die Prinzessin, sein eigen Fleisch und Blut, zu ehelichen. Um diese vor einem solchen Schicksal zu bewahren, hilft ihr eine Fee namens Lilas. Diese rät der Prinzessin, Hochzeitsgeschenke zu verlangen, die der König unmöglich beschaffen kann, damit er seine Heiratspläne aufgibt. Eines dieser Geschenke soll auch die Haut eines magischen Esels sein, der wertvolle Juwelen in einen Komposthaufen ausscheidet.

Doch der König schafft es tatsächlich, Kleider in den Farben des Wetters, der Sonne und des Mondes zu besorgen. Und selbst die Eselshaut kann er beschaffen. Verzweifelt flieht die Prinzessin aus dem Königreich. Damit sie keiner erkennt, verkleidet sie sich mit der Eselshaut und nimmt in einem Nachbarland eine Arbeit als Schweinehirtin an. Der junge Prinz dieses Reiches macht sich schließlich auf die Suche nach ihr. In einer Waldhütte spürt er sie auf und verliebt sich in sie. Zurück in seinem Schloss legt er sich auf sein Krankenbett und verlangt, dass „Eselshaut“ ihm einen Kuchen backen soll, der ihm seine Gesundheit zurückbringt.

In diesem Kuchen findet der Prinz einen Ring, den „Eselshaut“ absichtlich hineingebacken hat, weshalb er sich sicher ist, dass seine Liebe für die vermeintliche Magd erwidert wird. Als er verkündet, dass er nur die Frau heiraten werde, der der Ring passt, versammeln sich alle Frauen und Mädchen im heiratsfähigen Alter in seinem Schloss und probieren, eine nach der anderen ihrem Rang gemäß, den Ring an. Doch es ist „Eselshaut“, die als Letzte den Ring anprobiert, der das Schmuckstück passt und die sich damit als Prinzessin offenbart. Bei der darauffolgenden Hochzeit von Prinz und Prinzessin treffen auch die Fee und der König ein, die ihrerseits einander heiraten wollen.

Hintergrund

Schloss Le Plessis-Bourré - Festung mit Steinbrücke über den Wassergraben

Regisseur Jacques Demy war seit seiner Kindheit von Charles Perraults Märchen Peau d’âne (1694) fasziniert und arbeitete bereits 1962 an einem geeigneten Drehbuch für eine Verfilmung. Die Besetzung mit Catherine Deneuve, die mit seinem Film Die Regenschirme von Cherbourg (Les parapluies de Cherbourg, 1964) in den 1960ern zum Star avancierte, machte die Produktion des Films erst möglich. Dabei übernahm sie eine Doppelrolle, indem sie neben der Prinzessin auch die vom Tod gezeichnete erste Königin spielte. Die Dreharbeiten fanden u. a. auf Schloss Chambord und auf Schloss Le Plessis-Bourré statt.

Viele Elemente des Films erinnern bewusst an Jean Cocteaus berühmte Märchenverfilmung Die Schöne und das Biest (La belle et la bête) von 1946. Neben der Besetzung von Jean Marais, der auch in Cocteaus Film die männliche Hauptrolle gespielt hatte, zählen dazu auch der Einsatz von Schauspielern als Statuen im Schloss und simple Spezialeffekte wie Zeitlupe und Rückwärtsbewegungen.[1]

Eselshaut wurde schließlich am 20. Dezember 1970 in Frankreich uraufgeführt. In Deutschland wurde der Märchenfilm erstmals am 25. Dezember 1997 im Fernsehen gezeigt.

Kritiken

„Eine einfallsreiche, poetische und zuweilen ironische distanzierende Märchenverfilmung mit vielen anachronistischen Brechungen, deren Leichtigkeit zwar auch Kinder anspricht, deren ernster Sinngehalt sich jedoch an ein erwachsenes Publikum wendet.“

Lexikon des Internationalen Films[2]

„Zauberhaft, aber eher was für Erwachsene.“

Cinema[3]

„Mit viel Musik, Witz, Tempo und prächtigen Kostümen gedreht, überzeugen hier besonders Catherine Deneuve als Königstochter auf der Flucht und Jean Marais in der Rolle des Königs.“

Prisma[4]

Auszeichnungen

  • 1972: CEC Award als Bester Kinderfilm bei der Verleihung der spanischen Cinema Writers Circle Awards

Literatur

Einzelnachweise

  1. Rodney Hill: Donkey Skin (Peau d’âne). Film Quarterly, University of California Press, 2005, S. 40−44
  2. Lexikon des internationalen Films
  3. cinema.de
  4. Prisma Online

Weblinks


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